Deutschland-Kreditkarte
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Welche Banken Instant Payment anbieten (wollen)

Viele deutsche Banken unterstützen "Instant Payment". Aber seit bzw. ab wann bietet Ihr Geldinstitut das Senden und Empfangen von Echtzeit-Überweisungen an? +++ UPDATE (02/2024): Die EU will Instant Payment bis 2025 zum Standard machen. Die DKB und die ING reagieren nun. +++

Welche Banken Instant Payment anbieten (wollen)

    +++ Update: EU will Instant Payment 2025 zum Standard machen +++

    Die Europäische Union (EU) will Instant Payment bis Ende 2025 zum Standard machen. Das hat das EU-Parlament im Februar 2024 entschieden (Stand: 02/2024).

    Dies soll bis Ende 2026 auch für Länder ohne Euro-Währung gelten. Die Höhe der Gebühren sollen sich an denen für Standard-Überweisungen orientieren (Stand: 02/2024).

    2022: Instant Payment (noch) kein Standard

    Logo vom Handelsverband Deutschland (HDE)

    Bankkunden nutzten Instant Payment 2022 noch nicht als Standard. Zu diesem Fazit kam Ulrich Binnebößel, der Zahlungsverkehrsexperte beim Handelsverband Deutschland (HDE), laut einem Medienbericht:

    "Instant Payment ist aus unserer Sicht noch nicht im Alltag der Menschen angekommen. Es wird von Banken eher als Nischenprodukt platziert und ist daher noch weit entfernt vom politischen Willen und den Anforderungen des Handels, als 'New Normal' zu gelten."

    Viele Banken boten die Echtzeit-Überweisungen zwar an. Europaweit waren es 60 Prozent der Zahlungsdienstleister. In Deutschland beteiligten sich mehr als 1.200 Banken. Aber zum einen fallen beim Versenden von solchen Sofort-Zahlungen oft Gebühren an. Zum anderen gab es immer noch zahlreiche Banken, die Instant Payment nicht akzeptieren.

    Die EU-Kommission hatte das Ziel ausgerufen, dass sich Instant Payment bis Ende 2021 flächendeckend in der Europäischen Union durchsetzen sollte. Dafür fehlten aber nicht nur viele teilnehmende Banken, sondern auch Nutzer im Alltag. Diese setzten stattdessen noch auf die "normale" Überweisung.

    ING führte Instant Payment doch erst 2022 ein

    Die ING Deutschland hat Instant Payment für Privatkunden doch erst 2022 eingeführt. Bei den Gebühren wollte sich die Direktbank am Markt orientieren (Stand: 12/2021).
    Die meisten Banken und Sparkassen in Deutschland boten zu diesem Zeitpunkt Instant Payment an. Seit Ende August 2021 gehörte auch N26 dazu. Allerdings mussten Kunden vieler Banken für diese Echtzeit-Überweisungen in der Regel Gebühren bezahlen. Der durchschnittliche Preis für das Versenden lag bei rund 50 Cent. 
    2024: Banken mit Instant Payment
    Diese Banken haben die Instant Payment in ihr Portfolio aufgenommen (Stand: 01/2024): 
    "Rund 99,99 Prozent aller echtzeitfähigen Zahlungen werden erfolgreich ausgeführt. Wir haben bewusst auf zusätzliche Gebühren für den Kunden verzichtet."
    (Stefan Schnock von der Santander Consumer Bank im November 2020 gegenüber dem IT Finanzmagazin)
    Kunden der folgenden Banken können immer noch keine Echtzeit-Überweisungen versenden (Stand: 02/2024): 
    Übrigens gibt es Überlegungen, dass der geplante digitale Euro zukünftig auch Instant Payment ermöglichen soll, so Italiens Notenbank-Chef Ignazio Visco. Als Grundlage für sekundenschnelle digitale Überweisungen könnte das elektronische System TIPS "Target Instant Payment Settlement" dienen. Der österreichische Notenbankchef Robert Holzmann sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dazu: 
    Krypto-Kreditkarte
    "Der digitale Euro soll für die Bevölkerung eine attraktive elektronische Alternative zum Bargeld darstellen und bestehende elektronische Zahlungsinstrumente wie Instant Payments & Co ergänzen."
    Auch die Konsumenten in Deutschland scheinen bereit für Instant Payment zu sein. Laut der ECC-Payment-Studie Vol. 24 haben schon ein Viertel der deutschen Kunden SEPA-Echtzeitüberweisungen durchgeführt. Weitere 50 Prozent der Teilnehmer können sich den Einsatz vorstellen (Stand: 05/2020). 
    Allerdings lag der Anteil der Sepa-Echtzeitüberweisungen (SCT Inst) am gesamten Sepa-Überweisungsvolumen (SCT) im vierten Quartal 2020 bei 7,92 Prozent. Im Vorjahreszeitraum waren es 5,53 Prozent. 90 Prozent der Instant Payment-Transaktionen sind unter 1.000 Euro, so das European Payment Council im März 2021. 

