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5 Dinge, die Sie im Urlaub hinsichtlich Finanzen beachten sollten

Sommer, Sonne und Strand – endlich ist Urlaubszeit. Aber wie halten Sie es währenddessen mit den Finanzen. Fünf wissenswertes Dinge rund um Geld im Urlaub. 

Fünf wissenswerte Dinge rund um Geld im Urlaub

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie soll ich bezahlen?
  2. Wie bewahre ich meine Wertsachen sicher auf?
  3. Wie kann ich Bargeld tauschen oder abheben?
  4. Kreditkarte im Ausland fast Pflicht
  5. Kreditkarten bieten Zusatzleistungen

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Sommerzeit ist gleichzeitig Urlaubszeit, zumindest für viele Deutsche. Die Hauptsaison liegt neben der Kälteperiode rund um Weihnachten und Neujahr vor allem im Juli und August. Hintergrund sind unter anderem die Schulferien und die angenehmeren Temperaturen. Denn ähnlich wie viele Deutsche wollen Sie sicher auch lieber in den besonders warmen Monaten verreisen. Eine Frage steht in diesem Zusammenhang aber immer wieder im Raum: Wie bezahlen Sie im Urlaub?

Diese Frage klingt zwar erst einmal naiv und simpel, aber im Ausland und gerade in Ländern außerhalb des Euroraums sollten Sie sich vorher Gedanken dazu machen. Denn mit Euro-Scheinen oder Ihrer reinen Girocard (ohne Maestro- oder V Pay-Funktion) kommen Sie zum Beispiel in den USA oder in Asien nicht besonders weit. Dann sollten Sie schon die Landeswährung oder eine passende Kreditkarte wie die Deutschland-Kreditkarte parat haben – am besten die goldene Version (mehr dazu siehe unten). Aber auch bei diesen beiden Aspekten gibt es einige Dinge zu beachten. Daher stellen wir Ihnen im folgenden Text fünf Punkte vor, die Sie im Urlaub hinsichtlich Ihrer Finanzen beachten sollten:

1) Wie soll ich bezahlen?

In Deutschland bezahlen die Kunden die meisten Einkäufe im stationären Handel mit Bargeld oder der Girocard. Im Jahr 2016 hatte das Bargeld immer noch die Nase vorn mit einem Anteil von 51,3 Prozent. Dieses Ergebnis stammt aus dem Vergleich der Zahlungsarten im stationären Einzelhandel in Deutschland der Studie "Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2017" des EHI Retail Instituts in Köln. Alle Kartenzahlungen zusammen kamen dagegen "nur" auf 45,6 Prozent. Dazu zählen die Girokarte (24,6 Prozent), die SEPA-Lastschrift (13,4 Prozent), die Kreditkarte (6,1 Prozent) und die Handelskarte (0,6 Prozent).

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Übrigens: Handelskarten werden im Gegensatz zu anderen Debit- oder Kreditkarten vom Händler direkt ausgegeben statt von der Kreditwirtschaft. Sie haben im Gegensatz zu "normalen" Kundenkarten mit Rabattfunktion eine Zahlfunktion. Beispiele sind die Karten von Breuninger, Douglas und Ikea. Die Handelskarten haben wie oben beschrieben nur einen sehr kleinen Umsatzanteil an den Zahlungsarten im deutschen Einzelhandel (Stand: 07/2017).

Die deutschen Umsätze mithilfe von Karten wuchsen im Jahr 2016 deutlich um 9,1 Milliarden Euro auf insgesamt 187 Milliarden Euro. Ein Grund dafür ist die EU-weite Deckelung der InterChange-Gebühren für Händler auf 0,3 Prozent für Kreditkarten und auf 0,2 Prozent für Debitkarten von Ende 2015. Auch dadurch konnte die Girokarte ein Zuwachs von 9,4 Milliarden Euro auf insgesamt 101 Milliarden Euro verzeichnen. Diese Kartenart ist damit der stärkste Treiber kartenbasierter Zahlungsverfahren.

