Kaskaden
Als Kaskaden werden Verwerfungen an den Finanzmärkten bezeichnet. Der Name erinnert ganz bewusst an einen Wasserfall, um zu verdeutlichen, dass einzelne Effekte wie der Zusammenbruch eines Unternehmens etc. direkt und indirekt eine ganze Reihe von Folgen nach sich ziehen.
Deshalb werden Kaskaden am Kapitalmarkt auch als Domino-Effekte charakterisiert. Es genügt ein Ereignis, um eine Kettenreaktion von möglicherweise beträchtlichem Ausmaß in Gang zu bringen. Ein solcher Auslöser können beispielsweise die Pleite eines wichtigen Unternehmens oder eine firmenübergreifende Krise in einer bestimmten Branche sein. Das Ereignis selbst wäre in seinen Auswirkungen überschaubar, jedoch setzt in der Regel eine rasche Reaktion der Marktteilnehmer ein. So werden beispielsweise in großem Umfang die Aktien von Unternehmen mit einem ähnlichen Geschäftsmodell verkauft, Kreditgeber und Investoren stellen ihre Beteiligungen auf den Prüfstand oder ziehen sich sofort zurück. Diese und andere Aktivitäten können die Ausgangskrise deutlich verstärken, was wiederum noch größere Anlegerkreise verunsichert. Die Folge kann letztlich ein Absinken der Aktienkurse nicht nur in einer bestimmten Branche, sondern auf der gesamten Breite des Marktes sein. Auf diese Weise können zunächst regional oder auf einzelne Branchen beschränkte Krisen zu einer Baisse führen. Kaskaden sind deshalb wegen ihrer nur schwer zu kalkulierenden Folgen an der Börse gefürchtet.