Wie kann ich ein Bahnticket bezahlen?

Sie kaufen vermutlich auch häufiger Tickets bei der Deutschen Bahn. Doch welche Zahlungsweise bietet sich für Fahrkarten an?

Sachbezugskarte
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Bahntickets ohne Gebühren kaufen

Inhaltsverzeichnis

  1. Wo kann ich Bahntickets in Deutschland kaufen?
  2. Wie kann ich am Bahnschalter und Ticketautomaten zahlen?
  3. Wie kann ich Bahntickets im Internet bezahlen?
  4. Bei welchen Zahlungsmitteln fallen Gebühren an?
  5. Lohnt sich die BahnCard-Kreditkarte zum Ticketkauf?
  6. Bahntickets können Sie flexibel im Internet kaufen

Der Kauf von Bahntickets gehört für viele Deutsche zum Alltag. Egal, ob es um Tickets für Regionalzüge oder den Fernverkehr geht – das richtige Zahlungsmittel für Tickets bei der Deutschen Bahn kann nicht nur Geld sparen, sondern auch dafür sorgen, dass Sie einfacher und schneller bezahlen können. Wir wollen Ihnen in diesem Ratgeber deshalb zeigen, wie Sie zahlen können und wann sich welche Zahlungsmethode anbietet.

Wo kann ich Bahntickets in Deutschland kaufen?

Grundsätzlich haben Sie insgesamt vier Möglichkeiten, um in Deutschland Bahntickets zu kaufen:

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Für die meisten Tickets stehen Ihnen dabei viele Bezahlarten offen, bei einigen stark rabattierten Tickets ist ein Kauf allerdings nur im Internet möglich. Darüber hinaus werden Bahntickets teilweise auch von Drittanbietern verkauft. Das gilt beispielsweise für die internationale Plattform der französischen Staatsbahn, die Sie auch in Deutschland zum Kauf von Tickets nutzen können. Außerdem bietet die Bahn in Kooperation mit verschiedenen Unternehmen über Plattformen wie mytrain oder etwa gemeinsam mit dem Lebensmittelhändler Lidl vergünstigte Tickets an, die sowohl bezüglich der Bedingungen als auch bezüglich des Kontingents von normalen Tickets abweichen.

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Sofern Sie ein herkömmliches Ticket bei der Deutschen Bahn kaufen möchten, bietet sich der Kauf im Internet oder per App an. Sofern Sie aber sowieso an einem Bahnhof sind, können Sie natürlich auch dort ein Ticket kaufen. Dies hat aber gleich zwei Nachteile:

  • kein Kauf von speziellen Internet-Aktionstickets
  • zusätzliche Gebühren für den Kauf am Schalter

Gerade durch die Zusatzgebühren, die bei einem Ticketkauf am Schalter erhoben werden, würden wir Ihnen davon eher abraten. Bei teureren Flex-Tickets und auch vielen Sparpreis-Tickets ist ein Kauf am Automaten allerdings zumindest genauso und zum selben Preis möglich wie im Internet (Stand: 1/2018).

Wie kann ich am Bahnschalter und Ticketautomaten zahlen?

Etwas problematisch ist der Kauf von Bahntickets am Schalter sowie am Ticketautomaten auch deshalb, weil es keine einheitliche Zahlungsmittelakzeptanz gibt. Am Schalter können Sie in den meisten Fällen mit diesen Zahlungsmitteln bezahlen:

  • Bargeld
  • Girocard
  • Kreditkarte

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Dieselben Zahlungsmittel sind theoretisch auch an allen Ticketautomaten der Deutschen Bahn nutzbar. Dabei kommt es jedoch immer wieder vor, dass Automaten keine Kartenzahlung akzeptieren – entweder grundsätzlich oder auf Grund einer Störung. Darüber hinaus gibt es oft Einschränkungen bezüglich der Akzeptanz von Scheinen. Je nach Höhe der Zahlung können Sie dann nur in bestimmten Scheinen bezahlen. Auch die Zahlung mit Giro- oder Kreditkarte kann bei bestimmten Summen „ausgegraut“ sein. Das macht den Kauf von Tickets am Ticketautomaten etwas mühsam und ein wenig problematisch.

Der Kauf am Schalter ist gegenüber dem Kauf am Ticketautomaten bezüglich der garantierten Akzeptanz von Zahlungsmitteln klar zu bevorzugen. Dafür fallen hier zusätzliche Gebühren an, die Ihre Tickets am Ende teurer machen. Sofern Sie die Wahl haben, raten wir Ihnen deshalb eher zum Kauf von Tickets im Internet. Dort können Sie aber natürlich nicht mit Bargeld bezahlen. Sofern Sie dies im Sinn haben, kommen Sie um Ticketautomaten sowie den Schalter leider nicht herum.

