Kreditkarten

Die Kreditkarte ist ein weltweit anerkanntes Zahlungsmittel – die kleine Wunderwaffe im Portemonnaie. In Deutschland werden die kleinen Bezahlkarten, die äußerlich einer girocard ähneln, immer beliebter. Hier erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile der kleinen Plastikkarte, die verschiedenen Arten sowie die zahlreichen Zusatzfunktionen, die Kreditkarten mittlerweile mit sich bringen.

Sachbezugskarte
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Infos zu Kreditkarten

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Neben Ihrer Girocard verwenden Sie vielleicht auch eine Kreditkarte als bargeldloses Zahlungsmittel. Die Kreditkarte ist vor allem durch das Logo von Kreditkarten-Organisationen wie Mastercard, Visa, American Express und Diners Club leicht von anderen Zahlkarten zu unterscheiden. Es gibt aber noch mehr Unterscheidungsmerkmale (siehe unten).

Inhaltsverzeichnis

  1. Ausgabe und Umgang mit Kreditkarten
  2. Vor- und Nachteile von Kreditkarten
  3. Arten von Kreditkarten
  4. Zusatzfunktionen von Kreditkarten

Ausgabe und Umgang mit Kreditkarten

Kartenausgabe

Mastercard und Visa arbeiten nach dem Vereinsprinzip. Sie erhalten Ihre Kreditkarten von einer dieser Gesellschaften über Banken. Daher finden Sie auf diesen Karten auch jeweils das Logo des ausgebenden Kreditinstituts (Bank/Sparkasse). American Express und Diners Club hingegen übernehmen die Ausgabe ihrer Kreditkarten selbst.

Abheben und Bezahlen

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Sie können als Inhaber einer Kreditkarte weltweit an Automaten Geld abheben und an Millionen Akzeptanzstellen, wie stationären Läden, Restaurants, Hotels, Tankstellen usw., und im Internet bargeldlos bezahlen. Je nach Kartenkonditionen müssen Sie dafür Gebühren zahlen – oder auch nicht. Sie sollten bei der Suche nach Akzeptanzstellen entweder auf Logos der Kreditkarten-Organisationen achten oder vorher online recherchieren.

Beim Bezahlen müssen Sie Ihre PIN in das Kassenterminal eingeben oder Ihre Identität durch eine Unterschrift bestätigen. Die Abbuchung erfolgt abhängig vom Kartentyp entweder direkt oder im Rahmen einer monatlichen Abrechnung vom Girokonto des Kreditkarten-Inhabers.

Durch die Kontaktlos-Funktion können Sie mit Ihrer NFC-fähigen Kreditkarte auch ohne PIN und Unterschrift bezahlen – allerdings nur bei einem Einkaufswert unter 25 Euro. Über den Betrag von 25 Euro hinaus wird auch beim kontaktlosen Bezahlen eine Identifikation über die PIN oder Ihre Unterschrift notwendig. Die Kreditkarte muss zudem ein WLAN-artiges Symbol mit Wellen oder den Hinweis "PayPass" bei Mastercard bzw. "payWave" bei Visa enthalten. Andere Aspekte wie Kreditrahmen, Gebühren und Zusatzleistungen unterscheiden sich stark von Anbieter zu Anbieter.

Vor- und Nachteile von Kreditkarten

Vorteile von Kreditkarten

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Kreditlimit
Eine echte Kreditkarte verschafft Ihnen einen Kredit für alle Einkäufe mit der Karte von rund einem Monat. Die Abrechnung Ihrer Ausgaben folgt in der Regel am Ende jedes Monats. Das ist der Hauptunterschied zur girocard, bei der die Transaktionen spätestens innerhalb weniger Tage erfolgt.

Weit verbreitet
Wer eine Kreditkarte besitzt, dem stehen mehrere Millionen Akzeptanzstellen in rund 200 Ländern zur Verfügung. Visa und Mastercard werden an ähnlich vielen Orten akzeptiert, nur Karten von American Express müssen sich bei diesem Vergleich mit weniger Akzeptanzstellen geschlagen geben. Besonders in den USA gehören Kreditkarten inzwischen zum Standard. Aber auch in Deutschland akzeptieren immer mehr Händler dieses Bezahlverfahren.