Fun Fact am Rande: Der Umsatzanteil von Bargeld liegt zwar nur bei etwas mehr als der Hälfte des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel. Aber die deutschen Kunden bezahlen nichtsdestotrotz 77,9 Prozent ihrer Einkäufe mit Bargeld. Münzen und Banknoten kommen vor allem für geringfügige Beträge zum Einsatz.

Diese EHI-Studienergebnisse zeigen, dass die Bezahlkarten dem Bargeld in Deutschland noch hinterherhinken. Wie das beliebteste Bezahlverhalten der Deutschen im Ausland, speziell auf Reisen außerhalb des Euroraums konkret aussieht, darüber kann nur spekuliert werden. Es gibt aber immerhin Erkenntnisse aus einer Umfrage von Visa Europe in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Populus aus dem Jahr 2015: Demnach haben zwei Drittel der Deutschen damals noch nie mit der Bankkarte im Urlaub gezahlt. Nur 10 Prozent der Befragten bezahlten im Ausland am liebsten per Karte – in Deutschland war es immerhin ein Drittel. Rund 66 Prozent der Deutschen hatte im Urlaub noch nie per Bankkarte bezahlt.

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Laut der Visa-Studie halten 87 Prozent der Befragten Bank- und Kreditkarten nicht für die günstigste Variante, um im Ausland zu zahlen. 41 Prozent halten Karten für teurer als das Wechseln von Bargeld am Flughafen. Rund 50 Prozent erledigen dies sogar vor der Abreise. Diese Studienergebnisse sind zwar nicht mehr hochaktuell, aber sie unterstreichen das Bild der Deutschen: Diese setzen lieber auf Bargeld als auf Bezahlkarten (Stand: 05/2017).

Wie Sie ganz persönlich im Urlaub bezahlen sollten, hängt stark von dem Zielort und damit vor allem von der lokalen Währung sowie der Verbreitung von Wechselstuben und Geldautomaten ab. Reisen Sie in ein Euroland, können Sie getrost weiter mit dieser Währung in bar bezahlen. Das dafür notwendige Geld können Sie entweder schon in Deutschland abheben und in das Zielland einführen. Sie sollten bei längeren Reisen aber darauf achten, dass Sie innerhalb der EU nur Bargeld in Höhe von maximal 10.000 Euro mit sich führen dürfen. Bei höheren Beträgen müssen Sie die Zollbehörden des betreffenden Landes fragen, ob Sie den Betrag anmelden müssen.

Im Normalfall können Sie aber auch Ihre Bankkarte mitführen. Sie können diese entweder dafür nutzen, um Geld abzuheben. Oder aber Sie bezahlen Produkte und Dienstleistungen auch per Karte. Sie sollten dabei in jedem Fall auf mehrere Aspekte achten:

  • Wie ist die Akzeptanz Ihrer Karte an Ihrem Reiseziel?
    • Unterschiede je nach Kartenart: Girocard, Kreditkarte, Handelskarte
    • Unterschiede je nach Land: in einigen Regionen finden Sie deutlich weniger Geldautomaten
    • Unterschiede je nach Händler: große Ketten eher als kleine Händler
  • Mit welchen Gebühren müssen Sie beim Bezahlen oder Abheben per Karte rechnen?

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In jedem Fall sollten Sie mindestens zwei verschiedene Bezahloptionen bereithalten. Denn nimmt der Händler keine Karte an, können Sie immer noch auf Bargeld ausweichen. Aber auch den anderen Weg können Sie gehen: Reicht Ihr Bargeld zum Beispiel nicht mehr aus, können Sie vielleicht Ihre Bezahlkarte einsetzen. Bewahren Sie diese zwei Optionen am besten jeweils an unterschiedlichen Orten auf. Mit dieser Strategie sind Sie auch etwas besser gegen den Verlust, Raub oder Diebstahl geschützt. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter dem folgenden Punkt (siehe unten).

