Wo bezahle ich für mein Girokonto am wenigsten?

Die Gebühren für ein Girokonto können sich auf mehr als 100 Euro im Jahr belaufen. Bezahlen auch Sie zu viel? Dann sollten Sie über einen Wechsel nachdenken. Wir zeigen Ihnen, bei welchen Banken Sie am wenigsten zahlen.

Sachbezugskarte
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Sparen mit dem richtigen Bankkonto

Inhaltsverzeichnis

  1. Wo entstehen beim Girokonto die höchsten Kosten?
  2. Bei welchen Banken bezahle ich für mein Girokonto drauf?
  3. Welches Girokonto bietet sich für mich am meisten an?

Sie sind immer auf der Suche nach Potenzial, um zu sparen? Dann sollten Sie direkt bei Ihrem Konto anfangen. Nirgendwo sonst bezahlen die meisten Deutschen so viel drauf ohne zu wissen, dass es gute Alternativen gibt. Deshalb gilt auch für Sie: Es gibt eine Menge Sparpotenzial. In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen vorstellen, wie und wo Sie beim Thema Girokonto sparen können.

Wo entstehen beim Girokonto die höchsten Kosten?

Auf Ihrem Konto geht vermutlich auch jeden Monat das Gehalt ein. Zahlreiche Lastschriften und Überweisungen gehen ab. Den genauen Überblick hat man dabei nur selten. Besonders auf kleinere Buchungen achten Sie vermutlich kaum. Doch genau dort finden Sie meist die erhobenen Gebühren. Fünf Euro im Monat mögen nicht nach viel aussehen, doch auf das Jahr gerechnet verlieren Sie so schon 60 Euro. Das wären dann allerdings nur die Kontoführungsgebühren. Dazu kommen meist weitere Gebühren, die Sie auf den ersten Blick gar nicht sehen.

In welchem Rahmen bewegen sich die Kontoführungsgebühren?

Das auf den ersten Blick offensichtlichste Potenzial zum Sparen ergibt sich ohne Zweifel bei den Kontoführungsgebühren. Diese liegen je nach Institut und Konto bei bis zu 15 Euro im Monat. Auch das klingt im ersten Moment nicht gerade sehr viel. Rechnen Sie die Zahl allerdings wieder auf das Jahr herauf, stellen Sie fest: Sie bezahlen bis zu 180 Euro pro Jahr für Ihr Girokonto. Im Durchschnitt liegen die Gebühren im Jahr zwar unter 100 Euro (zumindest bei Privatkonten), sind aber dennoch vermeidbar. Schauen Sie daher einmal auf Ihre Kontoauszüge und überprüfen Sie, wie viel Sie im Jahr für die Kontoführung bezahlen.

Diese Gebühren machen den größten Anteil aus:

Gebühren

Fallen bei Überweisungen sogenannte Transaktionsgebühren an?

Es wäre allerdings fatal zu denken, dass nur die Kontoführungsgebühr relevant ist. Wenn Sie jeden Monat viele Transaktionen durchführen, können auch die Gebühren für diese relevant sein. Stopp! Gebühren für Transaktionen? Das klingt für Sie vielleicht im ersten Moment wie ein Schock. Im Normalfall sollten solche Gebühren Sie auch nicht betreffen, denn bei den meisten privaten Konten werden solche Gebühren nicht erhoben. Anders aber bei Geschäftskonten und Altverträgen. Teilweise fallen hier bis zu zwei Euro für jede Transaktion an. Im Jahr kann das mehrere hundert Euro ausmachen. Die Gebühren werden dabei teilweise nur in Verbindung mit der jeweiligen Transaktion aufgeführt, fallen also kaum auf. Überprüfen Sie daher besonders bei Altverträgen und Geschäftskonten Ihre Vertragsbedingungen. Möglicherweise finden Sie eine böse Überraschung. Dies kann Ihnen übrigens auch passieren, wenn Ihr Kreditinstitut neue Gebühren einführt. 

Wie viel kostet mich die Überziehung meines Girokontos?

Ein ernstzunehmender Kostenpunkt ist darüber hinaus auch die Überziehung des Girokontos. Wenn Sie Ihr Konto nie oder nur sehr selten überziehen, mag das für Sie nicht sonderlich relevant sein. Viele Deutsche überziehen Ihr Konto aber regelmäßig, manche sogar das ganze Jahr über. Das ist zwar grundsätzlich keine gute Idee, aber nun einmal dennoch ein großer Faktor. Wenn Sie also dazu neigen, Ihr Konto zu überziehen, sollten Sie sich auch ein passendes Girokonto suchen. Die falsche Wahl kann für Sie nämlich ernstzunehmende finanzielle Folgen haben. So bezahlen Sie mit dem falschen Konto teilweise bis zu 20 Prozent Zinsen für Ihren Dispositionskredit. Überziehen Sie Ihr Konto beispielsweise mit durchschnittlich 1.000 Euro im Jahr, bezahlen Sie bis zu 200 Euro Gebühren. Bei manchen Konten, beispielsweise bei DKB Cash, zahlen Sie dagegen nur knapp mehr als fünf Prozent Zinsen (Stand: 02/2017). Damit können Sie bis zu 150 Euro im Jahr sparen, sollten Sie Ihr Girokonto regelmäßig um 1.000 Euro überziehen.

