Hauptrefinanzierungsgeschäft (HRG)

Das Hauptrefinanzierungsgeschäft (HRG), auch Haupttender oder -refinanzierungsinstrument genannt, gehört zu den Offenmarktgeschäften des Eurosystems. Die Europäische Zentralbank (EZB) entscheidet über die Durchführung und die Bedingungen und die jeweilige Zentralbank eines Landes (Dt.: Deutsche Bundesbank) wickelt das operative Geschäft ab.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Das HRG gehört zu den regelmäßigen Geschäften und weist eine Laufzeit von 1 Woche auf (= befristete Transaktionen), d.h. der Durchfürhungsrhythmus ist auf wöchentlich festgelegt. Die Abwicklung erfolgt in Form von Standard- und Mengentender, d.h. teilnehmen können alle Geschäftsbanken bzw. –partner, die die allgemeinen Zulassungskriterien erfüllen (= Standardtender), und bei der Zeichnung sind die Konditionen bereits festgelegt, sodass die Teilnehmer nur ihre Zeichnungsbeträge bzw. Gebote abgeben (= Mengentender).

Die Haupttender sind sogenannte liquiditätszuführende Transaktionen und werden nach einem vorher veröffentlichten Tenderkalender durchgeführt. Dieser wird mindestens 3 Monate vor Beginn des neuen Jahres herausgegeben. Die Geschäftsbanken erhalten somit Zentralbankgeld gegen notenbankfähige Sicherheiten, die im einheitlichen Sicherheitenverzeichnis des Eurosystems festgeschrieben sind.

Mit Hilfe von Hauptrefinanzierungsgeschäften steuert das Eurosystem die Zinsen und die Liquidität am Geldmarkt.Außerdem werden Signale hinsichtlich des geldpolitischen Kurses (Leitzinsen) abgegeben, da der zu Grunde gelegte Zinssatz für die HRG der Hauptrefinanzierungssatz ist und den wichtigsten Leitzins der EZB darstellt.

 
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