Übrigens: Stecken Sie während der Reise in einem Notfall, können Sie mithilfe der Kreditkarte wie der Deutschland-Kreditkarte auch über Ihr Guthaben hinaus Geld ausgeben. Sollten Sie zum Beispiel keine Auslandsreiseversicherung besitzen, so müssen Sie die ärztliche Versorgung oder Operationen unter Umständen direkt vor Ort bezahlen. So viel Bargeld haben Sie aber bestimmt nicht zur Hand. Damit können Sie also schnell und unkompliziert bezahlen sowie auch einmal ausnahmsweise das Kreditlimit überziehen, um diese Notsituation zu überbrücken. Die Deutschland-Kreditkarte Classic bietet Ihnen zum Beispiel ein Kreditlimit von bis zu 2.500 Euro. Kurz nach einer solchen Notlage sollten Sie das Minus aber schnellstmöglich wieder mithilfe von Guthaben eines anderen Kontos ausgleichen.

2) Wie bewahre ich meine Wertsachen sicher auf?

Auch im Urlaub haben Sie auf jeden Fall Ihre Geldbörse inkl. Giro- und Kreditkarte sowie einen Schlüssel, aber bestimmt auch Ihr Smartphone und andere technische und damit wertvolle Geräte dabei. Bei den letzteren geht es Ihnen im Falle eines Verschwindens (Verlust, Diebstahl usw.) vielleicht nicht einmal um den Wiederbeschaffungswert, sondern vor allem um die persönlichen Daten wie Passwörter und private Fotoaufnahmen. Denn Smartphones und Co sind heute viel mehr als nur Telefone. Viele Nutzer vertrauen ihnen fast ihr gesamtes Leben an: denken Sie nur an Babyfotos, persönliche Arzttermine, aufreizende Chatverläufe inkl. Nacktfotos etc. Nicht umsonst sichern einige Nutzer ihre Geräte mit einem Passwort. Für halbwegs geschickte Diebe sind diese Hindernisse aber nicht wirklich hoch.

Aus diesen und weiteren Gründen sollten Sie Ihre Wertsachen auch auf Reisen sicher aufbewahren. In Hotels können Sie zum Beispiel den Zimmersafe nutzen, um Laptop, Reisepass und Co sicher zu verwahren während Sie unterwegs sind. Noch wertvollere Dinge wie Schmuck können Sie teilweise sogar an der Rezeption abgeben, damit dieser in dem sichereren Haussafe verschlossen wird.

Unterwegs sollten Sie Geldbörse, Schlüssel, Smartphone und Co so nah wie möglich am Körper tragen. Brustbeutel sehen zwar manchmal ungewöhnlich aus, sie könnten aber ein Schritt zu mehr Sicherheit sein. Sie können auch eine Kette zwischen Hose bzw. Gürtel und Ihrem Geldbeutel anbringen. Damit ist das Portemonnaie zumindest etwas besser gesichert. Geld kann Ihnen zwar immer noch gestohlen werden, dies wird aber zumindest erschwert. Statt die Geldbörse in der Gesäßtasche Ihrer Hose zu tragen, können Sie sie auch in eine der vorderen Hosentaschen stecken. Es eignen sich – vor allem in der kälteren Jahreszeit – auch verschließbare Innentaschen in Jacken oder anderen Kleidungsstücken, um Wertsachen zu transportieren.

Achtung: Stecken Sie Ihr Portemonnaie in eine nicht-verschlossenen Innentasche einer Jacke, die Sie auch noch offen tragen, laden Sie Diebe geradezu ein. Denn durch einen kurzen Rempler könnten Sie abgelenkt genug sein, damit Ihnen der Dieb schnell und unbemerkt in die Jacke greift, um sich die Geldbörse zu schnappen. Viele Urlauber denken, dass Ihnen solch eine Situation auffallen würde. Schon hunderte Tests haben aber das Gegenteil bewiesen.

Tragen Sie einen Rucksack oder eine Tasche, sollten Sie Ihre Wertsachen nicht nur im Hauptfach aufbewahren, sondern stattdessen erneut in eine Innentasche mit Reißverschluss stecken. Es gibt zwar immer wieder Geschichten, dass Diebe Taschen und Rucksäcke mit einem Messer aufschlitzen, um an die Wertsachen zu gelangen. Aber soweit muss es erst einmal kommen, dass sie genau den Bereich erwischen und nicht dabei ertappt werden.

