Leverage-Theorie

Die Leverage-Theorie beschäftigt sich mit der Feststellung, dass bei steigenden Aktienmarktschwankungen die Kurse sinken, während bei abnehmender Volatilität diese wieder ansteigen. Die Hypothese führt diese Wechselwirkung auf den sich jeweils verändernden Eigenkapitalanteil zurück.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Sinkt der Wert einer Aktie, wird das Unternehmen vermehrt auf Fremdkapital zurückgreifen müssen. Mit steigendem Leverage (Hebel), also der erhöhten Abhängigkeit von Darlehen, verringert sich auch der prozentuale Eigenkapitalanteil. Darauf reagieren die verunsicherten Aktionäre mit vermehrtem Aktienverkauf und es kommt zu steigender Volatilität.

Die Leverage-Theorie geht davon aus, dass diese erhöhten Kursschwankungen wiederum die Banken veranlassen, die Kreditzinsen für weitere Darlehen anzupassen, also zu erhöhen. Ein derartiger Zinsanstieg führt zu weiteren Kosten durch den vermehrten finanziellen Aufwand, der für die Schuldenbedienung notwendig wird. Die Folge ist ein zunehmender Rentabilitätsverlust des Eigenkapitals der Gesellschaft. Steigende Verschuldung kann die Ertragskraft beeinträchtigen und das Rating der Gesellschaft negativ ausfallen lassen. Ein sinkender Unternehmenswert hält Anleger vom Kauf der Aktie ab und der Kurs sinkt weiter.

Kommt es, etwa auf Grund positiver Meldungen am Finanzmarkt oder innerhalb der Branche, wieder zu einer Beruhigung der Kursschwankungen und einer besseren Unternehmenseinschätzung, werden nach der Leverage-Theorie auch die Kreditzinsen zurückgehen und das Betriebsergebnis steigern. Dies zieht vermehrte Aktienkäufe nach sich und lässt den Kurs wieder steigen.

 
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