Debitkarte, EC-Karte

Debitkarte meint eine Karte zum bargeldlosen Bezahlen und/oder Geld abheben, deren Verfügungen zeitnah direkt von einem Referenzkonto, zumeist das Girokonto des Karteninhabers, abgebucht werden, ohne selbst über ein Kreditlimit oder Kartenguthaben zu verfügen (Ausnahme: Geldkartenfunktion deutscher Girokarten). Daher auch die Bezeichnung „Debit“ abgeleitet vom lateinischen Wort „debere“ (schulden) sowie vom englischen „debit“ (Soll, Belastung). Der Begriff „Debitkarte“ bzw. „Debit Card“ kann demnach als Hauptkategorisierung für alle in dieser Art und Weise funktionierenden Zahlungssysteme dienen. In Deutschland gehören Debitkarten rechtlich zu den Zahlungskarten nach § 152b StGB (Strafgesetzbuch). Sie werden oft auch als Bankkarten bezeichnet.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Kennzeichnend für Debitkarten ist mindestens eine der oben genannten Debitfunktionalitäten (Bezahlen, Geld abheben) sowie die sofortige (maximal innerhalb weniger Tage) Belastung einer solchen Verfügung von einem Bankkonto. Üblich ist die Kombination beider Funktionen in einer Karte. Die Autorisierung des Karteninhabers erfolgt mittels PIN-Eingabe (Geheimzahl; vor allem beim Geld abheben am Automaten) oder Unterschrift (nur bei bargeldlosen Zahlungen möglich).

In Deutschland finden sich vor allem die folgenden typischen Debit(karten)-Systeme:

girocard

Das girocard-System wurde 2007 von der Deutschen Kreditwirtschaft etabliert und führt zu Gunsten einer internationalen Akzeptanz deutscher Debitkarten das ehemalige electronic cash-Verfahren (ec; bargeldloses Bezahlen) und das Deutsche Geldautomatensystem unter einer Dachmarke zusammen. Die früheren ec-Karten werden heute deshalb girocards (Girokarten) genannt.

Einfach gesagt: Girocard ist das deutsche Debitkarten-System zum Bezahlen und Geld abheben.

Maestro

Das Maestro-Kartensystem stammt aus dem Hause Mastercard und ist nach eigenen Aussagen eines der weltweit führenden Debitkarten-Systeme. Deutsche Debitkarten sind oft zusätzlichen mit diesem System ausgestattet. Vorteil ist, dass Mastercard auch über die deutschen Landesgrenzen hinaus Akzeptanzstellen aufweist, weshalb beispielsweise die deutsche Debitkarte (die bereits erwähnte Girokarte) auch im Ausland zum Bezahlen und Geld abheben genutzt werden kann.

V PAY

Dieses System ist das Pendant zu Maestro und stammt aus dem Hause Visa Europe. V PAY Karten sind Chip- und PIN-basierte Bankkarten, mit denen in Europa und weltweit bezahlt und Bargeld am Automaten bezogen werden kann. Immer mehr deutsche Debitkarten werden zusätzlich mit der V Pay Funktionalität ausgestattet.

Unter anderem folgende Banken geben in Deutschland V PAY Karten aus:

  • Comdirect bank AG
  • Deutsche Kreditbank AG
  • Landesbank Berlin
  • TARGOBANK
  • Volkswagen Bank

Debit Mastercard

Eine besondere Form der Debitkarte ist die Debit Mastercard. Sie ähnelt einer herkömmlichen Kreditkarte mit dem großen Unterschied, dass die Verfügungen direkt von einem Referenzkonto abgebucht werden. Die großen Vorteile der Debit Mastercard:

  • Nutzung der Karte im weltweiten Mastercard-Netzwerk (Geldautomaten und Akzeptanzstellen)
  • nicht auf das weniger verbreitete Maestro-System eingeschränkt
  • Zahlungen im Internet möglich

Unter anderem folgende Banken geben in Deutschland Debit Mastercard Karten aus:

  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • N26
  • Fidor Bank
  • Norisbank

Ausgegeben werden Debitkarten in der Regel nur in Zusammenhang mit einem Girokonto, da jeder Umsatz, der getätigt wird, Tag genau abgerechnet und vom jeweiligen Konto sofort abgebucht wird. Das Limit beziehungsweise der Verfügungsrahmen richtet sich nach dem vorhandenen Guthaben oder Disporahmen auf dem Referenz- bzw. Girokonto.

 
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