Neben dem stationären Handel können Sie Ihre Kreditkarte natürlich auch im Internet einsetzen. Einige Online-Shops bieten das Zahlen per Kreditkarte kostenlos an, andere schlagen noch Gebühren drauf. Mindestens ein Bezahlverfahren muss der Händler aber kostenlos anbieten.

Zusatzleistungen
Die Kosten für Kreditkarten unterscheiden sich stark. Einige Banken bieten sie kostenlos an, andere erheben Jahresgebühren im dreistelligen Euro-Bereich. Aber auch diese hohen Extra-Kosten können sich für Sie lohnen, wenn Sie die Zusatzleistungen wirklich benötigen und in Anspruch nehmen (mehr dazu siehe unten). Sind Sie Vielfahrer, bringen Ihnen Tankrabatte bares Geld. Sind Sie viel im Ausland unterwegs, sollten Sie unter Umständen eher auf Reiserücktrittsversicherungen und Auslandskrankenversicherungen achten. Investieren Sie am besten etwas Zeit in die Recherche, um die passende Kreditkarte zu finden.

Bezahlalternative
Falls Sie Ihre Girocard verlieren, können Sie in der Zwischenzeit mit Ihrer Kreditkarte bezahlen. Diese können Sie sozusagen als Backup in der Geldbörse behalten, denn auf Ihre neue girocard müssen Sie bei Verlust durchaus mehrere Tage warten. Gerade im Auslandsurlaub stehen Sie dann gern einmal ohne Bargeld da. Hier kann Ihnen eine Kreditkarte die Reise retten.

Hotels und Mietwagen können Sie heutzutage fast gar nicht mehr ohne Kreditkarte buchen. Denn die Anbieter benötigen von Ihnen eine Sicherheit, oftmals müssen Sie ohne Kreditkarte eine hohe Kaution in bar hinterlegen.

Mithilfe Ihrer Kreditkarte müssen Sie nicht mehr so viel Bargeld in der Geldbörse herumtragen. Ganz ohne geht es in Deutschland zwar noch nicht, aber viele Händler akzeptieren neben der girocard mittlerweile auch Kreditkarten.

Nachteile von Kreditkarten

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Verzögerte Abrechnung
Ein großer Unterschied zur girocard ist auch gleichzeitig der vielleicht größte Nachteil: Sie erhalten die Abrechnung Ihrer klassischen Kreditkarte in der Regel immer am Monatsende. Im Laufe dieser rund 30 Tage können Sie schon einmal die Übersicht über Ihre Ausgaben verlieren. Daher sollten Sie Vorsicht walten lassen, sonst droht eine Schuldenspirale aufgrund von hohen Überziehungszinsen.

Akzeptanz lückenhaft
Immer mehr deutsche Händler akzeptieren mittlerweile Kreditkarten als Zahlungsmittel, aber die Anzahl liegt immer noch deutlich unter der Akzeptanz von girocards. Daher sollten Sie sich nie allein auf eine Kreditkarte verlassen. Etwas Bargeld und eine girocard schaden nie.

Missbrauch nach Verlust/Diebstahl
Wie alle anderen Zahlungsmittel können auch Kreditkarten gestohlen und missbräuchlich genutzt werden. Achten Sie deshalb stets auf Ihre Geldbörse. Im Falle eines Verlusts oder Diebstahls sollten Sie sämtliche Karten so schnell wie möglich sperren. Nur so können Sie unter Umständen noch größeren Schaden vermeiden.

Kosten
Hohe Gebühren für Kreditkarten können Sie zwar aufgrund von passenden Zusatzleistungen wie Versicherungen lohnen, dafür sollten Sie aber alle Kostenpunkte kennen. Lesen Sie daher vor dem Antrag unbedingt die Bedingungen und vergleichen Sie diese mit anderen Angeboten.

Daten
Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie bei jedem Einsatz einer Kreditkarte Daten hinterlassen. Denkt man an den Einsatz von Girocards oder Punkte-Programme etc., dann haben die Bezahlkarten in dieser Hinsicht vieles gemeinsam. Im Gegensatz zum bargeldlosen Bezahlen bleiben Sie beim Einkaufen mit Bargeld stets "anonym".