    EU will Echtzeit-Überweisung 2021 als Standard

    Die EU-Kommission wollte Echtzeit-Überweisungen bis Ende 2021 EU-weit durchsetzen (Stand: 09/2021). Daraus ist nichts geworden. In einem Strategiepapier hieß es damals dazu, dass dafür einheitliche Regeln, technische Standards und die entsprechende Infrastruktur nötig seien. Demnach soll Instant Payment wohl zum verpflichtenden Standard in der EU werden.

    Zudem sollten auch Echtzeit-Überweisungen rückgängig gemacht werden können. Bisher ist dies nur bei "normalen" Überweisungen möglich. Die EU-Kommission hat diese neue Strategie am 23. September 2020 beschlossen.

    In dem folgenden Video erklärt der Bankenverband Echtzeit-Überweisungen in einer Minute:

    Time is Money: Zeit ist Geld

    Kurz-Zusammenfassung: Instant Payment war in Deutschland zuerst bei der Hypovereinsbank verfügbar (2017). Einige andere Institute sind aber 2018 (teilweise nur passiv) nachgezogen: zum Beispiel die Sparkassen und Deutsche Bank. Viele andere Institute haben Instant Payment eingeführt oder wollen folgen, aber mit unbestimmtem Starttermin. 

    Bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken ist Instant Payment offiziell seit Mai 2019 verfügbar. 

    Hinweis: Bezahlen.de hat die größten und bekanntesten Banken Deutschlands gefragt, ob und seit bzw. ab wann sie Instant Payment anbieten. Wir aktualisieren die Ergebnisse im Text je nach Erkenntnis-Stand. 

    Was ist Instant Payment? 

    Bargeld am Laptop

    Instant Payment (IP) kommt aus dem Englischen und heißt direkt übersetzt "Sofortzahlung". Damit sind also Transaktionen von Geld in (quasi) Echtzeit gemeint. Wobei solche Überweisungen immer eine Dauer von wenigen Sekunden haben. Aber vor allem im Vergleich zu "normalen" Überweisungen, welche mindestens einen Tag dauern, sind Instant Payment-Transaktionen um einiges schneller. 

    Vergleichbar sind IP-Zahlungen mit PayPal-Transaktionen. Der Nachteil beim US-Anbieter: Das Geld liegt "nur" auf dem Extra-Konto und nicht auf Ihrem Bankkonto. Eine Überweisung dorthin dauert wie üblich mindestens einen Bankarbeitstag. Sie können sich IP-Transaktionen auch ähnlich wie Whatsapp oder als E-Mail vorstellen – nur eben auf Geld bezogen. Beide Seiten müssen registriert sein. Dann funktioniert die Kommunikation in der Regel aber innerhalb von Sekunden – bei Sepa-Sofortüberweisungen spätestens in 10 Sekunden (mehr siehe unten). 

    Laptop, Smartphone und Armbanduhr

    Eine Instant Payment-Zahlung auf der Basis einer Sepa-Überweisung kommt also in der Regel nur zustande, wenn die Sender- und die Empfängerbank diese Funktion auch anbieten.

    Ueberweisungstraeger

    Das Maximum für eine Instant Payment-Überweisung liegt seit dem 1. Juli 2020 bei 100.000 Euro (vorher 15.000 Euro). Dadurch sollen mehr Unternehmen angesprochen werden. 

    Übrigens: Instant Payment in Europa basiert in der Regel auf der Initiative der Europäischen Zentralbank (EZB) und auf dem Regelwerk des European Payments Council (EPC). Dieser Rat ist wiederum eine Einrichtung der Kreditinstitute in der Europäischen Union, der den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum durchsetzen soll. 

