Risiko-Fonds

Als Risiko-Fonds bezeichnet man die sogenannten Hedge-Fonds (auch Hedgefonds geschrieben). Sie stellen eine besondere Variante von Investmentfonds dar und sind im Investmentgesetz (InvG) als „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“ geregelt. Demnach handelt es sich um Sondervermögen einer Kapitalanlagegesellschaft, die das Kapital des Anlegers in die gesamte Bandbreite der am Markt gehandelten Finanzinstrumente investieren kann.

Definition weiterlesen
Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Dem gegenüber stehen die regulären Fonds, die bei der Kapitalanlage üblicherweise einen Schwerpunkt beispielsweise auf Aktien oder Renten setzen. Bei den Risiko-Fonds hingegen sind keinerlei Beschränkungen hinsichtlich der Anlageinstrumente gegeben. So kann ein Hedge-Fond unter Anderem in die folgenden Werte investieren:

•    Optionen
•    Futures
•    Swaps
•    Leerverkäufe von Wertpapieren
•    Kredite zur Erzielung von Leverage-Effekten (Hebel)
etc.

Nach deutschem Recht dürfen grundsätzlich nur Dach-Hedge-Fonds öffentlich angeboten werden, die wiederum in weitere Single-Hedge-Fonds (Zielfonds) investieren. Diese Risiko-Fonds weisen auf Grund der breiteren Streuung auch ein niedrigeres Risiko auf (Einzelrisiko wird minimiert).

Die mit Risiko-Fonds verbundenen Gefahren sind unter Anderem:
•    enormes Verlustrisiko bis hin zum Totalverlust
•    erhöhte Kosten (Provisionen, Gebühren etc.) bei kurzfristigen Investitionen
•    Rückgabe von Anteilscheinen nur zu bestimmten Terminen
•    teilweise Kündigungsfristen vorhanden
etc.

Ziel der Risiko-Fonds ist die Erwirtschaftung einer positiven und totalen Rendite. Dabei kann ein Teilnehmer sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekulieren. Allerdings sollte bereits vor der Anlage eine bestimmte Strategie gewählt werden. Hier differenziert man die folgenden Arten:

1. Long/ Short Equity
Bei einem Long Equity kauft der Fonds-Manager unterbewertete Aktien mit der Erwartung einer positiven Entwicklung. Beim Short Equity hingegen verkauft der Fonds-Manager (überbewertete) Aktien in Form eines Leeverkaufes. Die entsprechend benötigten Wertpapiere leiht er sich von einem (institutionellen) Investor. Die Erwartung bezieht sich auf den Rückkauf der geliehenen Papiere zu einem geringeren Preis. Das bedeutet, dass der Fonds-Manager die Papiere günstiger am Markt erwirbt und somit zwischen Kauf und Verkauf eine Gewinnspanne hat.

2. Event Driven
Hier nutzen die Fonds-Manager für die Renditeerreichung und Gewinnerzielung bestimmte außergewöhnliche Ereignisse in einzelnen Unternehmen, die wiederum zu größeren Kursschwankungen führen können. Dazu zählen beispielsweise:

•    Fusionen
•    Übernahmen
•    Insolvenzen
•    Restrukturierungen
•    Sanierungen
etc.

3. Global Macro
Bei dieser Strategie spielen die makroökonomischen (gesamtwirtschaftlichen) Marktentwicklungen eine bedeutende Rolle. Die Manager versuchen, bestimmte Ereignisse vorherzusagen und daraus entsprechende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

4. Relative Value
Die Fonds-Manager nutzen gewisse Preisunterschiede verwandter bzw. ähnlicher Wertpapiere. So kaufen sie beispielsweise einen Titel zu einem niedrigen Preis ein und verkaufen ein anderes zu einem höheren Kurs.

5. Managed Futures
Die Fonds-Manager spekulieren durch den Kauf von Derivaten an vor Allem auf steigende oder fallende Zinsen, Aktien, Indizes etc.

 
  • WhatsApp