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Um das Risiko des Verlusts bzw. des Diebstahls zu mindern, sollten Sie grundsätzlich so wenig Bargeld und Bezahlkarten wie möglich mit sich führen. Fragen Sie sich am besten jeden Tag neu: Benötigen Sie wirklich hunderte Euro Bargeld, die Deutschland-Kreditkarte und eine Girocard? Wollen Sie zum Beispiel wirklich viel Bargeld mitführen, können Sie die Scheine unter den Beteiligten aufteilen. Wird Ihrem Partner dann 20 Euro gestohlen, hält sich der finanzielle Verlust in Grenzen.

Wird Ihnen aber wirklich die Geldbörse gestohlen, sollten Sie zwar ruhig bleiben, aber trotzdem schnell handeln: Erst einmal sollten Sie sichergehen, dass Sie das Portemonnaie nicht nur im Auto oder in der Unterkunft vergessen haben. Liegt es nahe, dass Sie die Geldbörse wirklich verloren haben, sollten Sie den Rückweg antreten und sie suchen. Fragen Sie am besten in Cafés, Restaurants und Geschäften nach. Viele Finder geben Wertsachen bei nächster Gelegenheit ab.

Liegt stattdessen ein Diebstahl nahe, sollten Sie all Ihre Karten schnellstmöglich sperren. Aus dem Ausland können Sie dafür den zentralen Sperrnotruf +49 116 116 wählen. Sollten Sie diesen in Ausnahmefällen von einem ausländischen Telefonnetz nicht erreichen können, rufen Sie die folgende Rufnummer an: +49 (0) 30 4050 4050. Diese Nummer wird als R-Gespräch aus dem Festnetz abgerechnet, sodass Ihnen keine Kosten entstehen. Die Gebühren werden nach vorheriger Absprache vom Angerufenen übernommen. Der zentrale Sperrnotruf kostet aus dem Ausland via Festnetz übrigens 14 Cent pro Minute und über das Mobilfunknetz 42 Cent pro Minute. Einen ausführlichen Ratgeber zum Thema "Kreditkarte weg – was tun" finden Sie unter dem Link hinter dem Titel des Textes.

Wichtig: Als doppelten Boden sollten Sie all Ihre wichtigen Dokumente kopieren oder scannen und an einem sicheren Ort mitführen oder abspeichern. Die Kopien könnten Sie zum Beispiel im Zimmersafe aufbewahren. Die gescannten Dateien wiederum können Sie zum Beispiel in Ihrem E-Mail-Postfach oder mit Passwort in einer Cloud speichern. Damit gelangen Sie auch ohne Smartphone oder Laptop an wichtige Informationen. Sie brauchen "nur" ein anderes internetfähiges Gerät. Wenn Sie nicht gerade in einer abgelegenen Region Urlaub machen, sollte sich in der Unterkunft doch jemand finden, der Ihnen zumindest in diesem Notfall mit seinem Gerät aushilft.

Zusammenfassend sollten Sie sehr vorsichtig mit Ihren Wertsachen umgehen. Denn wie oben schon erwähnt geht es nicht immer nur um den reinen finanziellen Verlust. Auf der anderen Seite kann es schon schmerzen, wenn Ihre Kreditkarte gestohlen wird. Immerhin kann diese unter Umständen kontaktlos bis 25 Euro ohne PIN oder Unterschrift eingesetzt werden – auch mehrfach. Online können Diebe damit sogar problemlos Produkte und Dienstleistungen bestellen. Deshalb sollten Sie Ihre Wertsachen immer verdeckt nah an Ihrem Körper tragen. Reduzieren Sie Bargeld und Co wenn möglich auf das Minimum.

3) Wie kann ich Bargeld tauschen oder abheben?