Wie kann ich Bahntickets im Internet bezahlen?

Wenn Sie Ihre Bahntickets statt am Schalter über das Internet, also entweder über die DB Navigator App oder direkt auf bahn.de kaufen, stehen Ihnen insgesamt vier Zahlungsoptionen offen:

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Dabei fällt die Bahn bei der Akzeptanz von Kreditkarten durchaus positiv auf. Sie können Ihre Bahntickets mit allen Karten der folgenden Herausgeber bezahlen:

Gerade, dass neben den gängigen Visa- und Mastercard-Kreditkarten auch solche von American Express akzeptiert werden, ist sehr attraktiv. Dass Sie darüber hinaus auch mit Karten von JCB und Diners Club bezahlen können ist in der Praxis wohl weniger relevant, allerdings besonders für internationale Kunden eine sehr angenehme Sache.

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Neben der Zahlung per Kreditkarte stehen Ihnen auch weitere moderne Zahlungsweisen wie PayPal offen. Mit PayPal können Sie dabei mit dem Käuferschutz besonders sicher bezahlen und zur Abrechnung entweder ein Girokonto, eine Kreditkarte oder Ihr Guthaben auf dem PayPal-Konto hinterlegen. Diese Zahlungsweise kann sich zum Kauf von Bahntickets in Deutschland entsprechend durchaus anbieten.

Während die Deutsche Bahn keinen Kauf per giropay erlaubt, ist eine Zahlung per Lastschrift problemlos möglich. Sie können beim Kauf von Bahntickets also ganz einfach eine automatische Abbuchung von Ihrem Girokonto auswählen. Diese erfolgt dann meist wenige Tage später, weswegen die Zahlung per Lastschrift leider nicht bei kurzfristigen Buchungen zur Verfügung steht. An sich ist die Lastschriftzahlung bei der Deutschen Bahn allerdings eine attraktive Option, da die Sicherheit hoch ist und Sie nur sehr wenig Aufwand haben.

Etwas umstritten ist dagegen die Zahlung per Sofortüberweisung über den Dienstleister Klarna. Im Prinzip verspricht die Sofortüberweisung einen vergleichsweise einfachen Kauf: Sie werden auf eine Seite weitergeleitet, auf der Sie sich in Ihr Online-Banking einloggen können. Dort bestätigen Sie Ihre Zahlungen dann mit einer TAN, die Sie auf dem üblichen Weg – also beispielsweise als mTAN – erhalten. Dieser Weg ist im Prinzip identisch zu einer normalen Überweisung (die Zahlung per Vorkasse ist bei Bahntickets nicht möglich), gilt unter Sicherheitsexperten aber als umstritten. Das liegt daran, dass Sie auf einer dritten Seite Ihre Login-Daten zum Online-Banking angeben müssen und entsprechend ein größeres Risiko eingehen als bei einer normalen Überweisung (Stand: 1/2018).

Bei welchen Zahlungsmitteln fallen Gebühren an?

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Noch bis Dezember 2017 hat die Deutsche Bahn für ausgewählte Zahlungsmittel eine Zusatzgebühr erhoben. Der Fall war das bislang bei diesen Zahlungsmitteln und bei allen Zahlungen im DB Navigator auf bahn.de (für Tickets, BahnCards und andere Leistungen):

Das sogenannte Zahlungsmittelentgelt wurde zum 4. November 2014 eingeführt, um die Kosten für die Kreditkartenzahlung teilweise an den Kunden weiterzugeben (die Bahn behauptet, selbst mehr als die Gebühr an die Zahlungsdienstleister abführen zu müssen). Da jedoch auf Grund einer EU-Verordnung zum Januar 2018 alle Zahlungsmittelentgelte für gängige Zahlungsarten abgeschafft wurden, hat die Bahn die meisten Gebühren zum Fahrplanwechsel 2017/2018 entfernt.

Weiterhin müssen Sie eine Zusatzgebühr bezahlen, sofern Sie per PayPal bezahlen oder auf eine Geschäftskreditkarte setzen. Das heißt konkret: Sofern Sie zukünftig etwa mit der Miles & More Credit Card Gold Business bezahlen, fällt weiterhin ein Zahlungsmittelentgelt an. Dasselbe gilt bei der Zahlung per PayPal. Es ist noch unklar, ob diese Interpretation von gängigen Zahlungsmitteln und dabei gerade der Ausschluss von PayPal, als rechtens einzustufen ist. Zu klären ist dies allerdings von Gerichten, die sich mit dem Thema Zahlungsmittelentgelt im Jahr 2018 intensiver auseinander setzen müssen werden (Stand: 1/2018).

