Future

Ein Future, auch Financial Future genannt, gehört zu den Derivategeschäften und ist rein rechtlich ein unbedingtes Termingeschäft, d.h. das Geschäft muss von beiden Seiten erfüllt werden (= Festgeschäft). Hauptmerkmal dabei ist, dass das schuldrechtliche Verpflichtungsgeschäft (Kaufvertrag) und das Erfüllungsgeschäft zeitlich auseinander fallen, sodass die heute vereinbarten Leistungen erst später erbracht werden.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Ein Future ist also eine vertragliche Verpflichtung, …
… eine bestimmte Menge eines Basiswertes (z.B. Bundesanleihen, Aktienindizes etc.)
… zu einem vereinbarten Preis (= Future-Preis)
… an einem bestimmten Termin (Fälligkeit = Liefertag/ Erfüllungstag)
… zu liefern (Short-Position) bzw. abzunehmen (Long-Position).


Sobald der Future fällig wird, erfolgt die Lieferung des basiswertes und die Zahlung des vereinbarten Preises, sofern keine der folgenden abweichenden Vereinbarungen getroffen wurde:

-> Ausgleich gekaufter Kontrakte durch Verkauf gleicher Kontrakte
-> Ausgleich verkaufter Kontrakte durch Kauf gleicher Kontrakte


Damit ist gemeint, dass das Geschäft glattgestellt und nicht ausgeführt wird.

An einem Futuregeschäft sind üblicherweise 2 Grundpositionen beteiligt:

1. Käufer eines Futures = Long Future Position
2. Verkäufer eines Futures = Short Future Position

Futures lassen sich in die folgenden 4 Varianten differenzieren:

1. Zinstermingeschäfte
- engl.: Interest Rate Futures
- als Basiswerte gelten in der Regel …
… fiktive Anleihe (standardisierte künstliche Anleihen mit festem Zins)
… Geldmarktpapiere
… Termingelder

2. Aktienindextermingeschäfte
- engl.: Stock Index Futures
- als Basiswerte gelten Aktienindizes wie der DAX etc.
- ein gesamter Aktienkorb kann einmalig erworben werden, ohne dass es sich hierbei um einen Fonds handelt

Die Besonderheit bei einem solchen Future beispielsweise ist, dass Indizes effektiv nicht geliefert werden können. Deshalb erfolgt hier nicht die physische Lieferung, sondern ein Barausgleich.

3. Devisentermingeschäft
- engl.: Currency Futures
- als Basiswerte gelten Währungen (Devisen)

4. Edelmetalltermingeschäft
- engl.: Precious Metal Futures
- als Basiswerte gelten Edelmetalle wie Gold oder Silber etc.

Wenn man sich für den Erwerb eines Future entscheidet, verfolgt man üblicherweise eines der folgenden Ziele:

Hedging

Der Käufer möchte seine Finanzposition absichern. Speziell Kursschwankungen sollen damit gehedgt werden.

-> Käufer eines Future
Er hat zum Ziel, sich gegen steigende Kurse abzusichern, indem er sich schon heute den Kaufpreis (Kassakurs) für entsprechende Basiswerte sichert. Sollten es zu einer Kurssteigerung kommen, kann er bei Fälligkeit des Future die Basiswerte zum vereinbarten niedrigeren Kaufpreis erwerben. Allerdings besteht hierbei auch die Gefahr, dass die Kurse sinken und die Basiswerte zu einem höheren Preis erworben werden müssen.

-> Verkäufer eines Future
Bei ihm ist das Ziel genau umgekehrt. Der Verkäufer sichert sich gegen fallende Kurse ab, d.h. er sichert sich den heutigen Verkaufskurs (Kassakurs). Kommt es zum Fallen der Kurse, kann er die basiswerte bei Fälligkeit des Future zum höheren vereinbarten Verkaufskurs veräußern. Natürlich besteht auch hier die Gefahr, dass genau das Gegenteil eintritt, die Kurse steigen, und der Verkäufer die Basiswerte zu einem niedrigeren Preis verkaufen muss, als er es am Markt direkt hätte tun können.

Spekulation

Ein Teilnehmer, der auf Grund dieses Motives handelt, spekuliert auf entsprechende Kursentwicklungen.

Spekulation und Hedging sind eng miteinander verknüpft, da bereits beim Hedging auf gewisse Kursentwicklungen spekuliert wird:

-> Käufer spekuliert auf steigende Kurse
-> Verkäufer spekuliert auf fallende Kurse

 
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