Sie können zwar innerhalb der EU bis zu 10.000 Euro in andere Länder einführen. Aber mal im Ernst: Wer geht für einen Urlaub wirklich an dieses Limit? Wahrscheinlich tun dies die wenigsten Deutschen. Statt Massen an Bargeld ins Ausland mitzunehmen, können Sie Ihre Euro-Scheine entweder in die Landeswährung tauschen oder Sie heben Geld am Automaten ab. Bei beiden Varianten gibt es natürlich wieder einige Aspekte zu beachten:

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Beim Tausch von Geld – vor allem vor Ort im Ausland – sollten Sie sich über den Wechselkurs informieren. Dieser kann natürlich schwanken, aber in der Regel nur in einem bestimmten Rahmen. Wenn Sie in mehreren Ländern außerhalb des Euroraums unterwegs sind, bietet sich vielleicht eine Währungsrechner-App für Ihr Smartphone an. Die kostenlose Android- und iOS-App "Reise+Geld" vom Deutschen Bankenverband beinhaltet zum Beispiel einen Währungsrechner, mit dem Sie rund 160 Währungen im Blick haben. Sie können aber auch einen Wechselkurs der Bank oder Wechselstube eingeben. Wenn Sie im Ausland unterwegs nicht auf mobiles Internet auf dem Smartphone zugreifen können, sollten Sie sich bereits in Deutschland den Kurs der gewünschten Währungen herunterladen.

In dem App-Store Ihrer Wahl finden Sie auch weitere kostenlose Währungsrechner-Anwendungen – hier nur eine kleine, unvollständige Auswahl (Stand: 06/2017):

  • Währungsrechner – Finanzen100
  • My Währung – Währungsrechner
  • Währungsrechner SimpleCurrency
  • Währungsrechner Easy Currency

Probieren Sie die App Ihrer Wahl vor der Reise mindestens einmal aus – auch mal ohne aktive Internetverbindung. Dann sehen Sie, welche Funktionen Sie online und offline zur Verfügung stehen und werden kurz vor dem Geldtausch nicht überrascht. Umtauschen können Sie Geld meist am Flughafen und an zentralen Bahnhöfen. Vor Ort erhalten Sie meist einen besseren Kurs als in Deutschland. Trotzdem sollten Sie für Notfälle schon einmal etwas Geld in der Landeswährung mitbringen, um zum Beispiel die erste Taxifahrt zu bezahlen.

Heben Sie Geld mit einer Bankkarte ab, gibt es – Sie ahnen es schon – wieder einiges zu beachten: vor allem Gebühren. Denn Extra-Kosten warten teilweise an mehreren Ecken und Enden auf Sie.

Fremdwährungsgebühr

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Die Fremdwährungsgebühr fällt bei Transaktionen mithilfe von Bankkarten in anderen als Ihrer Landeswährung an und beträgt meist 1 bis 2 Prozent. Sie wird oft auch Auslandseinsatzentgelt genannt, obwohl diese Bezeichnung nicht vollkommen korrekt ist (siehe Italien-Beispiel). Diese Gebühr fällt in der Regel dann an, wenn Sie mit einer deutschen Kreditkarte in einem Land außerhalb des Euroraumes einkaufen. Es gibt aber auch Ausnahmen, diese finden Sie in unserem Kreditkartenvergleich.

Kreditkarten ohne Fremdwährungsgebühr:

  • Gebührenfrei MasterCard Gold
  • Germanwings Kreditkarten Gold
  • Santander 1plus Visa Card

Nutzen Sie Ihre Karte zum Beispiel in Italien, müssen Sie keine Fremdwährungsgebühr bezahlen, weil in diesem Land auch mit Euro gezahlt wird. In den USA sieht es dagegen mit dem Dollar meist anders aus. Dort müssen Sie in der Regel mit diesen Zusatzkosten rechnen.

