Abzugskredit

Der Abzugskredit (engl.: deducting credit) ist ein Kredit an nahestehende Personen und Institutionen durch (Kredit)Unternehmen. Verwendung findet die Bezeichnung im deutschen Aufsichtsrecht, speziell im Gesetz über das Kreditwesen (Kreditwesengesetz, KWG) in Bezug auf die Ermittlung des Eigenkapitals bzw. der Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Definiton gemäß KWG

Die Betriebe, die Abzugskredite gewähren, müssen bei ihrer Eigenkapitalermittlung nach § 10 Kreditwesengesetz (KWG) diese berücksichtigen. Hier sind vor allem Darlehen an die Gesellschafter etc. gemeint.

Abzugspositionen sind demnach (Auszug aus dem KWG)

  • "(...) Kredite an den Kommanditisten, den Gesellschafter einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, den Aktionär, den Kommanditaktionär oder den Anteilseigner an einem Institut des öffentlichen Rechts, dem mehr als 25 vom Hundert des Kapitals (Nennkapital, Summe der Kapitalanteile) des Instituts gehören oder dem mehr als 25 vom Hundert der Stimmrechte zustehen, wenn sie zu nicht marktmäßigen Bedingungen gewährt werden oder soweit sie nicht banküblich gesichert sind (...)

  • "(...) Kredite an Personen, die Kapital nach Satz 1 Nummer 8 oder Nummer 10 gewährt haben, welches mehr als 25 vom Hundert des Kernkapitals ohne Berücksichtigung des Kapitals nach Satz 1 Nummer 8 oder Nummer 10 beträgt, wenn die Kredite zu nicht marktmäßigen Bedingungen gewährt werden oder soweit sie nicht banküblich gesichert sind (...)"

Meldung an die BaFin

Die Gewährung solcher Kredite muss auch an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemeldet werden. Der Verfahrensweg dafür ist im § 4 der Anzeigenverordnung (AnzV) beschrieben. Demzufolge müssen Anzeigen über Abzugskredite Angaben über Höhe und Art der Berechnung des maßgeblichen Prozentsatzes, die Kreditbedingungen und die gestellten Sicherheiten enthalten.

 
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