Wie funktionieren Guthabenkarten?

Guthabenkarten sind gerade in der Weihnachtszeit beliebte Geschenke. Wir erklären, wie Sie mit diesen Karten bezahlen, Geld aufladen und wie sicher sie sind.

Sachbezugskarte
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Welche Bezahltechnologie besitzen Guthabenkarten?

Sie haben sicherlich schon einmal eine Guthabenkarte in der Hand gehabt. Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Begriff Guthabenkarte? Wichtig ist Ihnen sicherlich auch die Frage, ob Guthabenkarten denn überhaupt ein sicheres Zahlungsmittel darstellen. Damit Sie sich zukünftig keine Sorgen machen müssen, wollen wir Ihnen in diesem Ratgebertext die Technologien vorstellen, die mit Guthabenkarten in Verbindung stehen.

Wie sieht eine Guthabenkarte eigentlich aus?

Grafik Merkmale Guthabenkarten

Grundsätzlich sehen die meisten Guthabenkarten ähnlich aus, zumindest bezüglich der Maße. Sie haben das übliche Scheckkartenformat von etwa 85 x 55 Millimetern und sind aus Kunststoff hergestellt. Darüber hinaus verfügen Guthabenkarten meist über einen Aufdruck in geprägter Schrift sowie einen Magnetstreifen oder einen Chip. Während bei Bezahlkarten ein Chip die Regel ist – also etwa bei Kreditkarten oder Bankkarten – finden Sie auf einer Guthabenkarte meist einen Magnetstreifen. Teilweise gibt es auch Guthabenkarten, die weder einen Magnetstreifen noch einen Chip haben. Bei diesen Karten ist dann nur ein PIN- oder Zugangscode aufgedruckt. Auf den meisten Guthabenkarten ist zudem vermerkt, wer der Anbieter der jeweiligen Karte ist oder bei welchen Händlern oder Unternehmen die Karte eingesetzt werden kann.

Die wichtigsten Merkmale einer Guthabenkarte sehen Sie rechts in der Grafik.

 
Welche Funktionen kann eine Guthabenkarte haben?

Die Technik einer Guthabenkarte basiert auf zwei verschiedenen Funktionen: Zum einen handelt es sich bei Guthabenkarten um Datenträger, zum anderen um Zahlungsmittel. Dieser Unterschied ist für die Technik entscheidend, denn eine Guthabenkarte muss nicht unbedingt beides sein. Wenn eine Guthabenkarte keinen Magnetstreifen und keinen Chip hat, handelt es sich im Normalfall um eine reine Datenkarte. Sie können diese Karte dann nicht einsetzen, um Einkäufe zu erledigen. Stattdessen ist auf einer Karte dieses Typs meist ein Code oder eine PIN aufgedruckt. Dieser Code hängt generell nicht direkt mit der Karte zusammen. Entsprechend können Sie den Code auch anderswo aufschreiben und die Karte danach wegwerfen. Wenn Sie dagegen eine Guthabenkarte mit Bezahlfunktion haben, ist die Karte selbst entscheiden. Sie nutzen diese Karte dann beispielsweise für Einkäufe im Internet oder in einem Ladengeschäft. Sie erkennen eine solche Guthabenkarte meist an einem EMV-Chip auf der Vorderseite oder einem Magnetstreifen auf der Rückseite.

Wo kommen Guthabenkarten als Datenträger zum Einsatz?

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Sie fragen sich möglicherweise, wann welche Typen von Guthabenkarten zum Einsatz kommen. Die Guthabenkarte als Datenträger spielt dabei insbesondere dann eine Rolle, wenn es um reines Guthaben geht. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie eine Telefonkarte kaufen. Auch bei Guthabenkarten für den Einsatz in Online-Shops ist die Karte nur ein Datenträger. Das ist relativ leicht zu erklären. Da eine normale Guthabenkarte im Internet nicht „gelesen“ werden kann, ist nur eine Funktionalität mit einem Code möglich. Dasselbe gilt für Telefonkarten, bei denen Sie nur einen Code oder eine Nummer eingeben, um Ihr Guthaben aufzuladen. Guthabenkarten als Datenträger sind entsprechend meist auch nur auf den einmaligen Gebrauch ausgelegt. Eine Wiederverwertung dieser Karten kommt nahezu nie vor, weswegen Sie Ihre Guthabenkarte im Normalfall nach der Nutzung wegwerfen können.

Wann ist eine Guthabenkarte auch ein Zahlungsmittel?

