Wirtschaftswachstum

Unter dem Wirtschaftswachstum (auch Wirtschaftsentwicklung genannt) versteht man die Veränderung der wirtschaftlichen Leistung einer Volkswirtschaft ausgedrückt im Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP), d.h. den Wertanstieg aller Waren und Dienstleistungen innerhalb eines Jahres im eigenen Wirtschaftsraum. Der Maßstab zur Messung des Wirtschaftswachstums ist also die periodische Wachstumsrate des BIP.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft (Stabilitätsgesetz, kurz StabG) ist vorgeschrieben, dass Bund und Länder ihre wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen entsprechend so treffen, dass ein stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum gewährleistet ist. Das bedeutet, dass das wirtschaftliche Wachstum …

… gleichmäßig und ohne starke Schwankungen oder Wachstumsunterbrechungen erfolgen soll (stetig)
… die übrigen im StabG festgelegten Ziele unterstützen und nicht gefährden soll

Auf Grund der Tatsache, dass das BIP durch die Menge der produzierten Wirtschaftsgüter und deren Preise bestimmt wird und bei einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus das Wirtschaftswachstum an sich noch nicht zu erkennen ist, differenziert man die folgenden beiden Wachstumsarten:

1) Nominelles Wirtschaftswachstum
Wirtschaftswachstum entspricht dem nominellen Anstieg des BIP (nicht preisbereinigt)

2) Reales Wirtschaftswachstum
Wirtschaftswachstum wird auf Basis des BIP und Herausrechnung der inflationsbedingten Preissteigerung berechnet (preisbereinigt).

Weiterhin differenziert man die folgenden Wachstumsarten hinsichtlich der ökologischen und sozialen Umstände:

1) Quantitatives Wirtschaftswachstum
Diese Größe sagt aus, dass das BIP nur quantitativ (mengenmäßig) auf Basis erhöhter Nachfrage steigt. Somit findet man hier eine eher geringe Aussagekraft hinsichtlich der Lebensqualität innerhalb der Volkswirtschaft.

2) Qualitatives Wirtschaftswachstum
Dabei zielt man darauf ab, …
… sowohl ökonomische als auch ökologische Gesichtspunkte zu berücksichtigen
… energie- und ressourcensparende Produktionsverfahren einzusetzen
…die Umweltbelastung zu mindern
… bereits vorhandene Umweltschäden zu beseitigen
… die Arbeitsbedingungen zu verbessern
… soziale Ungerechtigkeiten abzubauen
etc.

Demnach ist die Aussagefähigkeit in Hinblick auf den gesamtgesellschaftlichen Wohlstand kräftiger.

Das Wirtschaftswachstum im 21. Jahrhundert

Die Theorien rund um das Wirtschaftswachstum haben sich im 21. Jahrhundert verhindert. Trotz zahlreicher Maßnahmen zur Förderung der Konjunktur konnte in vielen Ländern seit der Finanzkrise ab 2007 kein oder nur ein sehr geringes Wirtschaftswachstum erzielt werden. Manche Länder konnte sich dem Abwärtsstrudel allerdings entziehen und wiesen auch weiterhin ein robuster Wirtschaftswachstum auf.

 
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