Wie finde ich ein passendes Girokonto?

Die Suche nach einem Girokonto kann schnell unübersichtlich werden. Doch worauf kommt es wirklich an und wo kann ich viel Geld sparen?

Sachbezugskarte
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Mit der richtigen Suche ein passendes Girokonto finden

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Fragen sollte ich mir auf der Suche nach einem Girokonto stellen?
  2. Auf die richtigen Dinge bei der Wahl des Girokontos achten

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Sie haben vermutlich schon den einen oder anderen Ratgeber gefunden, der Ihnen das „beste“ Girokonto auf dem Markt empfielt. Auch wir bieten Ihnen im Girokontovergleich einen Überblick über die besten Konten in Deutschland. Doch bei der Suche nach einem Girokonto kommt es eben nicht nur darauf an, was allgemein als attraktiv gesehen wird, sondern was in Ihrem konkreten Fall wirklich wichtig ist. Hier gibt es von Verbraucher zu Verbraucher große Unterschiede. Wir wollen Ihnen deshalb anhand von einigen zentralen Fragen den Weg zum für Sie wirklich passenden Girokonto weisen.

Welche Fragen sollte ich mir auf der Suche nach einem Girokonto stellen?

Wenn Sie nach einem passenden Girokonto suchen, sollten Sie sich allen voran einige Fragen stellen, um die Suche sinnvoll gestalten zu können. Dazu gehören für uns allen voran die folgenden Fragen:

  • Wie wollen Sie Ihre Bank-Dienstleistungen erledigen?
  • Wie viel Geld wollen Sie für Ihr Girokonto bezahlen?
  • Wie hoch ist Ihr monatliches Einkommen?
  • Welche Leistungen nehmen Sie bei einem Konto in Anspruch?
  • Welches TAN-Verfahren wollen Sie nutzen?
  • Wie wichtig sind Ihnen Geldabhebungen?
  • Welche Rolle spielt für Sie der Dispositionskredit?

Wenn Sie diese Fragen für sich beantworten können, haben Sie es auf der Suche nach einem Girokonto deutlich einfacher. Sie werden im Laufe dieses Ratgebers merken, dass es hier keine falschen oder richtigen Antworten gibt. Vielmehr können Sie ein ideales Konto im Girokontovergleich finden, wenn Sie ehrlich zu sich selbst sind. Das „beste“ oder „günstigste“ Angebot zu wählen, ist dabei nicht immer die ideale Wahl. Vielmehr sollten Sie genau das Angebot wählen, das zu Ihnen passt.

Wie will ich meine Bankdienstleistungen erledigen?

Grundsätzlich gibt es heutzutage drei Möglichkeiten, um Bank-Dienstleistungen zu erledigen:

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Sofern Sie das Banking hauptsächlich in der Filiale erledigen, ist eine Direktbank für Sie vermeintlich nicht die richtige Wahl. Vielmehr sollten Sie sich im Girokontovergleich nach einer Bank umsehen, die Ihnen auch das Banking in einer Filiale ohne Zusatzkosten ermöglicht. Der Fall ist das beispielsweise bei einigen Angeboten von der Commerzbank, der Deutschen Bank oder der Postbank. Bei diesen Instituten fallen zwar meist Kontoführungsgebühren an, dafür profitieren Sie von einer persönlichen Beratung in der Filiale. Dort können Sie bei entsprechenden Angeboten gemeinhin auch jegliche Transaktionen kostenfrei durchführen.

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Beachten Sie allerdings, dass es auch von Filialbanken mittlerweile Angebote gibt, bei denen Sie ausschließlich das Online-Banking oder das Telefon-Banking nutzen können. Sie sollten also bei der Wahl des Angebots in jedem Fall einen genauen Blick auf die Details werfen. Damit finden Sie wirklich das Konto, bei dem das Banking in der Filiale kostenfrei ist und nicht mit weiteren Zusatzkosten daherkommt.

Sofern Sie dagegen hauptsächlich Online-Banking nutzen, können Sie sich auch für ein Konto bei der Direktbank entscheiden. Hier erwartet Sie meist das beste Preis-Leistungsverhältnis.  Telefon-Banking können Sie in den meisten Fällen ebenfalls nutzen. Eine interessante Alternative sind heutzutage auch sogenannte Smartphone-Girokonten. Ein Beispiel hierfür ist das N26 Girokonto, bei dem das Banking hauptsächlich über eine Smartphone-App läuft. Zwar handelt es sich hierbei auch weiterhin um eine Art Banking über das Internet, allerdings eine noch weiterführende Ausführung davon. Sofern Sie Ihre Bankdienstleistungen hauptsächlich mit dem Handy erledigen, könnte diese Variante für Sie eine gute Alternative sein (Stand: 1/2018).

