Welche Banken Multibanking anbieten

Alle Konten an einem Ort verwalten – was wäre das einfach. Immer mehr deutsche Banken ermöglichen genau das. Aber welche Institute bieten Multibanking an?

Sachbezugskarte
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Wo Sie all Ihre Konten im Blick haben

Hinweis: Bezahlen.de hat die größten und bekanntesten Banken und Sparkassen Deutschlands (Stand: 11/2017) gefragt, ob Sie Multibanking sowie ein digitales Haushaltsbuch anbieten. Die Ergebnisse finden Sie auch am Ende des Artikels in Form einer übersichtlichen Tabelle als PDF-Datei. 

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Multibanking
  3. Digitales Haushaltsbuch
  4. Vor- und Nachteile

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Einleitung

Wie viele Konten haben Sie? Nur eins oder eher zwei, drei bzw. sogar vier. Denken Sie genau nach, denn viele Girokarten und Kreditkarten sind direkt mit einem eigenen Konto verbunden. 

Im Jahr 2016 gab es laut Bankenverband insgesamt 102,7 Millionen Girokonten in Deutschland. Demnach nahm die Anzahl dieser Bankkonten in den vergangenen zehn Jahren insgesamt um mehr als 10 Millionen Konten zu. Durchschnittlich besitzt also jeder Deutsche rund 1,25 Konten. Dabei ging es noch gar nicht um andere Konten, zum Beispiel um:

  • Tagesgeldkonten
  • Festgeldkonten
  • Sparkonten
  • Geschäftskonten
  • Kreditkartenkonten
  • Depotkonten

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Hinzu kommen noch Konten bei Finanzdienstleistern, die nicht zu den Banken oder Sparkassen gehören. Denn auch bei PayPal können Sie Ihr Geld "parken". Aber auch andere Fintechs bieten ihnen ähnliche Services an. Solche Konten von externen Dritt-Dienstleistern können Sie zum Teil auch per Multibanking verwalten (mehr dazu siehe unten). 

Wie wäre es, wenn Sie all Ihre Konten mit nur einem Login bei einer Ihrer Banken einsehen und verwalten könnten? Das würden Ihnen auf der einen Seite viel Zeit sparen. Auf der anderen Seite machen Sie es Betrügern damit umso leichter an Ihr Geld zu gelangen – aber mehr zu den Vor- und Nachteilen ganz unten. 

Bezahlen.de hat bei einigen der größten und bekanntesten Banken und Sparkassen Deutschlands angefragt, ob diese Ihnen – also ihren Kunden – Multibanking im Online-Banking per Browser bzw. via App sowie eine Haushaltsbuchfunktion anbieten. 


Multibanking

Was ist Multibanking? 

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Multibanking bedeutet, dass Sie Ihre Konten über eine Plattform verwalten können. Die genauen Funktionen können sich dabei leicht unterscheiden. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Aktuelle Kontostände abrufen
  • Kontoauszüge abrufen
  • Überweisungen tätigen
  • Daueraufträge verwalten
  • grafische Auswertung
  • Automatensuche

Obwohl das Wort "Bank" in "Multibanking" steckt, muss diese Funktion nicht unbedingt von einem Kreditinstitut angeboten werden. Sie können Ihre Konten auch über eine Online-Plattform oder eine App eines externen Drittanbieters verwalten. Zu diesen gehören zum Beispiel (Auswahl; Stand: 11/2017): 

  • Outbank (gehört seit 11/2017 zum Vergleichsportal Verivox)
  • Finanzblick
  • StarMoney
  • MoneyMoney
  • BankX
  • Banking 4

Umfrageergebnisse zum Thema Multibanking

Im Folgenden finden Sie die Ergebnisse der Umfrage unter den größten und bekanntesten Banken und Sparkassen Deutschlands (Stand: 11/2017) zu den Themen Multibanking im Online-Banking per Browser und per App. Was genau Ihr Institut anbietet, hat Bezahlen.de für Sie zusammengetragen. 

Multibanking im Online-Banking per Browser

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Vier Banken bieten Multibanking im Online-Banking per Browser an (Stand: 11/2017): 

  • seit 2000: Mittelbrandenburgische Sparkasse
  • seit 10/2016: comdirect
  • seit 11/2016: ING-DiBa
  • seit 3/2017: Deutsche Bank
  • seit 11/2017: Ostsächsische Sparkasse Dresden

Einige der größten und bekanntesten Banken und Sparkassen Deutschlands bieten allerdings kein Multibanking im Online-Banking per Browser an und wollten bzw. konnten gegenüber Bezahlen.de auch kein geplantes Startdatum nennen. Dazu gehören die folgenden Institute (Stand: 11/2017):