    Das EPC ist eine Non-Profit-Organisation, die von ihren Mitgliedern durch eine jährliche Jahresgebühr bezahlt wird. Demnach verdient dieser Rat auch kein Geld mit dem Instant Payment-System. Die Banken sind selbst verantwortlich für die Bepreisung des Instant Payment-Angebots. 
    Im November 2017 haben fast 600 europäische Banken Instant Payment eingeführt. Das waren rund 15 Prozent der Institute in Europa. Darunter waren einige der größten Institute des Kontinents: 

    • 2. Platz in Europa: Banco Santander aus Spanien
    • 4. Platz in Europa: ING Bank (als ING Group) aus den Niederlanden
    • 15. Platz in Europa: Unicredit aus Italien

    Paar mit Karte am Laptop

    Im Juni 2021 boten laut EPC fast 1.300 Banken Instant Payment in Deutschland an. Im Frühjahr 2019 lag die Anzahl noch bei rund der Hälfte.

    Insgesamt hatten sich Ende 2017 rund 1.000 Banken aus Europa für diese (abgeschlossene oder zukünftige) Einführung entschlossen. Die entsprechenden Institute (Anzahl siehe Klammern) kamen dabei aus den folgenden acht Ländern (Stand: 12/2017): 

    • Österreich (476)
    • Deutschland (410)
    • Spanien (87)
    • Italien (19)
    • Niederlande (3)
    • Litauen (3)
    • Lettland (3)
    • Estland (2)

    Dabei fiel auf, dass einige große Länder Europas gar nicht mit vertreten sind, wie zum Beispiel Frankreich. Das hat sich in den Folgejahren geändert, als mehr als 100 französische Banken Instant Payment eingeführt haben. Auch viele andere große Länder Europas sind nun vertreten. 

    Aber auch einige Banken aus Deutschland haben sich noch nicht endgültig geäußert, ob und wann sie Instant Payment anbieten (Stand: 3/2019). Das liegt unter anderem auch daran, dass die Initiative der EZB auf Freiwilligkeit beruht. Banken müssen dementsprechend nicht verpflichtend teilnehmen. Außerdem hat das European Payments Council (EPC) gegenüber Bezahlen.de selbstkritisch angemerkt, dass das Regelwerk im November 2016 veröffentlicht wurde – ein Jahr vor der Umsetzung. Die Banken hatten somit relativ wenig Zeit für die Vorbereitung (IT-Systeme, Risikomanagement-Prozesse, Marketing usw.). Diese "Ausrede" sollte aber inzwischen nicht mehr gelten. 

    Laut dem EPC sollten in den Jahren 2018 und 2019 Banken aus den folgenden Ländern Instant Payment einführen (Auswahl): 

    • Belgien
    • Finnland
    • Malta
    • Portugal
    • Schweden 

    Insgesamt soll Instant Payment zukünftig in 34 europäischen Staaten verfügbar sein. 2019 haben wohl mehr als 2.000 Institute in Europa Instant Payment an. Vergangenes Jahr sollten wahrscheinlich noch mehr als 200 Banken folgen (Stand: 3/2019). 

    Instant Payment in Deutschland 

    Vorreiter Hypovereinsbank

    Hypovereinsbank-Logo

    Die Hypovereinsbank (HVB) bot Instant Payment (IP) als erste deutsche Bank seit dem 21. November 2017 an. HVB-Kunden konnten zwar seit diesem Datum IP-Zahlungen empfangen, aber "erst" eine Woche später solche auch versenden. Die erste Sepa-Sofortüberweisung zwischen der Hypovereinsbank und ihrer italienische Mutterbank Unicredit gleich am ersten Tag soll 2,5 Sekunden gedauert haben. Diese Transaktion war damit um einiges schneller als das angestrebte Maximum von 10 Sekunden, was von der EBA Clearing als Ziel ausgegeben wurde. 

    Gut zu wissen: Der Verband EBA Clearing setzt sich aus 51 europäischen Großbanken zusammen und hat eine Echtzeitzahlungsplattform für IP umgesetzt.