In diesem Ratgebertext haben wir Ihnen bereits erklärt, wie Sie eine Guthabenkarte als Zahlungsmittel erkennen können. Nun wollen wir Ihnen auch noch erklären, wann und warum Ihre Guthabenkarte auch eine Bezahlkarte ist. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Ihre Karte eine sogenannte Prepaid-Kreditkarte ist. Sie erkennen eine solche Karte daran, dass Sie ein Logo von Visa oder MasterCard hat und darüber hinaus mindestens über einen Magnetstreifen oder einen EMV-Chip verfügt. Neben Prepaid-Kreditkarten können aber auch Guthabenkarten für den Einsatz in Ladengeschäften eine Zahlungskarte sein. Bei diesen Guthabenkarten gibt es allerdings sowohl solche, die gleichzeitig ein Zahlungsmittel sind als auch solche, die als reiner Datenträger funktionieren. Generell wird das Guthaben bei Guthabenkarten mit Bezahlfunktion nur sehr selten auch als Guthaben direkt auf der Karte gespeichert. Im Normalfall ist das Guthaben elektronisch vorhanden, was bedeutet, dass zur Zahlung eine Internetverbindung benötigt wird. Sie müssen sich allerdings keine Sorgen um die Akzeptanz machen, denn eine Internetverbindung ist beispielsweise auch bei Zahlungen mit normalen EC-Karten notwendig – Sie merken es nur nicht.

Grafik Funktionen Guthabenkarten

Welche Typen von Guthabenkarten gibt es überhaupt?

Bei all diesen Erklärungen fällt schnell auf: Der Begriff der Guthabenkarte schließt viele verschiedene Typen von Karten ein. Entsprechend unterscheidet sich auch die Technologie von Guthabenkarten stark. Je nachdem, was für eine Karte Sie kaufen, kommt eine unterschiedliche Technik zum Einsatz. Deshalb wollen wir Ihnen nun die verschiedenen Kartentypen vorstellen:

  • Telefonkarten (Aufladung von Telefonguthaben)
  • Guthabenkarten für den Online-Handel (Wertkarten für den Einsatz in Online-Shops)
  • Guthabenkarten für den Einzelhandel (Wertkarten für den Einsatz im Einzelhandel)
  • Game Time Codes (Aufladung von Guthaben in Online-Spielen)
  • Aufladekarten für Dienste (Aufladung von Guthaben in Streaming- und sonstigen Diensten)
  • Prepaid-Kreditkarten (Zahlkarten mit vorheriger Aufladung)
  • GeldKarte(Bankkarte mit Zusatzfunktion)
  • Chipkarten für bestimmte Umgebungen (Studentenausweise, Kantinenkarten, …)
  • PayCashCards (anonyme Bezahlung im Internet)
  • Geschenkkarten (äquivalent zu Guthabenkarten)

Bei der Vielzahl an verschiedenen Guthabenkarten unterscheidet sich entsprechend auch die Technik stark. Deshalb wollen wir Ihnen über die Unterteilung in Bezahlkarte und Datenkarte hinaus auch erklären, wie Guthaben aufgeladen wird und wie Sie das jeweilige Guthaben auch einsetzen können.

Wie lade ich eine Guthabenkarte auf?

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Je nach Technologie einer Guthabenkarte funktioniert auch die Aufladung anders. Gemeinhin werden Guthabenkarten aber immer vor dem Einsatz aufgeladen. Das unterscheidet die Guthabenkarte auch von anderen Zahlungsmitteln wie der Bezahlkarte. Handelt es sich um klassische Guthabenkarten für den Online-Handel oder Einzelhandel (entweder zur eigenen Nutzung oder Nutzung als Geschenkkarte), kaufen Sie meist eine Karte mit fixem Wert. Auf der Karte ist dann beispielsweise ein Wert von 25 Euro aufgedruckt. Genau diesen Betrag bezahlen Sie dann auch an der Kasse. Dasselbe gilt für Telefonkarten. Auch bei diesen ist der Wert und gleichzeitig Preis der Karte bereits direkt aufgedruckt. Auch bei Game Time Codes ist die Funktionsweise ähnlich. Etwas anders funktionieren Prepaid-Kreditkarten, PayCashCards und Chipkarten für spezielle Umgebungen. Hier gibt es generell die Unterscheidung zwischen Karten zur einmaligen Aufladung und solchen, die Sie mehrmals aufladen können.

Welche Guthabenkarten kann ich wieder aufladen?

