Geldpolitik

Die Geldpolitik, auch Geldmarktpolitik genannt, ist Teil der Währungspolitik des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) und wird durch die Europäische Zentralbank (EZB) festgelegt und umgesetzt. Sie umfasst alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die der Erreichung – vorrangig gesetzlich vorgegebener – Ziele dienen.

Definition weiterlesen
Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Hinsichtlich des ESZB ist die Geldpolitik ein wichtiger Faktor, um das Hauptziel der Sicherung der Preisstabilität (Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) für das Euro-Währungsgebiet von weniger als 2 % gegenüber dem Vorjahr) innerhalb des Euro-Währungsraumes zu gewährleisten. Gleichzeitig soll die Wirtschaftspolitik der Gemeinschaft unterstützt werden, ohne eine Beinträchtigung des Hauptzieles herbei zu rufen. Die rechtliche Grundlage bildet der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG-Vertrag).

Für die Umsetzung der Geldpolitik bedient sich die EZB verschiedener geldpolitischer Instrumente wie …

… Offenmarktgeschäfte (befristete Transaktionen, Hautrefinanzierunggeschäfte etc.),
… ständige Fazilitäten (Spitzenrefinanzierungsfazilitäten, Einlagenfazilitäten etc.),
… Mindestreserven (Mindestreservebasis etc.) oder auch
… Devisenmarktinterventionen.

Die Geldpolitik und ihre Maßnahmen zielen generell auf die Geldmenge einer Volkswirtschaft und versucht, entsprechend einer Erhöhung bzw. Senkung der Geldmenge (vor Allem M3) das Ziel der Preisstabilität zu erreichen. Die Geldnachfrage soll an das Geldangebot angepasst werden. Auf Grund des Notenmonpols der Zentralbank kann die Geldpolitik deshalb auch effektiv durchgeführt und zentral gesteuert werden. Vor Allem auf den geldmarkt und die kurzfrsitigen zinssätze wird enormer Einfluss ausgeübt und dadurch der Markt gesteuert.

Geldpolitik der EZB im 21. Jahrhundert

Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wandelte sich nach der Finanzkrise ab 2007 stark. Seitdem setzt die EZB auf eine nie dagewesene expansive Geldpolitik, die nicht nur für deutlich niedrige Zinsen sorgt, sondern auch für eine Abschwächung des Euro gesorgt hat. Experten kritisieren die Geldpolitik der EZB, da positive wirtschaftliche Effekte der expansiven Geldpolitik sich in Grenzen gehalten haben.

 
  • WhatsApp