Kredithai

Als Kredithai wird ein Unternehmen bezeichnet (selten auch Privatpersonen), das Geld meist zu überhöhten, teilweise sittenwidrigen Zinsen und schlechten Vertragsbedingungen verleiht.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die Kreditnehmer können entweder keine oder nur sehr eingeschränkte Sicherheiten vorweisen. Es sind daher oft reine Blankokredite.

Häufig sind es Darlehenssuchende, die in der Vergangenheit durch nachlässige Kreditrückzahlungen, Schulden, Insolvenzen oder sogar kriminellem Verhalten aufgefallen sind, was zu Eintragungen bei der Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) oder der Creditreform und zum Bonitätsverlust dieser Personen führte. Ohne die geeignete Kreditwürdigkeit werden die Darlehensanfragen dieser Kunden bei herkömmlichen Banken negativ beschieden.

Ein Kredithai nutzt diese missliche Lage aus, indem er überdurchschnittliche hohe Kreditzinsen veranschlagt, um das gesteigerte Risiko einer relativ ungesicherten Geldvergabe zu mindern. Die Gewinne dienen als Ausgleich für den großen Anteil an zahlungsunfähigen Schuldnern, die ihren Kredit letztlich nicht zurückzahlen. Des Weiteren werden schon vor Abschluss eines Vertrages überhöhte Bearbeitungsentgelte und Vermittlungsgebühren oder der Abschluss einer Kreditversicherung verlangt. Kommt es anschließend zu keinem Kreditvertrag, erhält der Kunde diese Vorleistungen nicht zurück. Oft werden auch während der Laufzeit eines Darlehens plötzlich zusätzliche Abgaben veranschlagt, die den Effektivzins weiter steigen lassen. Ein Kredithai droht bei ausbleibenden Rückzahlungen oder Raten in manchen Fällen mit illegalen Folgen und sogar mit Gewaltanwendung. Meist arbeitet er ohne Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

 
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