    Meist kennen Sie als Bankkunden die Konditionen für die gängigen Banking-Aktionen. So sind normale Überweisungen in der Regel kostenlos. Einige Kunden müssen aber je nach Vertrag auch dafür bezahlen. Die HVB erhebt aufgrund des Aufwandes und der Kosten eine Gebühr von 50 Cent pro Instant Payment-Überweisung. Führen Sie das sogenannte HVB ExklusivKonto, so ist diese Funktion kostenlos verfügbar. Jeder HVB-Kunde muss dieses Feature aber erst einmal im Onlinekonto beleglos beantragen. Allerdings kommt das Geld dann auch innerhalb von Sekunden beim Empfänger an. Diese Sofort-Transaktionen sind zu jeder Zeit möglich – auch an Feiertagen und am Wochenende. Damit eignen sie sich zum Beispiel für große Summen, wie den privaten Autokauf (Stand: 3/2019). 

    Sparkassen

    Kwitt-Logo

    Die Sparkassen, die Deutsche Bank und die Genossenschaftsbanken haben Instant Payment mehrheitlich ab 2018 eingeführt. Die genauen Termine unterschieden sich dabei leicht. 

    Die einzelnen Sparkassen verwiesen in der Regel bei Anfragen zum Thema Instant Payment an den Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Denn sie richten sich meist auch nach dessen Vorgaben. Der DSGV teilte wiederum auf Anfrage von Bezahlen.de mit, dass die "Umstellung auf die Echtzeit-Überweisung (EPC-Verfahren SEPA Instant Credit Transfer) zum 1. März 2018 für Zahlungen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe abgeschlossen sein wird. An andere Zahlungsdienstleister erfolgt die Überweisung ab dem 10. Juli 2018 ebenfalls in Echtzeit, soweit diese dem EPC-Verfahren beigetreten sind und im Zahlungsverkehr erreichbar sind (EBA Clearing)." Alle Sparkassen in Deutschland haben Instant Payment also im Sommer 2018 eingeführt – übrigens auch per Kwitt, der Geldsende-Funktion in der Sparkassen-App. Die rund 400 Institute bieten Sepa-Sofortüberweisungen für annähernd 50 Millionen Girokonten in Deutschland an. 

    Sparkassen-App

    Gut zu wissen: "Innerhalb einer Sparkasse funktioniert Kwitt also heute schon Echtzeit", so der DSGV gegenüber Bezahlen.de (Stand: 11/2017). 

    Die Sparkassen-Finanzgruppe hatte bereits im November 2017 die Beitrittserklärungen zum SEPA Instant Payments-Verfahren gegenüber dem EPC (European Payments Council) abgegeben. 

    Fragen zu den Kosten und anderen Themen kann der DSGV aufgrund der dezentralen Struktur der Sparkassen-Finanzgruppe nicht beantworten. Denn die Preisgestaltung ist einzig und allein in der Hoheit der wirtschaftlich unabhängigen Institute. 

    Genossenschaftsbanken

    Aber nicht nur die Sparkassen haben Instant Payment 2018 eingeführt, sondern auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, kurz BVR (zumindest passiv). Die Volks- und Raiffeisenbanken unterstützen seit Mai 2019 auch das Empfangen von Echtzeit-Überweisungen, wie der Bundesverband bekannt gab. Demnach wurden bereits am ersten Tag 10.900 Überweisungsaufträge mit einer Gesamtsumme von 6,3 Millionen Euro verarbeitet. Laut der Mitteilung steht Instant Payment bei 546 teilnehmenden Genossenschaftsbanken im Onlinebanking und über die Banking-Softwareprodukte sowie bei Kwitt zur Verfügung (Stand: 5/2019). 

    Zur Information: Der BVR ist der Verband der genossenschaftlichen Kreditwirtschaft in Deutschland. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken: die Volksbanken Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken, Kirchenbanken, genossenschaftliche Sonderinstitute, die genossenschaftliche Zentralbank, Unternehmen der genossenschaftlichen FinanzGruppe sowie genossenschaftliche Prüfungsverbände. 

    Zum Thema Instant Payment schrieb der BVR gegenüber Bezahlen.de noch 2018: 

    "In der genossenschaftlichen FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken wird das Thema mit hoher Priorität vorangetrieben und es erfolgt die schrittweise Umsetzung. Die technische Bereitstellung ist für das vierte Quartal 2018 geplant, erste Instant Payment-Produktlösungen sind ab Ende 2018 vorgesehen. Grundsätzlich entscheidet dann natürlich jedes Institut selbst, ob und wie es seinen Kunden Instant Payment anbietet."