  • Postbank
  • Commerzbank
  • HypoVereinsbank - UniCredit Bank
  • DKB
  • N26
  • Targobank
  • Kreissparkasse Köln
  • Sparkasse-Leipzig

Die folgenden Sparkassen planen zumindest den Start von Multibanking im Online-Banking per Browser (Stand: 11/2017; teilweise mit Zieldatum):

  • Sommer 2018: Sparkasse Nürnberg
  • vsl. 2018: Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
  • 2019: Sparkasse Hannover
  • wird vorbereitet: Hamburger Sparkasse (Haspa)
  • noch offen ab wann: Sparkasse KölnBonn

Multibanking per App

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Die folgenden Banken bieten Multibanking per App an (Stand: 11/2017):

  • ING-DiBa seit 3/2015: App "Kontostand"
  • comdirect seit 2010: App "comdirect banking"
  • Postbank seit 8/2016: App "Finanzassistent"
  • Deutsche Bank seit 3/2017: App "Deutsche Bank Mobile"

Die folgenden Sparkassen aus der Befragung bieten Multibanking über die gemeinsame und kostenpflichte App "Sparkasse+" (einmalig 99 Cent) an (Stand: 11/2017): 

  • Hamburger Sparkasse (Haspa)
  • Sparkasse KölnBonn
  • Ostsächsische Sparkasse Dresden
  • Sparkasse Hannover
  • Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg
  • Sparkasse Nürnberg
  • Sparkasse Dortmund
  • Mittelbrandenburgische Sparkasse
  • Sparkasse-Leipzig
  • Kreissparkasse Köln

Wichtig: Besonders bei dieser Aufzählung war die Vollständigkeit nicht das erste Ziel. Es wurden nur die befragten Sparkassen aufgelistet. Grundsätzlich können alle Online-Banking-Kunden der Sparkassen auch die Sparkassen-Apps nutzen, so der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) gegenüber Bezahlen.de. Ab Ende 2017 oder Anfang 2018 soll auch die kostenlose Sparkassen-App die Multibanking-Funktion enthalten. Zuvor war diese nur für Nutzer der kostenpflichtigen App "Sparkasse+" gedacht (Stand: 11/2017). 

Die folgenden Banken bieten kein Multibanking per App an. Außerdem konnten bzw. wollten Sie gegenüber Bezahlen.de auch keinen geplanten Starttermin dafür bekanntgeben (Stand: 11/2017):

  • HypoVereinsbank - UniCredit Bank
  • Commerzbank
  • Hanseatic Bank
  • DKB
  • TargobankN26

Digitales Haushaltsbuch

Was ist ein (digitales) Haushaltsbuch?

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In einem digitalen Haushaltsbuch können Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben einsehen. In der Regel werden diese Umsätze auch in verschiedene Kategorien unterteilt, sodass Sie sich einen besseren Überblick über Ihr Geld bekommen. Mithilfe von Multibanking-Lösungen können Sie ein Haushaltsbuch für ein oder für mehrere Konten führen. Außerdem ist es in der Regel möglich, dass Sie die Zeiträume verändern: somit können Sie sich die Einnahmen und Ausgaben für einige Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre anzeigen lassen. 

Die eigentliche Zielstellung eines (digitalen) Haushaltsbuches ist es, dass Sie sich auf der einen Seite einen vollständigen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen können. Denn besonders die Anzahl und die Summe der Ausgaben fallen nicht immer direkt auf. Auf der anderen Seite können Sie mithilfe eines Haushaltsbuches im besten Fall Sparpotenziale entdecken eventuell Ihr eigenes Kauf- und Bezahlverhalten anpassen oder Verträge ändern. Denn wer gibt schon gern viel Geld aus?

Mithilfe eines digitalen Haushaltsbuches können Sie zum Beispiel die folgenden Fragen beantworten (Auswahl):

  • Wie viel Geld nehme ich ein und wie viel gebe ich im Vergleich aus?
  • Wie viel Geld gebe ich für das Wohnen insgesamt aus?
  • Wie viel Geld gebe ich für Lebensmittel aus?
  • Wie viel Geld gebe ich für Unterhaltung aus?
  • Wie viel Geld gebe ich für Mobilität aus?
  • Wo stecken Einsparpotenziale?
  • Verschulde ich mich? 

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Verschiedene Grafiken können Ihnen meist bei der Beantwortung dieser Fragen helfen. 