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Um zu erkennen, ob es sich bei Ihrer Kreditkarte um eine Geschäftskreditkarte handelt, empfehlen wir einen Blick auf die Vorderseite der Karte. Bei Business Credit Cards finden Sie hier immer die Bezeichnung „Business“. Dass Zahlungsmittelentgelte bei diesen Kreditkarten auch in Zukunft erlaubt sind, liegt allen voran daran, dass die Interbankenentgelte bei Geschäftskarten auch weiterhin deutlich höher sind als bei privaten Kreditkarten. Dass die Deutsche Bahn beim Kauf mit solchen Karten also auch zukünftig eine Gebühr erhebt, ist rechtlich unproblematisch.

Das Zahlungsmittelentgelt der Deutschen Bahn liegt zwischen 50 Cent und 3 Euro und fällt abhängig vom Ticketpreis an. Grundsätzlich sind alle Tickets mit einem Kaufwert von 50 Euro auf allen Zahlungswegen komplett gebührenfrei. Kaufen Sie also ein Ticket für beispielsweise 40 Euro, zahlen Sie nie ein Zahlungsmittelentgelt – unabhängig davon, wie Sie das Ticket kaufen. Ab einem Kaufwert von 50 Euro fällt dann ein gestaffeltes Entgelt an, das bei 50 Cent beginnt. Maximal müssen Sie mit einer Gebühr von 3 Euro leben, wenn Sie mit einer Geschäftskreditkarte oder mit PayPal bezahlen. Dies ist zwar keine allzu hohe Gebühr, mit dem richtigen Zahlungsmittel können Sie diese allerdings relativ einfach umgehen.

Kostenlos bezahlen können Sie nämlich grundsätzlich immer dann, wenn Sie im Internet per Lastschrift oder Sofortüberweisung bezahlen. Bei diesen Zahlungsmitteln fällt nie ein Zahlungsmittelentgelt an – unabhängig von der Höhe der Zahlung. Alternativ bezahlen Sie auch beispielsweise am Fahrkartenautomaten mit Bargeld immer ohne Extra-Gebühren.

Ein weiterer Trick, um Bahntickets komplett kostenlos zu bezahlen, ist die Splittung von Tickets. Sofern Sie beispielsweise eine Hin- und Rückfahrt für zwei Mal 29,90 Euro buchen, können Sie durch eine getrennte Buchung insgesamt 50 Cent sparen. Würden Sie das Ticket als Hin- und Rückfahrt buchen, würde bei einem Betrag von 59,80 Euro ein Zahlungsmittelentgelt von 50 Cent anfallen. Wenn Sie jedoch beide Fahrten jeweils einzeln buchen, liegen Sie bei beiden Buchungen unter der Schwelle von 50 Euro und können so beispielsweise auch per PayPal kostenlos bezahlen.

Lohnt sich die BahnCard-Kreditkarte zum Ticketkauf?

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Die Deutsche Bahn bietet gemeinsam mit der Commerzbank die sogenannte BahnCard-Kreditkarte an. Hierbei handelt es sich um Prinzip um eine BahnCard, die um eine Kreditkartenfunktion erweitert wird. Kurioserweise fiel auch für Zahlungen mit der BahnCard-Kreditkarte zwischen 2014 und 2017 eine Gebühr für die Buchung von Bahntickets an – denselben paradoxen Weg ging auch die Lufthansa mit ihrer Miles & More-Kreditkarte. Da es die BahnCard-Kreditkarte allerdings nicht als Geschäftskreditkarte gibt, sind mittlerweile alle Zahlungen mit der Kreditkarte der Bahn kostenlos. Sofern Sie Tickets mit diesem Zahlungsmittel kaufen, entstehen für Sie also keine Zusatzgebühren.

Möglich ist eine Bestellung von einer BahnCard mit Kreditkartenfunktion nur bei diesen Modellen:

  • BahnCard 25
  • BahnCard 25 ermäßigt
  • My BahnCard 25
  • My BahnCard 50
  • BahnCard 50
  • BahnCard 50 ermäßigt
  • BahnCard 100
  • BahnCard 100 im Abo

Durch die Kreditkartenfunktion verändert sich an den grundsätzlichen Leistungen der BahnCard soweit nichts. Auf flexible Tarife erhalten Sie je nach Modell weiterhin entweder 25 oder 50 Prozent Rabatt. Auf Sparpreise erhalten Sie jeweils 25 Prozent Rabatt. Mit der BahnCard 100 fahren Sie komplett kostenfrei mit jedem Zug.

