Bookbuilding

Bookbuilding ist ein praxisübliches Emissionsverfahren im Aktiengeschäft, durch welches der Emissionskurs der Aktie unter Einbeziehung der potenziellen Investoren festgelegt wird.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Grundsätzlich wird das Bookbuilding-Verfahren in 4 Phasen eingeteilt: Pre-Marketing und Roadshow, Marketing/ Order Taking, Pricing, Zuteilung.

1.) Pre-Marketing und Roadshow
Die platzierenden Kreditinstitute (= Konsortialbanken) sprechen die potenziellen Anleger an und wecken ihr Interesse durch Prospekte, Researchstudien und Veranstaltungen mit Informationen über den Emittenten. Sie nehmen vorläufige order an und setzen auf deren Grundlage einen Preisrahmen für das Zeichnungsangebot fest.

2.) Marketing/ Order Taking
Der festgesetzte Rahmen wird bekannt gegeben und die Öffentlichkeit wird über die Emission umfassend informiert. Die Investoren sollen nun Zeichnungen innerhalb dieser Spanne abgeben.

3.) Pricing
Alle Gebote (Orders), auch Billigst-Gebote sind möglich, werden in einem EDV-Orderbuch (engl.: book) bei der Bank erfasst und der Zuteilungspreis wird festgelegt.

Hinweis: Die Orders enthalten unter Anderem Zeichnungsvolumen, Preislimits und Investorentypen (Versicherung, Kreditinstitut, Pensionsfonds etc.)

4.) Zuteilung
Die Zuteilung erfolgt direkt an die Investoren. Hierbei werden vor Allem die Orders berücksichtigt, die langfristig anlegen wollen.

Die Vorteile des Bookbuilding werden wie folgt beschrieben:

- Bevorzugte Berücksichtigung der Investoren mit langfristiger Anlageabsicht und guter Bonität

- marktnahe Preisfindung

- bessere Steuerung der Streuung der Aktien (vor allem bei Erstplatzierung)

- Anpassung der Zeichnungsgebote an veränderte Marktlage möglich

- Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Aktie durch Medienberichte

Zu den Nachteilen gehören unter Anderem:

- größerer Aufwand als beim Festpreisverfahren

- Orientierung der Preisfindung vorrangig an Großanlegern

- Benachteiligung privater Anleger
-> Bevorzugung institutioneller Anleger (Grund: Platzierungsstabilität)
-> Privatanleger kann Marktlage schlecht einschätzen, daher unlimitierte Aufträge notwendig

 
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