Arten von Kreditkarten

Klassische Kreditkarte

Klassische Kreditkarten werden auch als echte Kreditkarte bezeichnet und in der Regel nur an Sie ausgegeben, wenn Sie als "kreditwürdig" gelten. Um Ihren Kreditrahmen einzuschätzen, wird Ihre Bonität vor der Ausgabe unter anderem mithilfe von Schufa-Abfragen geprüft. Als Antragsteller müssen Sie zudem volljährig sein und über ein regelmäßiges Einkommen verfügen. Besitzen Sie eine klassische Kreditkarte, erhalten Sie einmal monatlich die Abrechnung über all Ihre Umsätze. Sie können diese Rechnung sofort komplett oder in Raten (Revolving Credit Card) zurückzahlen. Für die zweite Variante müssen Sie in der Regel Zinsen zahlen, für die Vollzahlung dagegen nicht.

Ein Beispiel für die klassische Kreditkarte ist die Deutschland-Kreditkarte Classic.

Charge Card

Bei einer Charge Card erhalten Sie einmal im Monat eine Abrechnung mit sämtlichen Umsatzposten. Diese können Sie sofort oder innerhalb von bis zu 30 Tagen begleichen. Eine Ratenzahlung ist nicht vorgesehen, sodass meist bis zum Zahlungsziel keine Zinsen anfallen. Die Charge Card ist der klassischen Kreditkarte also sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass Sie für die Rückzahlung keine Zinsen zahlen müssen.

Daily Charge Card

Die Daily Charge Card ist eine Kombination aus Kredit-, Debit- und Charge Card. Sie können Guthaben auf die Karte bzw. das Kartenkonto laden und darüber hinaus ein Kreditlimit in Anspruch nehmen. Ihre Umsätze werden zeitnah, also meist täglich (daily), abgerechnet, sofern noch Guthaben auf dem Kartenkonto verfügbar ist. Zudem wird Ihnen im Normalfall maximal 30 Tage nach der Rechnungsstellung ein zinsfreies Zahlungsziel für Umsätze über das Kartenguthaben hinaus gewährt.

Die DKB VISA Kreditkarte ist zum Beispiel eine Daily Charge Card.

Prepaid Card

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Eine Prepaid Card gewährt Ihnen kein Kreditlimit, denn diese Karte muss erst mit Guthaben aufgeladen werden, bevor sie zum Einsatz kommen kann. Eine Prepaid Card muss immer wieder neu aufgeladen werden. Eine Verschuldung kann ausgeschlossen werden, da der Nutzer nicht ins Minus rutschen kann. Aus diesem Grund eignet sich dieser Kreditkarten-Typ besonders für Jugendliche. Da nur das aufgeladene Guthaben ausgeben werden kann, wird in der Regel keine Schufa-Abfrage vorgenommen.

Somit eignen sich Prepaid Cards auch für Verbraucher, die finanziell schlecht da stehen und dennoch auf eine Kreditkarte nicht verzichten möchten.

Die Onlinekonto.de MasterCard ist zum Beispiel eine Prepaid Card.

Virtuelle Kreditkarten

Bei einer virtuellen Kreditkarte erhalten Sie – wie der Name bereits sagt – keine physische Karte. Stattdessen steht Ihnen für Online-Käufe nur ein Datensatz aus Kartennummer, das Gültigkeitsdatum sowie der CVC-Code (Prüfziffer) zur Verfügung. In der Regel sind virtuelle Kreditkarten Prepaid Cards, sodass Sie diese mit Guthaben füllen müssen. Teilweise können Sie später eine richtige Plastikkarte anfordern, um damit auch stationär bezahlen zu können.

Zusatzfunktionen von Kreditkarten

Die Auswahl bei Kreditkarten ist ähnlich groß wie bei Autos, Handys oder Möbeln, wie Sie allein schon an den verschiedenen Kartenarten sehen konnten. Viele Institute versuchen Sie als potenziellen Kunden mit Extras und Angeboten anzulocken. Im letzten Abschnitt geht es um einige Zusatzfunktionen von Kreditkarten.

