Sachbezugskarte
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American Express

amexDie American Express Company ist neben Visa und Mastercard als eine der drei Weltgrößen am Kreditkartenmarkt bekannt. Die Haupttätigkeit des Unternehmens liegt in der Ausgabe und Verwaltung von Kreditkarten. Doch Amex, wie die Marke oft abgekürzt wird, bietet nicht nur Kreditkartenlösungen, sondern komplette Finanzdienstleistungen von Kreditkarten- und Reisescheckausgabe über Investmentdienste bis hin zu Versicherungen.

Seit 2008 agiert das Unternehmen unter einer offiziellen Banklizenz der Federal Reserve (US-Notenbank), ist in mehr als 200 Ländern vertreten und betreut mehrere Millionen Kartenkunden.

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American Express – Eine Geschichte die begeistert

Inhaltsverzeichnis

  1. Gründung
  2. Erfolg und Wandel eines US-Transportunternehmens
  3. American Express heute
  4. American Express Kreditkarten
  5. Und was können Amex Kreditkarte?
  6. Woher bekomme ich eine American Express Karte?
  7. Vor- und Nachteile einer American Express Kreditkarte

Gründung

1850
wells-fargo-kutschenDie Geburtsstunde von American Express findet sich am 8. März 1850 in Buffalo, New York, durch den Zusammenschluss von drei Transportunternehmen unter Henry Wells, William George Fargo und John Butterfield:

  • Wells & Co. (vorher: Livingston, Wells & Co.)
  • Livingston, Fargo & Co. (vorher: Western Express)
  • Butterfield, Wasson & Co.

Anfangs war AmexCo (ebenfalls eine gängige Abkürzung) als reiner, nicht eingetragener Zusammenschluss von Investoren im Transportgeschäft aktiv und umfasste im Grunde zwei autonome Unternehmen:

A) Livingston, Fargo & Company
Unter Henry Wells als Präsident und William G. Fargo als Sekretär waren sie vor allem im Westen des Landes aktiv.

B) Wells, Butterfield & Company
Unter Vizepräsident John Butterfield konzentrierte sich das Unternehmen auf den östlichen Teil. 

Die Unternehmen agierten unabhängig voneinander. Vereinigungen der beiden Präsidenten Butterfield und Wells gab es nur dann, wenn es darum ging, die Konkurrenz in den Schatten zu stellen oder neue Tochtergesellschaften zu gründen. Zu solchen zählten

  • Wells, Fargo & Co.
  • United States Express Company
  • National Express Company

Erfolg und Wandel eines US-Transportunternehmens

American Express Company wuchs im Zuge der westlichen US-Expansion rasant zu einem führenden Eilzustelldienst der vereinigten Staaten. Im Vergleich zum U.S. Postal Service war Amex schneller, günstiger, weiterverbreitet und hinsichtlich der transportierbaren Güter flexibler. Das spielte dem Transportunternehmen in die Hände. Die Nation vertraute auf American Express und seinen Eilzustellern, die üblicherweise zu Pferd oder auf Kutschen unterwegs waren und beispielsweise Briefe, Pakete, Fracht, Gold oder Währungen vom Osten nach Westen transportierten. Die größten und treuesten Kunden waren vor allem Banken. AmexCo war zuständig für den Transport von Zertifikaten, Banknoten, Währungen und andere Finanzinstrumente. Das Unternehmen merkte schnell, dass sich diese Sparte als äußerst profitabel erwies, weshalb American Express sich dazu entschied, das Transportbusiness zu verkleinern und selbst ins Finanzgeschäft einzusteigen.

1882
American Express startete mit dem sogenannten Money Order Business. Darunter sind Zahlungsanweisungen zu verstehen, die einen festgelegten Betrag aufweisen, der vorher bezahlt werden musste. 

1891
Das Unternehmen führte die weltweit ersten Reiseschecks ein.

Im Laufe weiterer Jahre kooperierte American Express mit immer mehr europäischen Banken, welche die Amex Produkte akzeptierten und einlösten. So wurde die Marke American Express auch in Europa schnell bekannt.

1895 und 1896
Das erste in Europa ansässige Amex Büro in Paris (6, rue Halévy) öffnete seine Türen, gefolgt vom Londoner Office ein Jahr später (3 Waterloo Place).

Bis 1910
American Express expandierte mit Standorten in Southampton, Liverpool, Hamburg, Berlin, Bremen, Antwerpen, Rotterdam, Kopenhagen, Neapel und Genua. 

1904
Mit der Eröffnung des Rotterdamer Standortes startete American Express erstmals offiziell mit der Einführung des Geschäftsbankenwesen in Europa.