Wie viel Geld bin ich bereit für mein Girokonto zu zahlen?

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Im Jahr 2017 sind Girokonten im Durchschnitt deutlich teurer geworden. Banken suchen in Zeiten der Niedrigzinsen nach Möglichkeiten, um mehr Geld zu verdienen und setzen bei der Gebührenschraube an. Sowohl die Transaktionsgebühren als auch die generellen Kontoführungsgebühren sind entsprechend gestiegen. Dennoch finden Sie im Girokontovergleich weiterhin Angebote, bei denen auf eine Kontoführungsgebühr verzichtet wird. Sofern Sie also ein kostenloses Girokonto suchen, werden Sie auch weiterhin fündig.

Kostenlose Konten gehen dabei nicht zwingend mit schlechteren Leistungen einher. Zudem profitieren Sie teilweise sogar von attraktiveren Gebühren für andere Bankdienstleistungen oder eine zusätzliche kostenlose Kreditkarte für gebührenfreie Geldabhebungen, etwa beim DKB Cash. Gleichzeitig können Sie mit den Konten bei einer Direktbank meist kein Filialbanking nutzen und sind weniger flexibel, was die Erledigung Ihrer Bankgeschäfte angeht. Sie müssen entsprechend eine Entscheidung treffen: Soll das Konto möglichst günstig sein oder möglichst flexibel bezüglich der Auswahl des Bankings sein? Und was darf das Konto dabei kosten?

Wie hoch ist mein monatliches Nettoeinkommen?

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Anhand Ihres Einkommens können Sie ein klein wenig besser entscheiden, welches Konto für Sie in Frage kommt. Bei einigen Banken gibt es beispielsweise bessere Angebote, wenn Sie einen gewissen Gehaltseingang vorweisen können. So bietet beispielsweise die Commerzbank ein Girokonto, bei dem Sie bei einem monatlichen Gehaltseingang von mindestens 1.200 Euro keine Kontoführungsgebühr bezahlen müssen – gleichzeitig profitieren Sie davon, dass Sie dennoch das Filialbanking nutzen können.

Vergleichbare Angebote, die bei einem Gehaltseingang mit besseren Leistungen daherkommen, finden Sie zudem auch bei anderen Banken in unserem Girokontovergleich. Teilweise ist allerdings auch nur ein Geldeingang notwendig. Interessant ist das Gehalt auch auf Grund einer anderen Komponente. Sofern Sie verschiedene Aspekte Ihrer Finanzverwaltung zusammenlegen möchten, bietet sich besonders bei einem größeren Gehalt oft eine Bank an, bei der Sie auch ein Depot oder ein Festgeldkonto eröffnen können (Stand: 1/2018).

Welche Leistungen sind mir bei einem Konto wichtig?

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Von großer Relevanz ist bei der Wahl des richtigen Girokontos auch, welche Leistungen Ihnen wirklich wichtig sind. Der Leistungsumfang von Girokonten in Deutschland unterscheidet sich zwar nicht allzu groß, dafür gibt es aber besonders bei den Gebühren teilweise enorme Unterschiede. Sofern Sie also beispielsweise häufig Ihren Dispositionskredit nutzen, sollten Sie auf jeden Fall ein Konto wählen, bei dem es einen solchen gibt (oder auch nicht, je nach Wunsch). Im zweiten Schritt sollten Sie darauf achten, dass die Zinsen für diesen möglichst niedrig ausfallen.

Sind Ihnen beispielsweise Abhebungen wichtig, weil Sie häufig an Bargeld kommen müssen, bietet sich ein Angebot mit kostenfreien Abhebungen an. Die meisten Filialbanken ermöglichen kostenfreie Abhebungen mit einer Girokarte an Automaten der eigenen Bankengruppen beziehungsweise einem Geldautomatenverbund. Wenn Sie sich allerdings für ein Angebot einer Direktbank entscheiden, erhalten Sie bei einigen Instituten eine Kreditkarte mit der Sie im besten Fall sogar im In- und Ausland an allen Geldautomaten gebührenfrei Bargeld beziehen können.