Kostenlose Kreditkarten können Sie grundsätzlich zum Bezahlen und Abheben von Bargeld nutzen. Für viele Kunden reichen diese „einfachen“ Funktionen von Kreditkarten. Kostenpflichtige Versionen – oft mit Titeln wie Gold, Platin oder Premium – bieten Ihnen in der Regel weitaus mehr, zum Beispiel spezielle Versicherungen und andere Vorteile. Meist müssen Sie für diese Karten eine Jahresgebühr zahlen. Teilweise gibt es aber auch Karten mit Extras ganz ohne zusätzliche Gebühren – ein Vergleich lohnt sich also immer. Viele der Zusatzleistungen gehören in den Bereich "Reise und Verkehr" und können sich damit zum Beispiel lohnen, wenn Sie Vielflieger oder vergleichsweise oft im Ausland unterwegs sind. Sie sollten sich daher genau fragen, wofür Sie die Kreditkarte wirklich benötigen.

Reiserücktrittsversicherung

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Sommer, Sonne und Strand: So stellen sich viele Reisende ihren Urlaub vor. Aber viel zu oft kommt etwas dazwischen. Das Kind wird kurz vor oder sogar im Urlaub krank. Es kommen kurzfristig wichtige Termine, wie zum Beispiel eine Gerichtsverhandlung oder die Wiederholung einer Prüfung, dazwischen. Aber auch Impfunverträglichkeiten oder der Jobverlust können solche Ereignisse sein. Dadurch haben Sie entweder keine Zeit oder teilweise kein Geld mehr für den geplanten Urlaub.

In den beschriebenen Situationen helfen nur noch eine Reiserücktritts- und eine Reiseabbruchsversicherung. Einzeln abgeschlossen können diese Versicherungen recht teuer werden. Einige Kreditkarten bieten Ihnen dagegen beide auf einen Schlag an. Oft müssen Sie sich aber an den Reisekosten beteiligen. Diese Selbstbeteiligung kann zum Beispiel einmalig 100 Euro oder 10 Prozent der Reisekosten betragen. Auch die maximale Höhe der Summe pro Person ist teilweise festgelegt. Zudem sollten Sie den Urlaub meist über Ihre Kreditkarte mit der passenden Versicherung abgeschlossen haben. Bei einigen Anbietern müssen Sie mindestens 50 Prozent der Kosten mit der Karte bezahlen, bei anderen 100 Prozent.

Bei anderen Anbietern können Sie ganz unabhängig vom Karteneinsatz auf die Versicherungen zurückgreifen. Ebenso wichtig ist, in welchen Regionen der Schutz gilt: weltweit oder nur begrenzt auf ein bestimmtes Territorium? Auch die Frage über die genaue Anzahl der versicherten Personen sollten Sie vor der Reise klären.

Reiseabbruchversicherung

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Auch während Ihrer Reise können zum Beispiel Ereignisse auftreten, welche die Fortsetzung des Urlaubs unmöglich machen. Dazu gehören Todesfälle in der Familie oder Sturmschäden am Eigentum, welche zum Teil den sofortigen Abbruch der Reise erfordern. In solchen Fällen greifen die Versicherungen einiger Kreditkarten. Aber auch hier sollten Sie unter anderem darauf achten, wie viel von den Reisekosten übernommen wird. Teilweise können Sie eine gesonderte Reiseabbruchversicherung sogar nach der Buchung des Urlaubs und kurzfristig abschließen. Mit einem günstigen Angebot können Sie dann aber nicht mehr rechnen.

Beachten Sie außerdem, dass grundsätzlich zwischen einer Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung unterschieden wird. Teilweise werden beide Versicherungen aber vermischt. Auch in diesem Punkt ist wieder genaues Hinschauen gefordert, denn im besten Fall ist die Reiseabbruchversicherung ein Bestandteil der Reiserücktrittsversicherung mit den gleichen Bedingungen.

Reiseunfallversicherung

Eine Reiseunfallversicherung ist besonders für aktive Urlauber empfehlenswert, zum Beispiel bei Fahrrad-, Ski-, Kletter- und Skater-Touren sowie Extremsportarten. Diese kann aber meist nicht als Einzelleistung gebucht werden. Gerade deshalb könnte sich eine Kreditkarte mit diesem Service für Sie lohnen. Die Versicherung springt ein, wenn Ihre Gesundheit von außen geschädigt wird. Dazu gehören Schäden von der Invalidität bis zum Tod. In diesen Fällen springt die Reiseunfallversicherung für die finanziellen Folgen ein. Darunter fallen die Kosten für die Bergung, Überführung, Operationen, Invalidität und den Todesfall. Bei der Suche nach einer Reiseunfallversicherung sollte auch die Länge des Urlaubs beachtet werden. Denn die Abdeckung der Versicherungen ist meist zeitlich begrenzt.