Wenn Sie eine Guthabenkarte kaufen, die Sie für Zahlungen einsetzen wollen, gibt es grundsätzlich zwei Typen. Eine Karte zum Wiederaufladen kann dabei etwas praktischer sein, da Sie die Karte entsprechend auch mehrfach verwenden können. Ob eine Guthabenkarte wieder aufladbar ist, erkennen Sie meist bereits auf den ersten Blick. Die entscheidende Information ist bei den meisten Anbietern direkt auf dem Produkt vermerkt. Ist dem nicht so, können Sie sich an eine einfache Regel halten: Chipkarten für spezielle Umgebungen, also etwa Kantinen oder Stadien, sind im Prinzip immer wieder aufladbar. Dasselbe gilt für Prepaid-Kreditkarten. Bedenken sollten Sie allerdings, dass manche Prepaid-Kreditkarten auch nur einmal aufgeladen werden können.

Wann kann ich meine Guthabenkarte nur einmal verwenden?

Nur einmal verwenden können Sie Ihre Guthabenkarte dagegen immer dann, wenn Sie spezielle Prepaid-Kreditkarten oder sogenannte PayCashCards erwerben. Auch alle Arten von Geschenkgutscheinkarten sind gewöhnlich nicht zu einer mehrfachen Aufladung bestimmt. Bei Karten ohne Bezahlfunktion limitiert schon die Technik eine erneute Aufladung. Bei den PayCashCards oder Prepaid-Kreditkarten zur einmaligen Aufladung scheitert es dagegen weniger an der Technik als an der Privatsphäre. Wer eine solche Karte erwirbt, muss keine personenbezogenen Daten angeben. Um diese Anonymität zu wahren, muss auf ein Vertragsverhältnis komplett verzichtet werden. Bei Karten zur Wiederaufladung ist dagegen vielfach eine Registrierung im Internet notwendig, um die Karte mehrfach zu nutzen. Das würde dem Sinn der besonderen Privatsphäre widersprechen.

Grafik Arten Guthabenkarten

Wie kann ich mein Guthaben ausgeben?

Je nach Typ der Guthabenkarte können Sie Ihr Guthaben auf verschiedenen Wegen ausgeben. Beachten Sie, dass die Technologie einer Guthabenkarte hier eine wichtige Rolle spielt. Wenn Sie auf eine Geschenkkarte setzen, ist der Einsatz der Karte meist eher eingeschränkt. Sie können die Karte dann meist nur online oder offline und nur bei einem bestimmen Händler einsetzen. Wenn Sie dagegen eine PayCashCard erwerben, ist der Einsatz der Karte meist auf den Online-Handel begrenzt. Die Unterschiede dafür liegen in der Technologie der Karte. So müssen Guthabenkarten generell ausgelesen werden können, wenn Sie mit Ihnen bezahlen wollen. Im Internet funktioniert das durch die Eingabe von Codes oder aber ähnlich der Transaktion mit einer Kreditkarte. In Ladengeschäften dagegen kann die Transaktion bei Guthabenkarten entweder mittels einem aufgedruckten Code oder aber über den Magnetstreifen (bei Prepaid-Kreditkarten auch über den EMV-Chip) abgewickelt werden. Generell sollten Sie sich allerdings im Klaren sein, dass die Technologie hinter Guthabenkarten darauf ausgelegt ist, den Einsatz einzuschränken. Wenn Sie eine Karte erwerben, sollten Sie sich daher im Klaren sein, dass Sie diese nur in einem begrenzten Umfeld einsetzen können.

Ist die Zahlung mit Guthabenkarten technisch limitiert?

Je nach Typ von Guthabenkarte haben Sie viele verschiedene Möglichkeiten zum Einsatz. Doch für Sie ergeben sich möglicherweise auch technische Beschränkungen. So können Sie beispielsweise mit einer Geschenkkarte für einen speziellen Händler oft nicht im Laden- und Online-Handel einkaufen, sondern müssen sich bereits beim Kauf der Karte für eine der beiden Varianten entscheiden. Das liegt daran, dass je nach Geschenkkarte eine unterschiedliche Technologie zum Einsatz kommt. Bei Prepaid-Kreditkarten ist die Sache ein wenig anders. Hier können Sie möglicherweise auf generelle technische Beschränkungen treffen. So gibt es Karten, die nur für Einkäufe bei Online-Shops eingesetzt werden können und solche, die Sie nur in Ladengeschäften nutzen können. Selbst wenn Sie eine Karte haben, die sowohl offline als auch online eingesetzt werden kann, ist die Karte nicht zwingend überall nutzbar. Technische Limitierungen ergeben sich bei diesem Typ der Guthabenkarte teilweise beispielsweise an Geldautomaten. Schwierig wird es zudem mit einer Prepaid-Kreditkarte, wenn es um die Hinterlegung von einer Kaution geht. So können Sie mit einer Guthabenkarte in Hotels oder bei Mietwagenfirmen keine Kaution hinterlegen. Hier müssen Sie entsprechend auf eine andere Kreditkarte oder eine Barkaution ausweichen.

