Roll-over-Kredite

Der Roll-over Kredit (auch Roll-over-Kredit geschrieben) ist ein spezielles mittel- bis langfristiges Darlehen mit Besonderheiten in Bezug auf die Verzinsung. Der Zinssatz ist nicht vertraglich fest vereinbart, sondern wird in regelmäßigen Abständen (meist im sechs-Monats-Rhythmus) den aktuell vorherrschenden Marktverhältnissen angepasst.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die Zinsanpassung beim Roll-over Kredit erfolgt an festgelegten Terminen (Roll-over Termin) und als Referenzzinssatz wird üblicherweise der Libor 8 London Interbank Offered Rate) oder Euribor (European InterBank Offered Rate) herangezogen. Demnach setzte sich der Zinssatz des Roll-over-Kredites aus zwei Komponenten zusammen:

1. Basiszins orientierend am Referenzzinssatz
2. Risikoaufschlag (Spread, Marge) entsprechend der Bonität des Kreditnehmers

In der Regel sind Großunternehmen oder Staaten Kreditnehmer eines Roll-over Kredites. Auf Grund der verhältnismäßig hohen Bonität haben sie üblicherweise die Chance auf einen sehr niedrigen Darlehenszins, da der Risikoaufschlag eher gering ausfällt. Dabei besteht aber auch ein erhöhtes Zinsrisiko, denn als Kreditnehmer kann man nie langfristig kalkulieren. Der Zinssatz ist nicht festgelegt, sodass die Gefahr besteht, in der nächsten Zinsperiode einen sehr hohen Zinssatz abzufangen.

Mit Hilfe der regelmäßigen Anpassung des Zinssatzes geht die Bank auch auf das Zinsänderungsrisiko ein. Zudem hat das Institut dadurch die Möglichkeit, den Kredit über kurzfristige Geldmarktmittel periodisch zu refinanzieren, sodass es bei der Kreditvergabe etwas flexibler sein kann.

 
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