Welche versteckten Gebühren sehe ich überhaupt nicht?

Viele Banken erheben darüber hinaus beim Girokonto auch noch „versteckte“ Gebühren. Dabei geht es um Gebühren, die Ihnen als Kunde nicht sofort auffallen. Wussten Sie beispielsweise, dass Sie Geld dafür bezahlen müssen, dass Ihnen Kontoauszüge nach Hause geschickt werden? Teilweise erheben Banken darüber hinaus weitere Gebühren, etwa für Abhebungen in der Filiale. Generell sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn es um sogenannte papierhafte Transaktionen geht. Wenn Sie einen Überweisungsschein in der Filiale abgeben, dort Geld abheben oder eine Einzahlung vornehmen, entstehen vielfach Zusatzgebühren. Im Online-Banking und an Automaten sind diese Leistungen gleichzeitig oft kostenfrei. Doch das ist nicht alles. Besonders wenn Sie hin und wieder Geld ins Ausland überweisen, Geld aus dem Ausland überwiesen bekommen oder etwa Schecks einlösen müssen, entstehen meist weitere Zusatzgebühren. Diese machen teilweise mehrere Euro, manchmal sogar zehn oder mehr Euro aus.

Auf diese verstecken Gebühren sollten Sie besonders achten:

Verstecke Gebühren

Was könnte mich sonst noch Geld kosten?

Unterschätzt wird oft, dass mit dem Girokonto auch noch andere Kosten zusammenhängen. Ist Ihnen beispielsweise schon aufgefallen, dass Sie für Ihre Girokarte eine Zusatzgebühr bezahlen? Keineswegs bei allen Banken ist die girocard kostenfrei. Das bedeutet für Sie möglicherweise eine zusätzliche Gebühr von bis zu 50 Euro im Jahr. Sogar bei den meisten stationären Banken ist eine Kreditkarte kostenpflichtig. Eine solche kann Sie teilweise bis zu 150 Euro im Jahr kosten. Rechnen Sie all diese Leistungen zu Ihrem Girokonto hinzu, wird es schnell so richtig teuer. Dazu kommt: Wer ganz genau ist, müsste auch noch mögliche Abhebegebühren sowie Fremdwährungsgebühren der beiden Karten hinzurechnen.

Wie groß sind die Preisunterschiede zwischen Girokonten?

Sie werden es vermutlich kaum glauben können, aber die Preisunterschiede zwischen Girokonten können im mittleren dreistelligen Bereich liegen. Rechnet man wirklich alle Kosten ein, fällt schnell auf: Die Unterschiede zwischen verschiedenen Girokonten können bis zu 500 Euro im Jahr ausmachen – mögliche Gebühren für den Dispositionskredit noch nicht mitgerechnet. Entsprechend groß ist das Sparpotenzial, das Sie beim richtigen Girokonto haben können. Entgegen der Vermutung, dass Sie nur ein paar Euro sparen könnten, ist das Girokonto insgesamt möglicherweise einer der größten Kostenpunkte in Ihrer Jahresabrechnung. Das gilt neben Privatpersonen natürlich auch für Firmen, bei denen das falsche Girokonto sogar noch höhere Zusatzkosten verursachen kann als bei Privatpersonen.

Bei welchen Banken bezahle ich für mein Girokonto drauf?

Möglicherweise ist Ihnen gerade aufgefallen, dass Sie für Ihr Girokonto zu viel zahlen. Doch wir wollen Sie natürlich mit dieser Einsicht nicht im Regen stehen lassen. Vielmehr wollen wir Ihnen an die Hand geben, bei welchen Banken Sie generell eher zu viel zahlen. Dazu gehören fast alle Filialbanken, darunter auch viele Genossenschaftsbanken. Im Schnitt sind Sparkassen dabei noch einen Tick teurer als die Raiffeisenbanken. Auch viele Privatbanken sind überdurchschnittlich teuer, wenn Sie nicht gerade ein Internetangebot in Anspruch genommen haben. In fast allen Tests schneiden Direktbanken, also Institute ohne Filialnetz, am besten ab. Eine positive Ausnahme stellt zudem die Sparda-Bank dar. Die Genossenschaftsbank bietet Ihren Kunden ein kostenloses und auch in anderen Bereichen günstiges Girokonto (Stand: 02/2017).