Tritt ein Unfall ein, sollten Sie sich als Erstes um die ärztliche Versorgung kümmern, denn die Gesundheit steht an erster Stelle. Erst danach kommt die Information an den Anbieter der Reiseunfallversicherung. Denn nur so kann Ihr Rücktransport und das weitere Vorgehen geplant werden.

Auslandskrankenversicherung

Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen – diese Symptome klingen nach einer Erkältung oder Grippe. Aber auch viel schlimmere Erkrankungen können Sie auf Reisen im Ausland erwischen. Das können verschleppte Leiden sein, die sich in Folge des Stressabbaus nach einigen Ruhetagen nun endgültig durchsetzen. Daneben können ebenso völlig neue Krankheiten auftreten, zum Beispiel durch ungewohntes Klima oder durch exotische Krankheitserreger. Damit Sie nicht die teuren Arztbesuche oder gar den Krankenhausaufenthalt aus eigener Tasche bezahlen müssen, können Sie sich eine Kreditkarte inklusive Auslandskrankenversicherung zulegen.

Damit schlagen Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe. Aber auch in diesem Fall sollten Sie darauf achten, welche und wie viele Personen über diese Versicherung abgedeckt sind. Weitere Unterschiede liegen in der Dauer der Reise und in der Höhe der Selbstbeteiligung. Teilweise müssen Sie die Reise wieder über Ihre Kreditkarte bezahlt haben.

Mietwagenversicherungen

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Bei der Art der Mietwagenversicherungen reicht die Auswahl von einer Aufstockung der Haftpflichtversicherung über eine Vollkaskoversicherung bis hin zu einer eigenen Rechtsschutzversicherung für Mietwagen. Wie bei allen anderen Versicherungen sollten Sie auch hier das Kleingedruckte lesen: Wie viel Selbstbehalt muss ich im Schadenfall zahlen? Muss ich den Mietwagen per Kreditkarte zahlen, um von der Versicherung zu profitieren? Für wie viele Tage ist das Auto versichert? Fallen auch Wohnwagen und Luxusautos unter den Versicherungsschutz? Wie hoch liegt die maximale Versicherungssumme? Dies ist nur eine Auswahl an den zu klärenden Fragen.

Sie müssen nicht einmal Schuld an einem Unfall haben, trotzdem kann Ihnen schnell eine Teilschuld angerechnet werden. Dann kann es bei gemieteten Luxusautos schnell teuer werden. Für Laien ist vielleicht nur ein leichter Blechschaden zu sehen. Wenn Experten zu einem vollständigen Austausch von großen Bauteilen raten, steigen die Kosten durchaus auf drei- oder vierstellige Summen. Natürlich sollte man auch an Extremfälle denken, zum Beispiel an den Totalschaden des Mietwagens oder an große Risse in der Windschutzscheibe durch einen Steinschlag.

Gepäckversicherung

Ist das Gepäck weg, ist Ihre Urlaubsstimmung erst einmal dahin. Denn ohne Kleidung, Unterlagen und Hygieneartikel können Sie nur schwer entspannen. In solchen Fällen kann eine Gepäckversicherung Abhilfe leisten. Sie greift bei Diebstahl, Raub, Beschädigung, Zerstörung oder bei Verlust Ihres Gepäcks während der Reise. Sie dürfen aber nicht fahrlässig gehandelt haben, denn die Versicherung bezahlt den Schaden nur, wenn Sie sehr wachsam und permanent auf Ihr Gepäck aufgepasst haben. Gute Chancen haben Sie auf Ersatz, wenn das Gepäck durch die Flug- oder Busgesellschaft Schaden genommen hat. Es müssen aber alle Bedingungen aus der meist strengen Police erfüllt sein.

