Inflation

Der Begriff „Inflation“ stammt vom lateinischen Wort „inflare“ und bedeutet so viel wie „aufblähen“. Damit bezeichnet man in der Volkwirtschaftslehre einen stetigen bzw. andauernden Anstieg des Preisniveaus und somit eine Verschlechterung des Geldwertes in einem Land gemessen am Verbraucherpreisindex eines Landes.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Vereinfacht ausgedrückt bedeutetet dies:
Die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen, so dass man mit der gleichen Menge an Geld weniger kaufen kann. Der Geldwert verliert also an Kaufkraft.

Eine Inflation kann sowohl als offene als auch als verdeckte (zurückgestaute) Inflation vorkommen. Bei der offenen Inflation zeigt sich die Geldentwertung in laufenden steigenden Preisen und ist für Jeden wahrnehmbar. Die verdeckte Inflation erfolgt durch Reglementierung der Preise durch die Regierung beispielsweise durch einen allgemeinen Preis- und Lohnstopp oder durch Festsetzung von Höchstpreisen. Dadurch wird die Inflation zurückgestaut und es scheint, als würde die Preissteigerung erfolgreich verhindert werden. Allerdings hat ein solches Vorgehen verschiedene versteckte Auswirkungen wie zum Beispiel

– Entstehung von Schwarzmärkten
– Marktpreis verliert Signal- und Lenkungsfunktion
– umfangreiche und kostenintensive Kontrollapparate sind notwendig

Bezüglich der Ursachen einer Inflation, d.h. des Anstieges des Preisniveaus, unterscheidet man hinsichtlich der Marktteilnehmer. Folglich gibt es eine nachfrageinduzierte (Demand-Pull-Inflation) und eine angebotsinduzierte Inflation.

Nachfrageinduzierte Inflation
Bei dieser Variante kommt es zu einer gesamtwirtschaftlichen Nachfragesteigerung bei konstantem gesamtwirtschaftlichem Angebot, d.h. die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steigt ohne eine entsprechende Ausweitung des Angebots. Dadurch entsteht ein Nachfragesog und die Preise werden nach oben gezogen.

Beispiele
-> Konsuminflation = erhöhte Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern
-> Investitionsinflation = erhöhte Nachfrage der Unternehmen nach Investitionsgütern
-> Staatsinflation = erhöhte staatliche Nachfrage nach Gütern oder Dienstleistungen

Angebotsinduzierte Inflation
Bei dieser Form werden seitens der Anbieter Preissteigerungen vorgenommen, um beispielsweise ihre Kostensituation zu verbessern oder ihre Gewinne zu erhöhen.

Beispiele
-> Kosteninflation (Cost-Push Inflation) = Preissteigerungen durch erhöhte Produktionskosten
-> Lohn-Preis-Spirale = Preissteigerungen durch erhöhte Lohnstückkosten
-> Gewinninflation = Preissteigerungen für Gewinnerhöhungen

Mit den Folgen einer Inflation kann man Gewinner und Verlierer unterscheiden.

Gewinner
– Schuldner -> haben „gutes Geld“ erhalten und zahlen „schlechtes Geld“ zurück
– Staat -> Entwertung der Staatsschulden und erhöhte Staatseinnahmen
– vermögende Personen -> steigender Nominalwert des Vermögens, das in Sachanlagen wie Immobilien angelegt ist

Verlierer
– Bezieher fester Einkommen -> Preissteigerungen ohne Einkommenssteigerungen
– Gläubiger, Sparer, Geldanleger -> Zinserträge fallen

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Inflation die gesamtwirtschaftliche Produktivitätsentwicklung eines Landes beeinträchtigt, somit das Wachstum dämpft und den Wohlstand senkt. Dadurch wird auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.

 
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