Die Kreditkarte selbst gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen:

  • BahnCard-Kreditkarte (34 Euro im Jahr)
  • BahnCard-Kreditkarte Platin (64 Euro im Jahr)

Die Standardausführung der BahnCard-Kreditkarte ist für Inhaber einer BahnCard 1. Klasse sowie einer BahnCard 100 kostenlos, die BahnCard-Kreditkarte Platin ausschließlich für Inhaber einer BahnCard 100.

Grundsätzlich können Sie mit beiden Modellen der BahnCard-Kreditkarte mit jeder Zahlung bahn.bonus-Punkte sammeln. Unabhängig von der Zahlung werden Ihnen mehr bahn.bonus-Punkte gutgeschrieben als wenn Sie keine BahnCard-Kreditkarte haben:

  • 1,5 Punkte je Euro Umsatz auf den Kauf von 1. Klasse Fahrscheinen & BahnCards
  • 1 Punkt je Euro Umsatz auf andere Einkäufe bei der Bahn

Darüber hinaus sammeln Sie bei der Zahlung mit der Kreditkarte ebenfalls mehr Meilen:

  • 1 Punkt je 5 Euro Umsatz auf Umsätze bei der Deutschen Bahn
  • 1 Punkt je 10 Euro Umsatz bei allen anderen weltweiten Händlern

Die wichtigsten weiteren Vorteile der Standardausführung der Kreditkarte (BahnCard-Kreditkarte) lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • unbegrenzte Gültigkeit von bahn.bonus-Punkten
  • attraktiver Bonus von 1.000 Punkten für die Beantragung
  • kostenfreie Abhebungen an Automaten der Commerzbank

Die BahnCard-Kreditkarte Platin bietet darüber hinaus die folgenden Leistungen:

  • 24-Stunden-Notfall-Service bei Krankheit/Unfall/Tod, Zugverspätung oder -ausfall
  • Reiseunfall-Versicherung
  • Reisegepäck-Versicherung
  • Reisekrankenversicherung

Der Aufpreis kann sich also durchaus lohnen, wenngleich die Leistungen der BahnCard-Kreditkarte in beiden Ausführungen im Vergleich zu anderen Karten aus dem Kreditkartenvergleich nicht überzeugen kann. Das gilt sowohl für den Kauf von Fahrscheinen als auch für generelle Zahlungen. Für Abhebungen am Geldautomaten zahlen Sie abseits von Automaten der Commerzbank nämlich 5 Euro pro Transaktion, bei Zahlungen in Fremdwährungen fällt ein Entgelt von 1,5 Prozent an. Auch die Sollzinsen bei Nutzung der Teilzahlung sind hoch.

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Wir empfehlen Ihnen daher eher nicht auf die BahnCard-Kreditkarte zu setzen – in unserem Kreditkartenvergleich finden Sie schlichtweg zahlreiche attraktivere Karten, mit denen Sie mittlerweile sogar komplett kostenlos Bahntickets mit beliebigem Preis kaufen können.

Bahntickets können Sie flexibel im Internet kaufen

Der Kauf von Bahntickets ist in den vergangenen Jahren deutlich einfacher geworden. Das liegt allen voran daran, dass Sie mittlerweile im Internet und im DB Navigator einfach und schnell ein Zugticket Ihrer Wahl kaufen können. Auch die Zahlung ist mittlerweile komplett kostenlos, sofern Sie nicht gerade auf PayPal oder eine Geschäftskreditkarte setzen. Alternativ können Sie auch am Schalter und Automaten fast alle Typen von Tickets kaufen. Beim Kauf am Schalter fällt allerdings eine zusätzliche Gebühr an, dafür können Sie vor Ort aber auch mit Bargeld bezahlen (Stand: 1/2018).

Bildquellen:

Aufzählungen: Bezahlen.de
Frau mit Smartphone: comdirect.de
DeutscheBahn Kundenberatung: Deutsche Bahn AG / Hartmut Reiche
PayPal-App: Paypal
Deutschland-Kreditkarten: Bezahlen.de
Mann mit Smartphone: miles-and-more.com
Paar mit Karte: Denis Raev | Dreamstime.com
ICE: Bezahlen.de
Bahnhofhalle Köln: Bezahlen.de

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