Warum sind Direktbanken günstiger als Filialbanken?

Dass die Direktbanken meist deutlich günstiger sind als die Filialbanken hat mehrere Gründe. Offensichtlich ist dabei, dass die Direktbanken geringe Kosten haben. Sie müssen keine Filialen betreiben und haben weniger Mitarbeiter. Doch das ist nicht der einzige Grund. Die meisten Direktbanken sind junge Institute mit schlanken Strukturen. Entsprechend bezahlen Sie als Kunde am Ende auch weniger für die Verwaltung und verkrustete Strukturen als bei Filialbanken. Die ING-DiBa mit ihrem kostenfreien Girokonto ist beispielsweise als Vorreiter im Bereich des effektiven Bankings bekannt (Stand: 02/2017). Bei der Direktbank werden in der Verwaltung für dieselben Aufgaben teils weniger als die Hälfte der Mitarbeiter gebraucht als bei anderen Banken. Die Filial- und Privatbanken werden zwar auch immer effektiver, haben aber noch viel Nachholbedarf. Weitere Kostenvorteile haben die Direktbanken etwa dadurch, dass Sie keine Geldautomatennetze haben.

Welche Kostenvorteile bieten mir Direktbanken?

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Wenn Sie ein Girokonto bei einer Direktbank mit dem bei einer Filialbank vergleichen, fällt sofort auf: Sie können enorme Kostenvorteile haben. Diese bieten sich allen voran im Bereich der Kontoführungsgebühr. So erheben fast alle Direktbanken in Deutschland keine Gebühr für die Kontoführung. Gleichzeitig finden Sie nur sehr wenige Filialbanken, bei denen auf eine solche Gebühr verzichtet wird. Achten Sie bei der Suche nach einem passenden Girokonto allerdings zwingend auf ein Konto, das bedingungslos kostenfrei geführt werden kann. Ein solches ist etwa das DKB Cash. Bei manchen Direktbanken und nahezu allen Filialbanken, die eine kostenfreie Option bieten, ist für die gebührenfreie Kontoführung ein monatlicher Mindestgehaltseingang oder eine gewisse Aktivität notwendig. Wenn Sie diese Bedingungen nicht erfüllen, müssen Sie vielfach draufzahlen.

Wo kann ich durch ein Konto bei einer Direktbank noch sparen?

Die Kontoführungsgebühr ist allerdings nur ein Kostenpunkt, bei dem Sie dank einer Direktbank satt sparen können. Auch in anderen Bereichen sind Direktbanken vielfach deutlich günstiger. So fällt bei den wenigsten Direktbanken eine Gebühr für Transaktionen an. Sie können entsprechend davon ausgehen, dass Sie auch wirklich gar keine Gebühr bezahlen. Unabhängig davon, ob Sie eine Überweisung durchführen, einen Dauerauftrag einrichten oder eine Lastschriftabbuchung erhalten. Ebenfalls komplett kostenfrei sind bei den meisten Direktbanken gemeinhin alle Transaktionen über das Online-Banking sowie am Telefon. Bei einigen Instituten steht Ihnen die Hotline sogar 24 Stunden am Tag zur Verfügung, um Ihnen eine Hilfestellung zu geben.

Welche Zusatzleistungen bieten Direktbanken?

Doch Direktbanken bieten Ihnen als Kunde sogar noch einen entscheidenden Vorteil: Zahlreiche kostengünstige Zusatzleistungen. So bezahlen Sie beispielsweise bei allen Direktbanken in Deutschland keine Gebühr für Ihre Girokarte. Doch die girocard ist meist sogar noch die weniger relevante Leistung. Sie erhalten bei den meisten Direktbanken in Deutschland sogar eine komplett kostenlose Kreditkarte. Bei Filialbanken müssen Sie für eine solche fast immer eine Zusatzgebühr hinnehmen. Die Wahl des richtigen Girokontos spart Ihnen entsprechend auch bei den Zusatzleistungen eine Menge Geld. Interessant ist dahingehend auch, dass Sie bei den meisten Direktbanken auf kostenfreie Abhebungen setzen können. Bei Instituten wie der comdirect oder der DKB erhalten Sie nicht nur eine kostenlose Kreditkarte, sondern können mit dieser auch noch deutschlandweit an allen Geldautomaten kostenlos Geld abheben.

Sind Direktbanken auch für das Ausland eine gute Wahl?