Weitere relevante Leistungen, die ein Girokonto ausmachen können, sind beispielsweise die Möglichkeit der Beantragung einer zusätzlichen (kostenlosen) Kreditkarte oder die Akzeptanz. All das sind aber nur Beispiele, denn ein Girokonto kommt insgesamt mit mehr als einem Dutzend verschiedener Leistungen daher. Sie sollten daher unbedingt einen Blick auf die verschiedenen Angebote in unserem Girokontovergleich werfen und genau nach den Leistungen filtern, die für Sie wichtig sind. Genau so finden Sie auch ein passendes Girokonto für Ihren täglichen Gebrauch.

Welches TAN-Verfahren kommt für mich in Frage?

Sofern Sie ein neues Girokonto eröffnen, können Sie das iTAN-Verfahren nicht mehr als TAN-Verfahren nutzen. Dies geht auf eine gesetzliche Regelung zurück, die Banken die bisher gängigen TAN-Listen auf Grund von Sicherheitsmängeln verbietet. Stattdessen haben Sie meist die Wahl zwischen vier anderen TAN-Verfahren:

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Leider bieten allerdings nicht alle Banken Ihnen auch all diese TAN-Verfahren für Ihr Online-Banking an. Beispielsweise können Sie bei der DKB nicht auf das smsTAN-Verfahren setzen. Lässt man das altmodische iTAN-Verfahren außen vor, sind bezüglich der Sicherheit alle anderen Verfahren durchaus positiv zu sehen. Das mTAN-/smsTAN-Verfahren hat genauso wie pushTAN die eine oder andere Schwachstelle, verspricht Ihnen insgesamt aber eine sehr hohe Sicherheit. Als besonders sicher gelten photoTAN (im Unterschied zu pushTAN nutzen Sie hier nicht nur eine App zur TAN-Generierung, sondern müssen auch noch einen Code scannen) sowie chipTAN (bei dieser Variante nutzen Sie ein zusätzliches Lesegerät sowie Ihre Bankkarte).

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Die beiden Verfahren mit doppelter Verifizierung (App & Code sowie Bankkarte & Lesegerät) versprechen Ihnen noch einmal mehr Sicherheit. Gleichzeitig sind das photoTAN- und das eTAN-Verfahren etwas weniger praktisch, weswegen es durchaus legitim ist, sich für die beiden anderen TAN-Verfahren zu entscheiden. Sie sollten also abwägen, ob Sie auf volle Sicherheit oder einen guten Mix aus Sicherheit und Komfort setzen möchten. Sobald Sie sich entschieden haben, sollten Sie einen Blick darauf werfen, welche Bank im Girokontovergleich Ihnen das entsprechende TAN-Verfahren anbietet. Leider gibt es nämlich keineswegs jedes TAN-Verfahren bei jeder Bank (Stand: 1/2018).

Wie wichtig sind mir Geldabhebungen?

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In puncto Leistungen haben wir das Thema Geldabhebungen schon einmal angeschnitten. Da Abhebungen allerdings die mitunter wichtigste Leistung eines Girokontos beziehungsweise der mitsamt ausgegebenen Girokarte sind, lohnt sich ein besonderer Blick auf diesen Aspekt. Das liegt zweifelsfrei auch daran, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Girokonten hier enorm sind. Eine Abhebung am Geldautomaten in Deutschland kostet Sie im schlechtesten Fall bis zu 4 Prozent Gebühren und eine Mindestgebühr von 6 Euro. Im Ausland bezahlen Sie teilweise sogar bis zu 7 Prozent Gebühren und pauschal teilweise sogar mindestens 20 Euro für eine Geldabhebung.

Sie sollten deshalb zwingend auf ein Girokonto setzen, bei dem Sie zumindest in Deutschland komplett gebührenfrei Geld abheben können. Dabei sollten Sie auch konkret darauf achten, wie wichtig Ihnen Bargeldabhebungen wirklich sind. Sofern Sie beispielsweise nur sporadisch Bargeld abheben, also etwa zwei Mal im Monat, sind Angebote wie das der N26 Girokonto vollkommen ausreichend. Bei diesem kostenfreien Girokonto können Sie bis zu drei oder fünf Mal mit der kostenlosen Mastercard an jedem Automaten in Deutschland kostenfrei an Bargeld kommen.

Sofern Sie dagegen sehr häufig Bargeld abheben, sollten Sie sich eher für ein Produkt wie das DKB Cash entscheiden, bei dem mit der kostenlos mitgelieferten DKB Visa Kreditkarte beliebig viele gebührenfreie Abhebungen am Geldautomaten im Monat möglich sind. Dafür gilt hier eine Mindestschwelle von 50 Euro pro Abhebung – Sie merken bereits: Der Teufel steckt oft im Detail.