Ist die Technologie von Guthabenkarten sicher?

Wichtig ist natürlich auch die Sicherheit. Genau hier überzeugen Guthabenkarten leider nur bedingt. Die Technologie hinter Guthabenkarten unterscheidet sich stark, weswegen es auch bei der Sicherheit gravierende Unterschiede gibt. Wir wollen Ihnen deshalb die Sicherheitshinweise für die verschiedenen Kartentypen mit auf den Weg geben.

Worauf sollte ich bei einer Guthabenkarte mit Code achten?

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Wenn Sie eine Guthabenkarte mit einem Code erwerben wollen, ist die Sicherheit ein wenig problematisch. Theoretisch ist es möglich, dass der Code bereits gelesen und von Kriminellen bereits verwendet wurde. Verschiedene Typen des Betrugs haben dabei in den letzten Jahren die Runde gemacht. Achten Sie daher besonders darauf, dass das Feld des Codes (meist zum Freirubbeln) nicht beschädigt ist. Zudem sollten Sie darauf achten, dass das Feld nicht überklebt wurde. Kaufen Sie deshalb nur Guthabenkarten, die keinerlei Beschädigung aufweisen und die noch originalverpackt sind. Eine Guthabenkarte sollte außerdem unter keinen Umständen mit einem „offenen“ Code gekauft werden. Ist ein entsprechender Gutschein-Code, also etwa für die Einlösung im Internet, offen sichtbar, kann diesen auch jeder verwenden. Kaufen Sie daher nur Gutscheinkarten, bei denen der Code nicht sichtbar ist. Ansonsten laden Sie eine Karte durch den Kauf auf, können das Guthaben aber dann möglicherweise nicht verwenden.

Worauf sollte ich bei einer Guthabenkarte mit Magnetstreifen achten?

Auch bei Karten mit Magnetstreifen gilt es von Anfang an darauf zu achten, dass die Verpackung keinerlei Beschädigungen aufweist. Kaufen Sie eine Prepaid-Kreditkarte, sollten Sie zudem darauf achten, dass die sensiblen Daten nicht offen einsehbar sind. Das gilt besonders für die Nummer der Karte, das Ablaufdatum und den Sicherheitscode. Fällt Ihnen nach dem Auspacken der Karte auf, dass der Magnetstreifen oder der Chip beschädigt ist, tauschen Sie die Karte umgehend um. Ansonsten droht die Gefahr eines Missbrauchs.

Welche Sicherheitshinweise sollte ich allgemein beachten?

Damit die Technologie der Guthabenkarte höchste Sicherheit verspricht, sollten Sie einige einfache Hinweise im Hinterkopf behalten. Besonders relevant ist dabei zweifelsohne, dass Sie die Guthabenkarte nicht unbeaufsichtigt lassen. Wenn es sich um eine Karte mit Code handelt, sollten Sie zudem niemanden einen Blick auf die Karte erhaschen lassen. Öffnen Sie die Packung also am besten in einer geschützten Umgebung, beispielsweise in Ihren eigenen vier Wänden. Wenn Sie eine Bezahlkarte haben, sollten Sie diese nie aus der Hand geben. Auch Freunden und Verwandten sollten Sie Ihre Prepaid-Kreditkarte oder PayCashCard nicht aushändigen, um Einkäufe zu erledigen. Denken Sie auch daran, dass Sie möglicherweise eine wieder aufladbare Karte haben. Sollte dies der Fall sein, ist es empfehlenswert, die Karte nach Ende des Gebrauchs zu zerstören, zu kündigen oder an den Anbieter zurückzuschicken. Wenn Sie Ihre Karte einfach „vergessen“, droht ein möglicher Missbrauch – immerhin müssen Sie die Karte meist auf Ihren Namen registrieren und tragen entsprechend auch die Verantwortung.

Bildquellen:

Grafiken: bezahlen.de
Mann vor Laptop: Auremar | Dreamstime.com
Amazon-Gutschein: Amazon.com
Frau mit Karte vor Mund: Yuriyzhuravov | Dreamstime.com

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