    Bezahlen per Giropay via VR-Bank

    Zwei PSD Banken äußerten sich damals gegenüber Bezahlen.de ebenso zum konkret geplanten Zeitpunkt der Einführung von Instant Payment: 

    Bei den folgenden PSD-Banken konnten Kunden 2019 bereits Instant Payment-Zahlungen versenden und empfangen (Stand: 1/2020): 

    • PSD Bank Karlsruhe-Neustadt
    • PSD Bank Nürnberg
    • PSD Bank München
    • PSD Bank Koblenz
    • PSD Bank RheinNeckarSaar

    Einzig die PSD Bank Hannover bietet Instant Payment noch nicht an. Inzwischen ist dies bei allen anderen der Fall (Stand: 06/2021).

    Bei den Volksbanken bietet zum Beispiel das Berliner Institut Instant Payment an (Stand: 9/2020). Vorher hieß es dazu:

    "Instant Payment wird seit Dezember 2018 als Empfangsmedium angeboten. Die aktive Beauftragung wird aktuell vorbereitet. Leider können wir Ihnen noch kein Zeitfenster nennen."

    Deutsche Bank (und Norisbank)

    Mobiles Banking bei der Deutschen Bank

    Die Deutsche Bank sowie die Tochter Norisbank (und Postbank, siehe unten) haben Instant Payment im inzwischen eingeführt. Das Mutter-Geldhaus hatte Sofort-Überweisungen im Jahr 2017 noch nicht sofort implementiert, weil dies viel Vorarbeit in Anspruch genommen hätte. Entsprechende Veränderungen – vor allem in der IT-Abteilung – mussten dafür vorgenommen werden. Außerdem war die Nachfrage (vor allem bei Unternehmen) nach diesem Thema gleich zu Beginn wohl so gering, dass es keinen Anlass zur schnellen Einführung gab. 

    Laut der Deutschen Bank wollten die meisten deutschen Geldhäuser Instant Payment sowieso erst im Herbst 2018 einführen. Die Funktion ergibt Sinn, wenn sie flächendeckend verfügbar ist. 

    Gut zu wissen: Die Deutsche Bank hat bereits zuvor Erfahrungen mit Instant Payment, aber im Ausland. Das größte deutsche Geldhaus bietet in einigen Ländern außerhalb von Deutschland schon seit Jahren Sofort-Überweisungen an. Dazu gehörten zum Beispiel Singapur, Sri Lanka und Indien. Die Deutsche Bank ermöglicht seit Mai 2019 auch Instant Payment für Firmenkunden im Malaysia.

    Postbank

    Die Postbank hat Instant Payment im Herbst 2019 eingeführt. Eigentlich sollte es schon Ende des ersten Halbjahres 2019 soweit sein – eigentlich. Denn daraus wurde nichts. Stattdessen propagierte die Tochter der Deutschen Bank den 16. September 2019 als (letztlich korrektes) Startdatum: 

    "Bei der Postbank steht Ihnen dieser Service ab 16.09.2019 zur Verfügung. [...] Ab dem 16.09.2019 können Sie Echtzeitüberweisungen (Instant Payments) über das Postbank Banking & Brokerage durchführen. Die Ausführung der Postbank Echtzeitüberweisung funktioniert dabei grundsätzlich wie eine normale SEPA-Standardüberweisung. Im Postbank Banking & Brokerage füllen Sie wie gewohnt die Überweisungsmaske aus und wählen die Checkbox „als Echtzeitüberweisung (Instant Payment) durchführen (ggf. kostenpflichtig)" aus. Anschließend geben Sie die Echtzeitüberweisung mit Ihrem bevorzugten Sicherheitsverfahren frei."

    Übrigens: Sie können Instant Payment bei der Postbank dann über das Postbank Girokonto nutzen. 

    Santander

    Santander-Logo

    Die Santander Consumer Bank bietet Echtzeit-Überweisungen seit Mai 2019 an. Eigentlich wollte sie Instant Payment schon im Juli 2018 für deutsche Kunden anbieten, wie Bezahlen.de von dem Ableger des spanischen Instituts erfahren hatte. Das Mutterhaus hat Instant Payment bereits zum offiziellen Start am 21. November 2017 eingeführt – als eine von fast 90 spanischen Banken. 