Diese Gebührenart ist daher oft interessant, weil sie nicht im Euroraum zutrifft. Aber gerade außerhalb dieser Region sind Sie meist auf Automaten angewiesen. Denn auch innerhalb der EU gibt es Staaten, welche Ihre Landeswährung behalten haben und nicht auf den Euro setzen (Stand: 06/2017):

  • Bulgarien: Lew (BGN)
  • Dänemark: Dänische Krone (DKK)
  • Kroatien: Kuna (HRK)
  • Polen: Zloty (PLN)
  • Rumänien: Leu (RON)
  • Schweden: Schwedische Krone (SEK)
  • Tschechische Republik: Tschechische Krone (CZK)
  • Ungarn: Forint (HUF)
  • Vereinigtes Königreich: Pfund Sterling (GBP)

Abhebungsgebühr

Sie müssen die Abhebegebühr unter Umständen zahlen, wenn Sie mit Ihrer Bankkarte Geld am Automaten beziehen – das hängt von Ihrer Bank an. Sie umfasst meist einen fixen Prozentsatz, dieser liegt in der Regel bei 1 bis 2 Prozent. Es gibt aber auch Ausnahmen bei niedrigen Summen. Dann müssen Sie einen pauschalen Betrag zahlen: minimal 1 und maximal 6 Euro. Innerhalb von Deutschland müssen Sie mit Ihrer Girokarte oft keine Gebühren bei Ihrer Hausbank bezahlen. Die folgenden Kreditkarten verzichten vollkommen auf Abhebungsgebühren (Auswahl; Stand: 05/2017):

  • Deutschland-Kreditkarte Gold
  • DKB Visa Kreditkarte
  • 1plus Visa Card

Automatengebühr

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Die Automatengebühr ist unabhängig von Ihrer Bank, denn sie wird meist von anderen Instituten in einigen Ländern erhoben. Das sogenannte Geldautomaten-Entgelt geht von dem Betreiber des Automaten aus, quasi als Nutzungsgebühr für fremde Kunden. Diese Gebühr ist unabhängig von Ihrer Karte und liegt oft zwischen 1 und 5 Euro. Sie können sich höchstens vor dem Abheben bei Banken in Ihrem Zielort informieren, ob sie dieses Entgelt erheben und wie hoch es ausfällt. Hotel-Angestellte oder Ihre Gastgeber helfen Ihnen bestimmt gern bei der Recherche. Während des Abhebevorgangs wird Ihnen die Höhe der Gebühr in der Regel auch angezeigt. Das Automatenentgelt wird vor allem in den folgenden Ländern erhoben (Auswahl; Stand: 06/2017):

  • Europa
    • Dänemark
    • Norwegen
    • Großbritannien
  • Nordamerika
    • USA
  • Südostasien
    • China
    • Thailand
  • Südamerika/Zentralamerika
    • Brasilien
    • Mexiko

Achtung vor Umrechnung: Wenn Sie Geld an Automaten außerhalb des Euroraums abheben wollen, sollten Sie die von Ihnen verlangte Summe nie in Euro umrechnen lassen. Denn die Anbieter nehmen für diese "Dienstleistung" namens "Dynamic Currency Conversion" bis zu 10 Prozent an Gebühren. Das kann sehr schnell ins Geld gehen – vor allem beim regelmäßigen Abheben. Daher sollten Sie sich immer für die Landeswährung ohne Umrechnung entscheiden.


4) Kreditkarte im Ausland fast Pflicht

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Im Laufe des Textes ist Ihnen wahrscheinlich bereits klar geworden, dass Sie für Reisen ins Ausland mindestens als zweite Option eine Kreditkarte mitnehmen sollten. Die Karten unterscheiden sich aber extrem in Ihren Konditionen. Daher sollten Sie vor einer Reise genau ins Kleingedruckte schauen und sich unter Umständen eine neue Kreditkarte zulegen. Ein paar Gründe dafür: Gebühren, Flexibilität und mehr Sicherheit.

In einigen Ländern außerhalb Deutschland wird seltener mit Bargeld gezahlt, als Sie es eventuell gewohnt sind. Bei diesem Thema werden immer wieder die USA und Schweden als Beispiele angeführt.

