Thesaurierung

Thesaurierung meint im Finanz- und Wirtschaftsleben die Nichtausschüttung von Geld und Erträgen (Gewinne, Zinsen, Dividenden, Überschüsse usw.) je nach Branche mit den Zielen, weitere Erträge zu erwirtschaften oder die finanzielle Basis zu stärken.

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Sachbezugskarte
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ThesaurierungBegriffsherkunft

Der Begriff „Thesaurierung“ findet seinen Ursprung beim lateinischen Wort „thesaurus“, was vor allem in der Antike ein Gebäude bezeichnete, welches zur Aufbewahrung wertvoller Weihegaben diente. Man sprach auch vom sogenannten Schatzhaus.

ThesaurierungBegriffsverwendung

Verwendet wird Thesaurierung wirtschaftlich betrachtet in drei Bereichen:

1. Private Haushalte

Hier spricht man von Thesaurierung, wenn Gelder, Wertsachen oder Edelmetalle gehortet, also angehäuft werden.

2. Unternehmen

Betriebswirtschaftlich

Schütten Unternehmen ihre Gewinne nicht an ihre Eigentümer (Aktionäre) aus, sondern behalten Sie im Betrieb zurück, um beispielsweise die eigenen Rücklagen zu stärken, spricht man ebenfalls von Thesaurierung. Hierbei handelt es sich um eine Art der Innenfinanzierung eines Unternehmens, der sogenannten Selbstfinanzierung. Die erwirtschafteten Gewinne dienen dem Betrieb als Eigenkapital.

Steuerrechtlich

Im Rahmen der Unternehmenssteuerreform 2008, welche mit dem Unternehmenssteuerreformgesetz 2008 (UntStRefG) wurde die sogenannte Thesaurierungsbegünstigung eingeführt. Diese schafft für Personenunternehmen (Personengesellschaften und Einzelunternehmer) eine steuerliche Entlastung, da sie auf einbehaltene Gewinne einen niedrigeren Steuersatz ansetzen dürfen. Hierfür ist allerdings ein schriftlicher Antrag notwendig.

3. Geldanlage/ Vorsorge

Die Erträge oder Überschüsse angelegten Geldes werden vom Anbieter einbehalten und erneut angelegt. So erzielen die Anleger üblicherweise einen Zinseszinseffekt, da die erneut angelegten Erträge wieder verzinst werden.

Beispiele:

Thesaurierungsfonds (Wachstumsfonds)
Thesaurierende (auch akkumulierende, kurz acc, oder kapitalisierende, kurz cap) Fonds schütten die Erträge nicht aus, sondern legen diese erneut an, um weitere Erträge zu erzielen. Gegenstück sind die Ausschüttungsfonds, bei denen die Anleger ihre Erträge regelmäßig, oft jährlich, ausgezahlt bekommen.

Hinweis: Fonds sind Sondervermögen, die Gelder mehrerer Anleger bündeln und in verschiedene Anlageformen (Aktien, Anleihen usw.) anlegen.

 
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