Experten raten eher von einer Gepäckversicherung ab, da sie nicht elementar wichtig ist. Hinzu kommt, dass Urlaubsgepäck meist über die Hausratversicherung mitversichert ist, zum Beispiel bei einem Diebstahl aus dem Hotelsafe. Bei Schäden an Gepäckstücken sollten Sie sich direkt nach der Reise an das zuständige Unternehmen wenden, zum Beispiel an Mitarbeiter am Flughafen. Die Fluggesellschaft ersetzt durch die Reise verursachte Schäden in der Regel relativ unkompliziert. Eine Gepäckversicherung lohnt sich daher nur in seltenen Fällen und wenn, dann nur für Vielflieger. Sollte die Versicherung allerdings bei der Wunsch-Kreditkarte dabei sein, umso besser.

Allerdings sollten Sie sich vor dem Abschluss ähnliche Fragen wie bei den anderen Versicherungen stellen: Wie viele Reisen werden durch die Versicherung abgedeckt? Wie viele Tage darf eine Reise dauern? Für welche Länder und bis zu welchem Gepäckwert gilt die Versicherung? Sind Sie während Privat- und Geschäftsreisen versichert?

Cashback-Programm

Neben den ganzen Versicherungen bieten einige Kreditkarten auch eine Cashback-Funktion. Dabei profitieren Sie als Besitzer bei jedem Kauf in der Regel entweder durch eine Gutschrift am Monatsende (bzw. Jahresende) oder durch einen sofortigen Rabatt. Einige Kreditkarten bieten sogar eine Gutschrift auf jeden Euro Umsatz, andere nur bei bestimmten Partnerunternehmen, zum Beispiel bei einer Handels-, Restaurant- oder einer Tankstellenkette.

Die prozentuale Rückvergütung liegt meist bei 0,5 bis 2,0 Prozent des Einkaufsumsatzes. Die Karte sollte also so oft wie möglich eingesetzt werden, da sich die Cashback-Funktion vor allem bei großen Summen lohnt.

Im Vergleich zu einigen Bonusprogrammen müssen Sie nicht warten, bis Sie ein bestimmtes Ziel erreicht haben, zum Beispiel eine gewisse Anzahl an Punkten, um sich eine Prämie auszusuchen. Sie müssen also nach dem Kauf nicht mehr aktiv werden, um vom Cashback-Programm zu profitieren. Bevor Sie sich eine solche Kreditkarte zulegen, sollten Sie sich natürlich über die Gebühren informieren.

Tankrabatt

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Der Tankrabatt ist eine spezielle Form von Cashback- bzw. Bonusprogrammen. Sie profitieren entweder bei jedem Tankstopp oder zumindest bei bestimmten Tankstellen-Anbietern.

Die Höhe des Rabatts hängt von der Kreditkarte ab. Sie liegt in der Regel zwischen 1 und 3 Prozent. Tankrabatte lohnen sich vor allem für Pendler und andere Vielfahrer. Teilweise gibt es sogar Prozente auf Einkäufe an Tankstellen und auf Waschanlagen-Umsätze.

Meist dürfen Sie nicht mehr "verdienen" als die Karte im Jahr kostet. Damit bekommen Sie die Kreditkarte aber zumindest kostenlos. Nur einige Anbieter erlauben Rabatte auch über die Jahresgebühr hinaus. Sie sollten sich zudem informieren, in welchen Ländern Sie den Rabatt auch tatsächlich erhalten.

Sonstiges

Neben den erwähnten Extras bieten einige Kreditkarten weitere Vorteile. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Guthabenzinsen,
  • weitere Bonusprogramme,
  • kostenlose Sitzplatzreservierungen,
  • höhere Freigepäckgrenzen,
  • Rechtsschutzversicherungen und
  • der Zugang zu Flughafen-Lounges.

Das ist aber auch nur eine Auswahl an möglichen Vorteilen. Der Fantasie der Banken und Kreditkarten-Gesellschaften ist bei neuen Extras keine Grenzen gesetzt.

Bildquellen:

Kontaktlose VISA Karte + Terminal: © Visa Europe
Frau bezahlt mit Karte: © Gpointstudio | Dreamstime.com
Kreditkartennummer: © Shuttlecock | Dreamstime.com
Palme: © Slidepix | Dreamstime Stock Photos

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