Guthabenkarten

Eine Guthabenkarte bezeichnet eine Karte, die an ein Konto gebunden ist, welches mit Guthaben aufgeladen wurde (Guthabenkonto). Je nach Karten-Typ und Anbieter kann die Nutzung der Karte an eine bestimmte Dienstleistung gebunden sein. Bekannte Beispiele sind Telefonkarten, mit denen das Handyguthaben aufgeladen werden kann. Man spricht häufig auch von Prepaidkarte. Der englische Begriff prepaid bedeutet hier vorausbezahlt. In Österreich werden diese Karten als Wertkarte bezeichnet.

Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Infos zu Guthabenkarten

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Grundsätzlich differenziert man bei den Bankkarten zwei Varianten:

1. Karte (girocard) mit GeldKarten-Funktion unabhängig vom angebundenen Girokonto-Typ
2. Karte (girocard) abhängig vom Konto-Typ (Guthabenkonto, Tagesgeldkonto usw.)

1. Karte mit GeldKarten-Funktion

Bankkarten, oder genauer gesagt girocards, werden in Verbindung mit Girokonten ausgegeben. Üblicherweise können diese Konten auch überzogen werden, entweder in Form von Dispolimits oder geduldeten Überziehungen. Diese Überziehungsmöglichkeit tangiert allerdings die Funktion der Guthabenkarte nicht.

girocards mit GeldKarten-Funktion können unabhängig von der Kontoüberziehung mit Guthaben aufgeladen werden. Basis ist der Karten-Chip. Dieser speichert die Aufladesumme, welche maximal 200 Euro beträgt. Aufgeladen werden kann

  • am Geldautomaten: Karte einstecken, „GeldKarte aufladen“ auswählen und den Anweisungen folgen
  • an speziellen Ladeterminals
  • im Internet unter www.geldkarte.de mithilfe eines Chipkartenlesers
  • bei teilnehmenden Händlern (nur für SparkassenCards)

Das nun gespeicherte Guthaben ist vielseitig einsetzbar. Ob Ticket- oder Fahrkartenkauf – die GeldKarte ist flexibel. Sie ist quasi eine elektronische Geldbörse.

Verantwortlich für die Vermarktung des GeldKarten-Systems ist die EURO Kartensysteme GmbH (EKS) der Deutschen Kreditwirtschaft (DK). Den Angaben nach sind aktuell über 92 Millionen GeldKarten im Umlauf (Stand: 18.08.2016). Unterstützung bekommt die GeldKarte von den folgenden kreditwirtschaftlichen Verbänden:

  • Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)
  • Bundesverband deutscher Banken e. V. (BdB)
  • Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e. V. (VÖB)

Zusammen bilden sie die Deutsche Kreditwirtschaft (DK).

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Kontaktlos bezahlen mit girogo

Zudem können Inhaber einer solchen Karte kontaktlos bezahlen, sofern diese es zulässt. Erkennbar ist das an den auf der Plastikkarte aufgedruckten Logos zum kontaktlosen Bezahlen. Bis maximal 25 Euro ist girogo, so heißt die Kontaktlos-Bezahl-Variante der girocard, verfügbar. Die Guthabenkarte wird an das girogo-fähige Terminal gehalten (mit maximal 4 cm Abstand) und der Zahlvorgang wird durchgeführt. PIN-Eingabe und/oder Unterschrift entfallen. Das Guthaben der Karte wird – sofern ausreichend belastet.

2. Karte zum Guthabenkonto

Kontokarte

Nicht jedes Girokonto erlaubt Überziehungen. Kreditinstitute eröffnen in bestimmten Fällen lediglich sogenannte Guthabenkonten. Die dazu ausgegebenen Karten werden oft ebenfalls als Guthabenkarten bezeichnet. Sie weisen die gleichen Funktionen auf wie die girocards der üblichen Konten. GeldKarten- und girogo-Funktion sind ebenfalls nutzbar.

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Tagesgeldkarten

Auch Karten zu Tagesgeldkonten hören nicht selten auf die Bezeichnung Guthabenkarte. Grund: Ein Tagesgeldkonto gehört zu den Sparkonten. Sie weisen von ihrem Wesen her ausschließlich Guthaben auf und können/dürfen nicht überzogen werden, da sie sonst nicht mehr den Sparzweck erfüllen.

Prepaidkarte

Die wahrscheinlich bekannteste Form der Guthabenkarte mit Konto ist die Prepaid Kreditkarte, genauer gesagt PrepaidCard von VISA, Mastercard, American Express usw. Sie kann nur im Rahmen vom Kontoguthaben verwendet werden. Entweder laden Sie direkt das Kartenkonto auf (Beispiel: paysafecard Mastercard) oder die Karte bucht vom angebundenen Guthabenkonto ab (Beispiel: Onlinekonto.de Mastercard).

Nähere Informationen finden Sie unter Prepaid Kredikarte.

Guthabenkarte außerhalb des Bankwesens

Neben den im Bankgeschäft als Guthabenkarten bezeichneten Zahlungsinstrumenten gibt es viele weitere Guthabenkarten. Die Größe dieser Karten orientiert sich im Normalfall an der DIN-Form für girocards/Identifikationskarten (ISO/IEC 7810): 85,60 mm x 53,98 mm x 0,76 mm. Abweichungen sind möglich. Das Material besteht aus Kunststoff oder Pappe. Vorgaben gibt es nicht, sodass die Hersteller und Kartenherausgeber selbst entscheiden können, wie sie auszusehen hat.

Nicht immer sind diese Guthabenkarten mit Zahlungsfunktionen ausgestattet. Dienen sie beispielsweise nur als Informationsträger von Karten- oder Authentifizierungsnummern, können Sie sich diese auch einfach merken und die Karte selbst vernichten. Anders ist es bei Guthabenkarten mit Chip oder Magnetstreifen. Diese dienen in aller Regel einem bestimmten an den Einsatz der physischen Karte gebundenen Zweck.

Beispiele für Informationsträger

  • Bonusprogramm-Mitgliedskarten ohne Zahlmöglichkeiten
  • Telefonkarten

Beispiele für Guthabenkarte mit Bezahlfunktion

  • Elektronischer Studentenausweis
  • PayCashCards (z.B. paysafecard)

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Guthabenkarten ohne Funktion (einsatzungebunden)

Da hinter jeder Guthabenkarte – ganz gleich welcher Typ – ein Konto steht, werden Beträge, Rabatte oder Gutschriften auf diesem Konto verbucht. Bei den Karten ohne physische Funktion reicht die Angabe der Mitgliedsnummer, Kartennummer, Vorgangsnummer usw. Diese Nummer ermöglicht eine eindeutige Zuordnung zum Konto.

Guthabenkarten mit Funktion (einsatzgebunden)

Sie erhalten eine physische Karte. Diese kann für den vorgesehenen Zweck genutzt werden. Sie können beispielsweise in Geschäften bezahlen, verschlossene Türen öffnen, Tickets kaufen und vieles mehr. Auch die beliebten Geschenk- oder Gutscheinkarten des Einzelhandels zählen zu den Guthabenkarten.

Bildquellen:

Kartenabbildung | girogo-Logo: EURO Kartensysteme GmbH
Paar mit paysafecard: paysafecard.com Deutschland

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