    Santander Deutschland wollte demnach nur bis zum Sommer 2018 warten, weil die Rahmenbedingungen durch die späte Bereitstellung der Plattform der Eurozahlungssysteme sehr komplex waren, so die Bank gegenüber Bezahlen.de. Eine frühere Verfügbarkeit war daher nicht möglich gewesen. Für deutsche Santander-Kunden sollen Instant Payment-Zahlungen wohl kostenlos sein und deutlich unter 10 Sekunden dauern. 

    Im Mai 2019 gab es dann positive Neuigkeiten für Santander-Kunden:

    "Seit dem 14. Mai 2019 bieten wir für unsere Kunden Instant Payments für eingehende Zahlungen an. Ab kommender Woche [27.5.2019] werden dann auch die ausgehenden Zahlungen der Kunden sukzessive auf Instant Payments umgestellt. Beide Dienste sind bei Santander kostenfrei."

    Commerzbank

    Commerzbank-Kunden können seit 2019 Sofort-Transaktionen senden und empfangen. Im Juni 2019 hieß es noch:

    "Wir befinden uns in einer geschlossenen Pilottest-Phase mit mehreren Kunden. Wir gehen davon aus, dass eine aktive Nutzung voraussichtlich in diesem (Q2) oder im nächsten Quartal (Q3) möglich sein wird."

    Für die Commerzbank war die Einführung von Instant Payment bereits Ende 2018 vorstellbar, so die zweitgrößte Bank Deutschlands gegenüber Bezahlen.de (Stand: 11/2018): 

    "Das Angebot von Instant Payments im Markt befindet sich noch in einem frühen Stadium. [...] Der genaue Zeitpunkt [der IP-Einführung] ist jedoch abhängig von dazugehörigen nutzenstiftenden Dienstleistungen, die für unsere Kunden über die bestehenden Bezahlarten im Electronic Banking hinausgehen müssen. Diese Dienstleistungen müssen sich noch weiter herausbilden und an die Zahlungsfunktionen der Kreditinstitute angebunden werden. [...] Insofern gehen wir davon aus, dass wir in den nächsten Jahren eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Instant Payments unter Mitwirkung aller Marktbeteiligten sehen werden und die Zahl der Nutzer graduell ansteigen wird."

    comdirect

    Frau mit Smartphone

    Die Commerzbank-Tochter comdirect ermöglicht seit 2019 das Senden und Empfangen von Instant Payment-Transaktionen. Anfänglich hat dies jedoch nicht nur ein paar Sekunden, sondern mehrere Minuten gedauert. In der comdirect-Community hieß es am 5. Juni 2019 dazu vom Social-Media-Team der Direktbank:

    "Das Finetuning ist allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen. Deshalb möchten wir euch um Geduld bitten."

    Im Jahr 2018 hat sich die comdirect gegenüber bezahlen.de wie folgt geäußert:

    "Auch wir sehen Instant Payment als große Chance für unsere Kunden und wollen Instant Payment perspektivisch anbieten."

    Weitere bei deutschen Banken

    Weitere deutsche Banken wollten oder konnten meist noch keine konkreten Informationen bekannt geben, ob und wann sie Instant Payment-Überweisungen anbieten. Deshalb hier nur eine kleine Auswahl: 

    ING Deutschland

    Die ING hat im Februar auf die neuen EU-Ziele gegenüber inside-digital.de geantwortet: 

    "Wir planen darüber hinaus, den Service für ausgehende Zahlungen noch in diesem Jahr anzubieten."

    Das steht offiziell auf der Seite der ING Deutschland (Stand: 02/2024):

    "Instant Payments können Sie bei der ING bereits empfangen. An der Möglichkeit aktiv Instant Payments zu versenden, wird derzeit gearbeitet. Einen Starttermin dafür können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht nennen."

    Die ING wollte ihren Privatkunden das Senden und Empfangen von Echtzeit-Überweisungen 2022 ermöglichen. Das gab die Bank gegenüber bezahlen.de bekannt (Stand: 11/2021). Bei den Preisen will sich die größte Direktbank des Landes am Markt orientieren.