Viele der Programme bieten neben dem reinen Haushaltsbuch auch noch weitere Vorteile und Funktionen, zum Beispiel: 

  • Budgetplaner
  • Limit-Warner
  • Zahlungserinnerungen
  • Wechselvorschläge für Verträge
  • Strom- und Gaskosten-Rechner
  • Belegerfassung

Auch beim digitalen Haushaltsbuch gibt es natürlich nicht nur Lösungen von Banken und Sparkassen, sondern auch von externen Unternehmen. Dazu gehören unter anderen diese Dienste (Auswahl; Stand: 11/2017):

  • Spartipp-Haushaltsbuch
  • Haushaltsbuch
  • MoneyControl
  • Meine Ausgaben
  • VSB Haushaltsplaner
  • Mein Haushaltsbuch
  • korAccount
  • Euchler Haushaltsbuch
  • Haushaltsbuch Pro
  • Unser Haushaltsbuch
  • AndroMoney Buchhaltung

Umfrageergebnisse zum Thema Haushaltsbuch 

Banken

Die folgenden Banken bieten ein digitales Haushaltsbuch an (Stand: 11/2017):

  • N26 seit 2013: über In-App-Statistiken
  • comdirect seit 2013: Finanzmanager (App & online)
  • Postbank seit 6/2013: App & online
  • Commerzbank seit 6/2015: online
  • Deutsche Bank seit 2016: "Finanzplaner" (App & online)
  • HypoVereinsbank - UniCredit Bank seit 2015: Finanzmanager (online)

Die Targobank bietet zwar aktuell kein digitales Haushaltsbuch an, diese Funktion ist aber für das Online-Banking und die App geplant.

Die folgenden Banken bieten kein digitales Haushaltsbuch an und planen auch keine Einführung bzw. können/wollen dies nicht bekannt geben: 

  • ING-DiBa
  • DKB
  • Hanseatic Bank

Sparkassen

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Nur die Ostsächsische Sparkasse Dresden bietet seit dem 20. November 2017 als einzige Sparkasse ein digitales Haushaltsbuch über das Online-Banking per Browser an. Damit sollen Sie einen besseren Überblick über Ihre Finanzen erhalten. Das Institut bewirbt den Service unter anderem mit diesen Sätzen: 

"Das Haushaltsbuch ist Ihr persönlicher Finanzplaner im Online-Banking. Mit diesem neuen Finanzplaner sehen Sie sofort, wie viel Geld Sie eigentlich ausgeben und an welchen Stellen Sie noch sparen können."

Alle befragten Sparkassen bieten Ihnen als Kunden über die App "Sparkasse+" ein digitales Haushaltsbuch an. Laut Beschreibung können Sie Ihre Umsätze damit kategorisieren und grafisch auswerten (Stand: 11/2017). 

Die folgenden zwei Sparkassen bieten zwar aktuell (Stand: 11/2017) kein digitales Haushaltsbuch per Online-Banking im Browser an, planen diese Funktion aber: 

  • Sparkasse Nürnberg: Sommer 2018
  • Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg: 2018/19

Daneben gibt es noch drei Sonderfälle: 

  • Die Hamburger Sparkasse (Haspa) bietet ein Haushaltsbuch seit Jahren zum Beispiel innerhalb von Starmoney an. Dabei handelt es sich um eine Online-Banking-Software von Star Finanz.
  • Die Sparkasse-Leipzig bietet Ihnen als Kunden die kostenfreie Finanzchecker-App an. Dieses digitale Haushaltsbuch stammt von der 11com7 design & media GmbH, einer Agentur für Konzeption, Design und Web-Entwicklung.
  • Die Mittelbrandenburgische Sparkasse greift ebenso auf die kostenfreie Finanzchecker-App zurück. 

Vor- und Nachteile

Im Folgenden wollen wir noch die Vor- und Nachteile von Multibanking und digitalen Haushaltsbüchern zusammenfassen (Stand: 11/2017):

Vorteile

  • Übersicht über alle Konten
  • Einnahmen und Ausgaben im Blick
  • Zeitersparnis
  • relativ große Auswahl an Lösungen von Banken und externen Dienstleistern
  • digitales Haushaltsbuch ist einfacher als traditionelles Haushaltsbuch
  • Haushaltsbuch kann beim Sparen helfen
  • Mobile Lösungen haben Sie meist immer zur Hand

Nachteile

  • Betrüger gelangen über einen Login an alle Konten
  • Anbieter könnten u.U. Inhalte auswerten
  • Banken können entsprechend ihre Preise/Bedingungen anpassen
  • Angst vor Gläsernen Bürger
  • Kategorisieren im Haushaltsbuch kostet Zeit
Bildquellen:

Frau mit Smartphone im Zug: comdirect.de
PayPal-App: paypal.com
Laptop mit Starmoney: Star Finanz
Sparkassen-Screenshots: Ostsächsische Sparkasse Dresden
N26-Haushaltsbuch: n26.com
Taschenrechner und Haushaltsbuch: © Maxexphoto | Dreamstime Stock Photos

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