Wenn Sie viel unterwegs sind und auch oft im Ausland bezahlen, spielt das richtige Konto für Sie sicherlich eine wichtige Rolle. Doch gerade bei Auslandstransaktionen sind Direktbanken ein wahrer Vorteil für Sie. Zum einen sind die Gebühren bei den meisten Transaktionsarten deutlich niedriger. Zum anderen steht Ihnen die meist bessere Telefon- und Internetberatung der Direktbanken weltweit zur Verfügung. So wird Ihnen bei Problemen und Schwierigkeiten weltweit schnell und unbürokratisch geholfen – einer der entscheidenden Vorteile der schlanken Strukturen. Damit aber noch nicht genug: Mit Karten wie der DKB Visa Kreditkarte bezahlen Sie als Aktivkunde im Ausland weder Gebühren für Abhebungen noch für den Einsatz der Karte (Stand: 02/2017). Das gilt selbst dann, wenn Sie in einer anderen Währung als dem Euro bezahlen.

Welches Girokonto bietet sich für mich am meisten an?

In Deutschland gibt es viele Direktbanken. Eine klare Empfehlung abzugeben, ist entsprechend schwierig. Es kommt auch schwer auf Sie selbst an. Wenn Sie bereits gute Erfahrungen mit einer Bank gemacht haben oder Mindestgrenzen für Aktivität oder Gehaltseingang einhalten können, kommen für Sie fast alle Direktbanken in Frage. Doch als universeller Typ ergeben sich besonders drei Banken. Diese drei Institute bieten beim Girokonto für Sie als Kunden das beste Gesamtpaket:

Direktbanken

Sie fragen sich nun vermutlich: Warum genau diese drei Banken? Die Antwort: Sie erfüllen die Basics einer sehr guten Direktbank. Als Kunde dürfen Sie sich auf ein komplett und bedingungslos kostenfreies Girokonto freuen. Darüber hinaus liegen die Dispositionszinsen unter der Marke von zehn Punkte (Stand: 02/2017). Außerdem ist bei allen drei Instituten die Kreditkarte komplett kostenfrei. Auch die girocard erhalten Sie bei der Deutschen Kreditbank, der comdirect und der Consorsbank ohne eine Zusatzgebühr.

Was spricht für ein Girokonto bei der DKB?

Die Deutsche Kreditbank (DKB) ist eine der bekanntesten deutschen Direktbanken. Das liegt auch daran, dass das DKB Cash eines der besten Produkte auf dem Markt ist. Das lässt sich dadurch erklären, dass Sie als Aktivkunde (mindestens 700 Euro Geldeingang pro Monat) neben den Basisleistungen (bedingungslos kostenfreies Girokonto, kostenlose Kreditkarte und kostenfreie Transaktionen) mit Ihrer Karte weltweit gebührenfrei an Bargeld kommen (Achtung: mindestens 50 Euro pro Abhebung) und keine Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen zahlen. Zudem bietet die DKB den mitunter niedrigsten Dispositionszins auf dem ganzen Markt.

Was spricht für ein Girokonto bei der Consorsbank?

Auch die Consorsbank bietet die klassischen Basics einer sehr guten Direktbank (bedingungslos kostenfreies Girokonto, kostenlose Kreditkarte und kostenfreie Transaktionen). Auch Abhebungen sind auf der ganzen Welt kostenfrei – und zwar ohne Mindestabhebegebühr und ohne „Aktivkunden“-Einschränkung. Dafür fallen aber außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes für Zahlungen und Abhebungen 1,75 Prozent Fremdwährungsgebühr an. Positiv ist dagegen, dass Sie für jede Zahlung mit Ihrer Kreditkarte einen Bonus von zehn Cent erhalten (gedeckelt auf eine Rückerstattung von 25 Euro im Quartal).

Was spricht für ein Girokonto bei der comdirect?

Sollten Sie des Öfteren Bargeld einzahlen wollen, ist ohne Zweifel ein Girokonto bei der comdirect empfehlenswert. Dort profitieren Sie davon, dass die comdirect den größten Nachteil von Direktbanken ausgleicht. Sie können nämlich an allen Automaten der Commerzbank kostenfrei Bargeld einzahlen (maximal drei Mal pro Jahr). Gerade Einzahlungen sind bei den meisten Direktbanken entweder gar nicht oder nur signifikant teuer möglich. Ansonsten bietet das comdirect Girokonto die Basics (bedingungslos kostenfreies Girokonto, kostenlose Kreditkarte und kostenfreie Transaktionen). Störend ist bei der comdirect allerdings, dass bei Zahlungen in Fremdwährungen eine Gebühr von 1,75 Prozent anfällt und Sie kostenfreie Abhebungen nur durch das Wechseln Ihrer Karten (Girokarte in der Eurozone, Kreditkarte in anderen Ländern) nutzen können.

Bildquellen:

Grafiken: bezahlen.de
Schalterhalle Sparkasse: dsgv.de

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