    Das Institut hat Firmenkunden den Empfang von Instant Payment-Zahlungen seit Oktober 2021 ermöglicht. Das Senden sollte seit 2022 verfügbar sein. Im Juli 2021 hatte die ING Deutschland gegenüber bezahlen.de noch mitgeteilt (Stand: 07/2021):

    "Wir werden Instant Payment unseren Girokonto-Kundinnen und -Kunden im Laufe dieses Jahres [2021] anbieten. Dabei werden wir zunächst mit eingehenden Zahlungen starten und dann im nächsten Jahr [2022] Instant Payment auch bei ausgehenden Zahlungen unterstützen."

    Ein Jahr zuvor konnte die ING Deutschland noch kein Startdatum für Instant Payment nennen. Die Bank beschäftige sich eigener Aussage zufolge aber mit dem Thema (Stand: 9/2020).

    "Die ING-DiBa [hieß damals noch so] will ebenfalls 'Instant Payment' einführen, konnte aber noch keinen Termin nennen", hieß es 2018 zu diesem Institut in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Demnach soll diese Funktion kostenlos für die Kunden sein.

    DKB

    Die DKB ermöglicht bereits seit 10. Juli 2018 das Empfangen von Echtzeit-Überweisungen. Das Senden funktioniert dagegen immer noch nicht. Inzwischen hat die Berliner Direktbank auf die EU-Vorgabe reagiert, berichtet inside-digital.de (Stand: 02/2024):

    "Selbstverständlich werden wir eine vollumfängliche Umsetzung innerhalb der vorgesehenen Übergangsfrist sicherstellen."

    Im Januar 2024 hieß es noch allgemein: 

    "Aktuell kannst du Echtzeitüberweisungen auf deinem Girokonto empfangen, aber noch keine eigenen Echtzeitüberweisungen beauftragen."

    Hanseatic Bank

    Die Hanseatic Bank bietet Instant Payment in Zusammenarbeit mit Otto.de an: 

    "Im Januar 2019 führte das Versandhaus Otto in Kooperation mit der Hanseatic Bank als erster Onlineshop das System ein. Wenn man dort also per Vorkasse einkauft, landet das Geld sofort bei Otto und schon wird die Ware auf den Weg gebracht. Instant Payment macht’s möglich."

    Die Sofort-Überweisung von Ihrer Kreditkarte auf Ihr hinterlegtes Girokonto per Online- und Mobile-Banking ist kostenlos (Stand: 01/2024).

    PayCenter

    PayCenter gibt das Onlinekonto und Global-Konto jeweils mit Mastercard aus. Kunden des E-Geld-Instituts können noch kein Instant Payment nutzen (Stand: 02/2024):

    "Leider bieten wir noch keine Echtzeitüberweisungen an, da nicht alle Empfängerbanken eine HBCI Schnittstelle anbieten. Leider ist die Bereitstellung auch mit hohen Kosten verbunden. Da wir die Gebühren unserer Kunden nicht erhöhen möchten, haben wir uns momentan dagegen entschieden, eine Echtzeitüberweisung bereitzustellen."

    N26

    N26 ermöglicht seit Ende August 2021 auch das Senden von Echtzeit-Überweisungen. Das Empfangen ist bereits seit Ende 2019 verfügbar (Stand: 09/2021).

    N26 gab bereits 2018 Folgendes bekannt: 

    "Instant Payment ist geplant, ein konkretes Datum für den Start können wir derzeit noch nicht benennen."

    Laut dem European Payments Council (EPC) wollte N26 Instant Payment am 1. April 2019 einführen. Danach war zwischenzeitlich der 4. November 2019 als Startdatum geplant. Solche Termine wurden aber auch von anderen Instituten nicht immer eingehalten – wie man inzwischen ja auch gesehen hat. 

    Targobank

    Targobank-Hauptverwaltung

    Die Targobank hat Instant Payment 2019 eingeführt. Ein Jahr vorher hieß es noch:

    "Wir befassen uns natürlich auch sehr intensiv mit der Thematik Instant Payment („SCT Inst“) mit dem Plan dies auch für unsere Kunden anbieten zu können. Vieles wird vom Go-Live der technischen Instant Payment-Lösung der EZB („TIPS“) im November 2018 abhängen und deren Interoperabilität zur heute bereits existierenden Lösung der EBA Clearing („RT1“)."