1905
Im Zuge zunehmender Einwanderung über Ellis Island (USA) wuchsen auch die Betrugsfälle unabhängiger Geldwechsler, weshalb American Express vom U.S. Immigration Department zum offiziellen Geldwechsler ernannt wurde. 

1914
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914-1918 in Europa) fanden sich tausende amerikanische Touristen in Europa gestrandet. Viele hatten keine Möglichkeit, an Geldmittel zu kommen, da die europäischen Banken die Einlösung ausländischer Reisekredite oder anderer Papiere verweigerten. Die europäischen Standorte von American Express wurden belagert. Das Unternehmen war letztlich in der Lage, sämtliche Reiseschecks einzulösen und im Krieg gestrandeten Touristen die Rückreise zu ermöglichen.

1915
AmexCo nahm offiziell sein Reisegeschäft auf und bot exklusive Reisen nach Europa, Südamerika, in den Fernen Osten, nach Westindien und zu anderen Orten weltweit an. American Express galt als DER Anbieter für Luxusureisen, nicht zuletzt aufgrund der ersten Schifffahrt um die Welt, welche Amex 1922 offerierte. Mit dem Verkauf von Reiseschecks und Money Orders sowie der zunehmenden Investitionsflut konnte American Express sein Reisegeschäft problemlos finanzieren.

1929
American Express Company wurde beinahe von der Chase National Bank übernommen. Unentdeckt kaufte die Bank über Jahre hinweg Anteile und besaß am Ende 97 Prozent des Unternehmens. Das kam erst dann ans Licht, als die Bank American Express ein endgültiges Übernahmeangebot machte. Doch zwei unerwartete Ereignisse retteten Amex vor der Übernahme:

  1. Die Mehrheit der Teilhaber der restlichen 4.702 Amex-Aktien verweigerten entweder den Verkauf ihrer Anteile oder boten sie zu exorbitanten Preisen an.
  2. Der U.S. Congress verabschiedete das Glass-Steagall Gesetz, welches Banken untersagte, sich in den Nichtbankensektor einzuschalten, woraufhin die Chase National Bank gezwungen war, ihre Anteile an Amex wieder zu veräußern.

1930er Jahre
American Express hatte mit den Folgen des Chase Vorfalls sowie der Großen Depression zu kämpfen. Und obwohl Amex kein Finanzinstitut um eigentlichen Sinn war, wurde es von den Amerikanern als solches wahrgenommen. 

1947
Das U.S. Government lizensierte American Express dazu, U.S. Militärpersonal und deren Angehörigen Bankdienstleistungen anbieten zu dürfen. Diesen Service weitete Amex immer mehr aus, sodass die Zahl der Militärbankbüros von American Express in den Folgejahren von 9 auf 194 weltweit stieg.

amex-card1958
AmexCo brachte am 1. Oktober 1958 seine erste Charge Card, die American Express Card, auf den Markt. Diese ist heute vor allem in Deutschland die gängigste Form der Kreditkarte, bei der alle Kartenumsätze auf einem Kreditkartenkonto gesammelt und einmal im Monat im Gesamtbetrag abgerechnet werden. Bald darauf folgte die Einführung sogenannter Currency Cards außerhalb der United States, mit denen Karteninhaber die Möglichkeit hatten, größere Reiseausgaben zu begleichen.

1966
Die American Express Gold Card wird eingeführt.

American Express Company wuchs in den folgenden Jahren zu einem Weltkonzern heran. Das Unternehmen weitete sein Business aus, kaufte andere Unternehmen – darunter Trade Development Bank und Lehman Brothers Kuhn Loeb) – und der Plan schien aufzugehen.

1975
Das Logo von American Express wurde komplett überarbeitet und neugestaltet. Seitdem ist die blaue Box typisch für Amex.

1984
Das Unternehmen erwarb IDS (Investor Diversified Services; heute: Ameriprise Financial, Inc.), ein Finanzunternehmen, mit welchem die Wandlung von AmexCo vom Reise- und Kartenunternehmen zum Finanzunternehmen begann.

1985
Die erste österreichische American Express wird ausgegeben.

1986
In diesem Jahr überschritt Amex bei den Einnahmen erstmals die Eine-Milliarde-Dollar-Marke. 

1987
Amex bringt ein weiteres Revolving Credit Produkt auf den U.S. Markt.

American Express heute

Die Geschäftstätigkeit von AmexCo (global) umfasst dem Jahresbericht 2016 nach im Wesentlichen vier Bereiche:

  • U.S. Consumer Services (USCS)
  • International Consumer and Network Services (ICNS)
  • Global Commercial Services (GCS)
  • Global Merchant Services (GMS)

Im Rahmen dieser Geschäftsbereiche bietet das Unternehmen unter anderem folgende Produkte und Services an:

  • Karten- und Zahlungsmittelgeschäft
  • Zahlungsnetzwerkdienste
  • Händlermanagement (Gewinnung, Verwaltung, Processing usw.)
  • Betrugsprävention
  • Kundenbindungsprogramme
  • Kostenmanagement
  • Reisegeschäft
  • Prepaid-Produkte

Zahlreiche Tochterunternehmen übernehmen unzählige Aufgabenbereiche von AmexCo. Direkte Tochtergesellschaften sind unter anderem:

  • American Express Travel Related Services Company, Inc.
  • American Express International, Inc.
  • American Express Payment Services Limited
  • American Express Services Europe Limited
  • American Express International, Inc.