Wenn Sie beispielsweise generell immer nur an denselben Orten Geld abheben oder ein passender Automat eines Geldautomatenverbunds immer einfach erreichbar ist, reicht meist auch ein „normales“ Girokonto einer Filialbank. Hier erhalten Sie zumindest bei den meisten Banken noch eine gebührenfreie Girokarte ausgestellt, mit der Sie im jeweiligen Automatenverbund kostenfrei an Bargeld kommen. Allerdings ändert sich auch dies bei einigen Filialbanken, darunter auch Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen, heutzutage. Gebühren für Girokarten sowie Abhebungen innerhalb des Filialnetzes wurden spätestens Ende 2017 immer mehr ein Thema. Wenn Ihnen Bargeldabhebungen wichtig sind, sollten Sie sich im Girokontovergleich also besonders auf Direktbanken konzentrieren. Diese bieten Ihnen bei diesem Aspekt die mit Abstand beste Leistung.

Welche Rolle spielt der Dispositionskredit für mich?

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Ein besonders relevanter Aspekt eines jeden Girokontos ist auch der Dispositionskredit. Diesen erhalten Sie bei den meisten Girokonten, wobei es hier durchaus auch Ausnahmen gibt – etwa beim Onlinekonto ohne Schufa. Sofern Ihnen ein Dispositionskredit wichtig ist, sollten Sie sich unbedingt für ein Angebot entscheiden, bei dem es einen Dispo gibt. Das ist aber nur eine Komponente, denn auch die Zinsen spielen beim Dispositionskredit eine entscheidende Rolle. Wenngleich der durchschnittliche Zinssatz mittlerweile „nur“ noch bei 9 Prozent liegt (Stand: 12/2017) ist die Spanne zwischen den verschiedenen Anbietern noch immer enorm.

Die besten Angebote von Direktbanken kommen mit Zinsen von weniger als 7 Prozent daher, beispielsweise das DKB Cash mit 6,9 Prozent Zinsen oder das ING-DiBa Girokonto mit einem Zinssatz von 6,99 Prozent. Auf der anderen Seite finden Sie Filialbanken, bei denen die Zinssätze fast doppelt so hoch sind. Selbst im Girokontovergleich – hier finden Sie schon generell nur Angebote, die besser als der Marktschnitt sind – gibt es beispielsweise beim Targobank Girokonto einen Zinssatz von 12,43 Prozent. Bei einigen Filialbanken, gerade auch bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen auf dem Land, fallen teilweise aber sogar noch höhere Dispositionszinsen an.

Nutzen Sie Ihren Dispositionskredit häufig, sollten Sie sich deshalb unbedingt für ein Angebot entscheiden, bei dem der Zinssatz zumindest unterhalb des Durchschnitts liegt. So können Sie sehr viel Geld sparen.

Auf die richtigen Dinge bei der Wahl des Girokontos achten

In diesem Ratgeber konnten Sie sehen, dass es bei der Wahl des richtigen Girokontos auf verschiedene Aspekte ankommt. Wichtig ist dabei allen voran auch, dass Sie sich nicht einfach für das beste Angebot entscheiden, sondern stattdessen genau auf die Dinge achten, die für Sie relevant sind. Das können die richtige Art des Bankings, die Gebühren, die Leistungen oder auch das richtige TAN-Verfahren sein. Im Normalfall ist es vermutlich eine Kombination aus allem. In unserem Girokontovergleich können Sie praktischerweise Ihren Wünschen entsprechend filtern und so das ideale Girokonto finden, das perfekt zu Ihnen und Ihrem Finanzverhalten passt (Stand: 1/2018).

Bildquellen:

Taschenrechner und Umsätze: ID 40916638 © April909 | Dreamstime.com
Aufzählungen: Bezahlen.de
Sparkassen-Filiale Frankfurt: frankfurter-sparkasse.de
Diagramm Zinsverlauf: Blotty | Dreamstime Stock Photos
Kontenliste in der Sparkassen-App: dsgv.de
N26-App Dispo: n26.com
TAN-Generator : 67127795 © Björn Wylezich | Dreamstime.com
Abheben am Geldautomaten: postbank.de
Bargeld und Laptop: 53071110 © Julia Lazarova | Dreamstime

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