Bretton-Woods-System

Das Bretton-Woods-System war ein Währungssystem benannt nach der Konferenz von Bretton Woods im US-Staat New Hampshire, wo sich Finanzminister und Notenbankgouverneure auf ein System fester Wechselkurse einigten. Das System war dabei von dem goldhinterlegten US-Dollar als Leitwährung bestimmt. Die Bretton-Woods-Organisationen bzw. Institutionen waren dabei die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Beschlossen wurde das Bretton-Woods-System kurz nach dem 2. Weltkrieg am 22. Juli 1944. Daran beteiligt waren insgesamt 44 Staaten. Das Ziel war die reibungslose und von Handelsbarrieren befreite Abwicklung des Welthandels, und zwar bei festen Wechselkursen. 1971 brach das System zusammen.

Teil des Bretton-Woods-System war dabei der so genannte White-Plan. In dessen Mittelpunkt stand der US-Dollar. Dessen Wert war gegenüber dem Gold auf 35 $ je Unze Feingold (1 Unze = 31,104 Gramm) festgelegt. Seitens der US-Zentralbank bestand die Verpflichtung, Dollar in Gold einzulösen. Gegenüber dem Dollar vereinbarten die anderen Mitglieder des Systems starre Wechselkurse. Deutschland trat dem System fester Wechselkurse im Jahre 1949 bei. Hier galt die Relation

4,2000 DEM = 1,00 USD -> 35,00 USD = 31,104 g Feingold

Durch das Bretton-Woods-System waren die USA völlig autonom in Bezug auf ihre Währungs- und Geldpolitik. Alle anderen Mitglieder des Bretton-Woods-Systems mussten hingegen ihren Wechselkurs gegenüber dem Dollar durch Devisenmarktinterventionen sicherstellen. Auf- und Abwertungen des Wechselkurses gab es nur, wenn sich dauerhafte Ungleichgewichte ergaben.

Für den Fall, dass das System in Schieflage kommen sollte, wurde der IWF, der Internationale Währungsfonds, gegründet. Ebenfalls in diesem Zusammenhang wurde die Weltbank, sprich die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, gegründet.
Deren Aufgabe ist es heute, Kredite für Entwicklungsländer bereit zu stellen.

1969 wollte Frankreich seine Dollarreserven in Gold einlösen. Doch die Goldreserven der USA reichten nicht einmal aus, um die Forderungen dieses einen Mitgliedslandes zu erfüllen. So kündigten die USA 1971 ihre Verpflichtung, Dollar in Gold einzulösen, auf.

 
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