Heuschrecken

Als Heuschrecken werden von Teilen der Politik und den Gewerkschaften Hedge-Fonds charakterisiert. Die Bezeichnung geht auf einen Ausspruch des früheren SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering zurück.

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Sachbezugskarte
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Der Sozialdemokrat verglich damals das vermehrte Auftreten von Finanzinvestoren als Aufkäufer von Firmen mit einer Heuschreckenplage. Die Bezeichnung von Hedge-Fonds als Heuschrecken ist seither in der politischen Debatte weit verbreitet.

Bei der Wahl zum Wort des Jahres schaffte es die Metapher im Jahr 2005 auf den vierten Platz. Müntefering hatte erstmals im Herbst 2004 aggressive Investoren als „verantwortungslose Heuschreckenschwärme“ kritisiert, die Substanz von Unternehmen absaugen würden, um die Betriebe anschließend „kaputt gehen“ zu lassen. Der SPD-Chef prangerte Hedge-Fonds als Vernichter von Arbeitsplätzen an und unterstrich, gegen „diese Form des Kapitalismus“ kämpfen zu wollen.

Im Jahr 2008 folgten der verbalen Kritik konkrete Vorschriften, mit denen der Einfluss von Hedge-Fonds reguliert werden soll. So definiert das Risikobegrenzungsgesetz etc. strengere Regeln für den Verkauf von Krediten.

Eine weitere Folge der Debatte um die Heuschrecken war außerdem eine Ausweitung der Informationspflichten für Hedge-Fonds und andere Investoren. Unter Anderem müssen diese ab einer bestimmten Beteiligungsquote an börsennotierten Unternehmen die Ziele ihres Engagements erläutern und Auskunft darüber geben, woher die finanziellen Mittel für den Kauf der Aktien stammen.

 
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