Diese Tochtergesellschaften wiederum haben ebenfalls Tochtergesellschaften. 

Ein paar Fakten zu American Express

amexHauptsitz von American Express Company
New York City, New York (USA)

Börsennotierung
Das Unternehmen notiert seit Mai 1977 an der NYSE (New York Stock Exchange) unter dem Kürzel AXP.

Website
www.americanexpress.com

Karten im Umlauf
Laut der Webseite sind es rund 110 Millionen (Stand: 12/2016) Karten.

Anzahl der Akzeptanzstellen
Über die genaue Anzahl der Akzeptanzstellen, bei denen Sie mit einer Amex Card bezahlen können, gibt Amex keine Auskunft. Es ist lediglich die Rede von mehreren Millionen weltweit sowie hunderttausende in Deutschland.

Dazu gehören unter anderem:

  • REWE
  • Shell
  • PayPal
  • Amazon
  • Deutsche Bahn
  • breuninger
  • dm-Drogerie Markt

und viele mehr.

Anzahl der akzeptierenden Geldautomaten
Auch hier gibt es leider keine konkreten Zahlen seitens American Express.

Anzahl der Mitarbeiter
Zum 31. Dezember 2016 zählte American Express rund 56.400 Angestellte.

American Express Kreditkarten – eine Vielfalt an Möglichkeiten

American Express ist einer der Globalplayer im Kreditkartengeschäft. Die Produktplatte reicht von Privatkunden- bis hin zu Geschäftskundenkarten sowie von Classic- bis hin zu Goldcards. Die wertvollste und wahrscheinlich auch außergewöhnlichste Kreditkarte vom American Express ist die Centurion Card, welche nur einem ausgewählten Publikum zur Verfügung steht. Einen Antrag für diese hoch exklusive Karte gibt es nicht. Sie ist nur auf Einladung von American Express erhältlich.

Hierzulande bietet Amex derzeit die folgenden Kreditkarten an (Stand 09/2017):

Amex-Kreditkarten für Privatkunden:

  • American Express Card (beitragsfrei ab 4.000 € Jahresumsatz, sonst 55 €/Jahr)
  • American Express Blue Card (beitragsfrei ab 3.500 € Jahresumsatz, sonst 35 €/Jahr)
  • American Express Gold Card (ab dem 2. Jahr 140 €/Jahr)
  • American Express Platinum Card (600 €/Jahr für gesamtes Kartenportfolio)

Amex-Kreditkarten für Selbstständige und Unternehmen:

  • American Express Business Gold Card (140 €/Jahr)
  • American Express Business Platinum Card (700 €/Jahr + einmalige Aufnahmegebühr)
  • American Express Business Card (ab dem 2. Jahr 70 €/Jahr)

Amex-Co-Brand-Kreditkarten für Privatkunden:

  • PAYBACK American Express Card (0 €/Jahr)
  • dm PAYBACK American Express Card (0 €/Jahr)
  • PAYBACK GALERIA Kaufhof American Express Card (0 €/Jahr)
  • American Express BMW Premium Gold Card (im 1. Jahr 45 €, ab dem 2. Jahr 125 €/Jahr)
  • American Express BMW Premium Card Carbon (500 € /Jahr)
  • Sixt American Express Gold Card (81 €/ Jahr)
  • Sixt American Express Card (36 €/Jahr)
  • American Express BMW Premium Card Silber (45 €/Jahr)
  • American Express MINI EXCITEMENT Card (35 € /Jahr)

Amex-Co-Brand-Kreditkarten für Selbstständige und Unternehmen:

  • Deutsche Bank American Express Corporate Card
  • BCD travel American Express Corporate Card
  • comdirect American Express Gold Card
  • Commerzbank American Express Gold Card

PAYBACK American Express Card – Eine Karte die hervorsticht
(Stand 09/2017)

payback-american-express-karteSo sind vor allem die PAYBACK Varianten der Amex-Karten beliebt, da sie nicht nur dauerhaft ohne Jahresgebühr sind sondern auch klassische Kartenfunktionen mit einem bundesweit bekannten Bonusprogramm kombinieren. Zur Hauptkarte kann eine kostenfreie Zusatzkarte mit beantragt werden. Zudem sammeln Karteninhaber mit jeder Kreditkartenzahlung PAYBACK-Punkte. Wobei das Punktesammlung nicht vom Karteneinsatz abhängig ist.