    Im Jahresbericht 2020 heißt es:

    "Seit dem Herbst 2020 unterstützen sowohl die Banking-App als auch das Online-Banking die Möglichkeit der Echtzeitüberweisung (Instant Payment)."

    Pax-Bank

    Die Pax-Bank hat Instant Payment Ende 2019 einführt. Vorher gab sie bekannt: 

    "Im Rahmen unserer IT-Umstellung im Oktober 2019 sind wir in der Lage, Instant Payment aktiv anzubieten."

    Laut EPC sollte das Institut diesen Service bereits seit November 2018 anbieten (Stand: 3/2019). 2018 hieß es noch dazu: 

    "Unser Rechenzentrum arbeitet an einer Umsetzung, der Einführungstermin ist noch nicht bekannt."

    netbank/Augsburger Aktienbank

    Die Netbank/Augsburger Aktienbank scheint Instant Payment noch nicht eingeführt zu haben (Stand: 01/2024). Sie will ihre Kunden nach der erfolgreichen Implementierung dieser Zahlungsfunktion über das Online-Banking informieren (Stand: 3/2019).

    Im Jahr 2018 hat sich die netbank/Augsburger Aktienbank wie folgt zum Thema Echtzeit-Überweisung geäußert: 

    "Wir haben kein konkretes Datum, zu dem wir Instant Payment einführen werden. Das ist eine zusätzliche Bezahlform, die sich erst einmal im Markt etablieren muss. Sender- und Empfängerbank müssen dieses Verfahren anbieten, nur dann funktioniert es. Da es in Deutschland noch quasi keine Anbieter gibt, werden wir uns als kleines Institut nicht in den Vordergrund drängen."

    Bank für Sozialwirtschaft

    Die Sozialbank bietet Instant Payment seit 2023 an (Stand: 01/2024):

    "Seit dem 6. Juni 2023 bieten wir Ihnen Überweisungen in Echtzeit an, damit Sie Ihre Zahlungen noch schneller überweisen können, und das rund um die Uhr. Mit der Echtzeitüberweisung erfolgt der Zahlungseingang auf dem Empfängerkonto binnen weniger Sekunden."

    Die Bank für Sozialwirtschaft wollte Instant Payment 2019 einführen. Im Dezember 2017 hieß es noch (Stand: 12/2017): 

    "Derzeit bieten wir Instant Payment noch nicht an. Wir stehen in engem Kontakt mit der Bundesbank, die die Infrastruktur für Instant Payment in Deutschland im November 2018 bereitstellen wird. Nach unserer Einschätzung werden die meisten deutschen Banken erst ab Ende 2018/2019 mit der Einführung von Instant Payment beginnen, wenn die Bundesbankinfrastruktur bereitsteht. Wir werden die Entwicklungen weiter beobachten und im engen Austausch mit der Bundesbank prüfen, ob und wann wir Instant Payment einführen werden."

    GLS Bank

    Die GLS Bank hat Instant Payment 2018 als eine der ersten deutschen Institute eingerichtet (Stand: 01/2024):

    "Eine neue Zeitrechnung für Überweisungen beginnt Ende November. Dann können GLS Kunden*innen Überweisungen in Echtzeit empfangen. Mitte nächsten Jahres können sie dann selbst auch in Echtzeit überweisen."

    Fidor Bank

    Die Fidor Bank hat ihr Bankgeschäft 2023 eingestellt (Stand: 11/2021). 

    Bildquellen:

    Update: pixabay.com | OpenClipart-Vectors
    Bargeld und Laptop: ID 53071110 © Julia Lazarova | Dreamstime
    Time is Money: pixabay.com - geralt
    1plus Visa Card: Santander
    digitale Banknote: pixabay.com | geralt
    Überweisungsträger: Deutsche Bundesbank
    Paar mit Laptop und Karte: Denis Raev | Dreamstime.com
    HVB-Logo: HVB
    Sparkassen-Bilder: Sparkassen
    Bezahlen mit giropay: giropay.de
    Deutsche Bank-Seite auf Tablet: db.com
    Logo Santander Bank: Santander
    Frau mit Smartphone im Zug: comdirect.de
    Targobank-Hauptverwaltung: targobank.de

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