Interbanken-Geldmarkt

Unter dem Begriff „Interbanken-Geldmarkt“ (teilweise auch Interbanken Geldmarkt geschrieben oder Inlandsmarkt, Geldmarkt oder Bankengeldmarkt genannt; engl.: interbank [money] market) versteht man den außerbörslichen Handel von Kreditinstituten untereinander. Angebot und Nachfrage der Banken nach Geld oder Devisen treffen an diesem Markt treffen zusammen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Der Interbanken-Handel ist im internationalen Maßstab organisiert, aber nicht börsenmäßig standardisiert. Er dient den einzelnen Banken zum Ausgleich von nicht vorhersehbaren täglichen Schwankungen im Bargeldbedarf (Liquiditätssteuerung<(em>) bzw. zur Überbrückung von Liquiditäts-Engpässen (Liquiditätsausgleich). Von den Krediten deutscher Banken handelt es sich bei etwa einem Drittel um Darlehen am Interbankenmarkt.

Als Marktteilnehmer im Interbanken-Geldmarkt können die folgenden Institutionen agieren:

- Deutsche Bundesbank
- Europäische Zentralbank (EZB)
- Kreditinstitute (Geschäftsbanken)
- Institutionelle Anleger
- eventuell Geldmakler

Gehandelt wird hier mit Zentralbankgeld und Geldmarktpapieren, wobei auch die abgeschlossenen Refinanzierungsgeschäfte zwischen den Geschäftsbanken und der Zentralbank hinzu zählen. Für die EZB bietet dieser Markt außerdem die Möglichkeit, die Liquiditätslage der Institute zu beeinflussen und zu steuern.

Als Referenzzinssätze im Interbankenmarkt werden der EURIBOR (European Interbank Offered Rate) und für kurzfristige Einlagen der LIBOR (London Interbank Offered Rate) verwendet.

Für Privatanleger und Unternehmen gibt es keinen direkten Zugang zum Geldmarkt. Sie können ausschließlich über spezielle Anlageinstrumente der Banken wie Anteilscheine an einem Geldmarktfonds von den Konditionen profitieren.

 
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