PAYBACK American Express Kreditkarte

Und worin liegt der Vorteil dieser kombinierten Kredit-Punkte-Karte?

Der wahrscheinlich größte Vorteil ist, dass auch bei Nicht-Payback-Partnern ordentlich gepunktet werden kann. Wer mit seiner PAYBACK American Express Kreditkarte bezahlt – ganz gleich wo – erhält pro 2 € Umsatz 1 Punkt gut geschrieben.

Und was können Amex Kreditkarten?

Alle Amex Kreditkarten sind mit einem Kreditlimit ausgestattet. Und wie am Kartenportfolio weiter oben zu erkennen ist, kooperiert das Unternehmen mit anderen Dienstleistern, um neben klassischen Kreditkartenservices andere Extras wie Bonusprogramme, Versicherungen, Cashbacks und vieles mehr zu bieten. 

Sie können mit einer American Express Kreditkarte bezahlen, auch kontaktlos, und – nach einer 6-monatigen Mitgliedschaft bei Amex – Geld abheben. Warum 6 Monate? Weil erst dann eine persönliche PIN zur Kreditkarte beantragt werden kann.

Umsätze, die mit einer solchen Kreditkarte erfolgen, können per Lastschrifteinzug oder Überweisung beglichen werden.

Übrigens: Anders als beispielsweise Visa und Mastercard bietet American Express in Deutschland (derzeit) keine Prepaid-Varianten an.

Kreditkarte weg? 

diebstahl-geldboerse-badenUnd sollte die Karte verloren oder gestohlen werden, dann ist ein solcher Vorfall AmexCo umgehend zu melden. Hierfür steht die folgende Telefonnummer zur Verfügung:

Tel. +49 69 9797- 2000

Alternativ kann die Kartensperre auch – laut FAQ von American Express – bei einem der weltweiten Repräsentanzen erfolgen.

Haftung bei Verlust

Die Haftung des Karteninhabers ist bei missbräuchlicher Nutzung bis zur Verlustmeldung auf maximal 50 € begrenzt. Sollte ein Mitverschulden bestehen, gelten die entsprechenden Haftungsregelungen gemäß AGB.

Woher bekomme ich eine American Express Karte?

Da American Express Company ebenso wie die wichtigste Tochtergesellschaft, American Express Travel Related Services Company, Inc. (TRS) unter einer eigenen Banklizenz nach dem Bank Holding Company Act von 1956 agieren, können die Kreditkarten üblicherweise auch nur bei American Express beantragt werden bzw. ist bei Amex-Karten immer American Express Vertragspartner des Karteninhabers. Das Unternehmen übernimmt also anders als Visa und Mastercard von der Kartenausgabe bis zur -verwaltung alles selbst. Karteninhaber sind somit Kunden von American Express. Bei Visa und Mastercard sind Karteninhaber hingegen Kunden von den jeweiligen kartenausgebenden Banken und Sparkassen.

Hinweis: Um die American Express Karte nutzen zu können – ganz gleich, um welche Karte es sich handelt – muss diese aktiviert werden. Sie erhalten mit Ihrer neuen Kreditkarten eine Telefonnummer, welche angerufen werden muss, um die Amex Karte zu aktivieren und demnach auch nutzen zu können.

Vor- und Nachteile einer American Express Kreditkarte

Vorteile

  • exklusive Marke
  • vor allem im Reisesegment viele Vorteile
  • Versicherungsschutz, teilweise weitreichender als bei anderen Anbietern
  • alles aus einer Hand: American Express ist Vertragspartner
  • kontaktlos bezahlen
  • Bonusprogramme wie das Membership Rewards Programm
  • online und offline bezahlen möglich
  • breite Produktpalette bei Kreditkarten
  • auch Varianten ohne Jahresgebühr erhältlich
  • guter Kundenservice

Nachteile

  • Akzeptanz der Karten eingeschränkter als bei anderen Anbietern
  • teilweise enorme Jahresgebühren
  • Annahmekriterien beim Kreditkartenantrag etwas strenger
Bildquellen:

Kutsche: Fiskness | Dreamstime.com
Logo: American Express Services Europe Limited | www.americanexpress.com/de
Amex-Kreditkarte: American Express Services Europe Limited | www.americanexpress.com/de
Video: www.youtube.com
Frau am Strabd: kartensicherheit.de

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