Die Schweden zahlen nur noch jeden vierten Einkauf mit Banknoten und Münzen. Sie nutzen dafür inzwischen eher ihre Bankkarten. Selbst kleinste Beträge beim Bäcker oder im Café können Sie oft unbar begleichen – zumindest in den Städten ist dies zur Regel geworden. Ausnahmen sind nur abgelegene Regionen im Norden des Landes. Es gibt in Schweden sogar Läden, welche gar kein Bargeld mehr annehmen. Dort können Sie ausschließlich per Karte bezahlen. In diesem Zusammenhang haben auch mehr und mehr Banken das Hantieren mit Bargeld abgeschafft. Im Großen und Ganzen ähneln Norwegen und Dänemark in Sachen Bezahlen Schweden – auch hier kommt mehr Plastik- als echtes Geld zum Einsatz.

US-Amerikaner sind dafür bekannt, dass sie viele Dinge auf Pump kaufen: vom täglichen Einkauf über das Auto bis zum Haus. Letzteres finanzieren sie über Kredite, aber die meisten kleinen Einkäufe erledigen US-Amerikaner in der Regel per Kreditkarte. Diese stammt nicht umsonst nur aus den USA. Im Jahr 2004 – zugegeben nicht gerade die aktuellste Zahl – besaßen die rund 300 Millionen US-Amerikaner insgesamt 1,2 Milliarden Kreditkarten. Das macht rund vier Karten pro Bewohner. Zum Vergleich (hier wieder mit relativ aktuellen Zahlen): In Deutschland sind bei rund 80 Millionen Einwohnern rund 33 Millionen Kreditkarten im Umlauf (Stand: 06/2017). Durchschnittlich hat also ungefähr jeder zweite Deutsche eine solche Karte. Um die Relation ungefähr herzustellen sollten Sie außerdem wissen, dass die Anzahl der Kreditkarten in Deutschland sehr langsam steigt. Die Quote war 2004 also noch geringer als jetzt.

Wollen Sie auf Nummer sichergehen, dass Ihre Karte nicht im Ausland gesperrt wird, sollten Sie Ihr Reiseziel- und den Zeitraum kurz – zum Beispiel telefonisch – an Ihre Bank übermitteln. Denn haben Sie Ihre Karte über Jahre oder Jahrzehnte nur in Deutschland oder sogar nur in einem Ort eingesetzt und plötzlich wird damit in einem fernen Land bezahlt oder Geld abgehoben, so schlägt die Bank Alarm. Die Karte könnte dann automatisch gesperrt werden, weil Diebstahl und ein betrügerischer Einsatz vermutet wird. Oft kann dies durch eine (vorherige) Information verhindert werden. Im schlimmsten Fall haben Sie nur eine Karte dabei und kommen somit nicht mehr an Geld.

Übrigens: Bei einigen Anbietern können Sie das Geoblocking – also das automatische Verhindern des Karteneinsatzes in bestimmten Ländern – auch online für einzelne Ziele abschalten. Rufen Sie stattdessen erst aus dem Ausland an, können Ihnen wieder Kosten für den Anruf entstehen. Also kümmern Sie sich besser vorher darum, um unnötigen Stress und Zusatz-Kosten zu vermeiden.

Es gilt also, wie oben schon angemerkt, dass Sie sich niemals nur auf eine Bezahlvariante verlassen sollten – auch nicht auf eine noch so tolle Kreditkarte. Halten Sie lieber noch Bargeld oder aber eine Maestro- bzw. V Pay-Karte bereit. Damit sind Sie auf der sicheren Seite. Im Normalfall können Sie die gesamte Reise bei Ihrem Lieblingszahlungsmittel bleiben. Geht dieses verloren, sollten Sie allerdings noch eine Alternative zur Hand haben. In solch einem Fall sind Ihnen die paar Euro an Gebühren auch egal, die eventuell beim Einsatz Ihrer Maestro-Card entstehen.

Zu Ihrer Reise-Vorbereitung sollte auch gehören, dass Sie nicht nur die Gebühren Ihrer Karte recherchieren, sondern auch die Gegebenheiten vor Ort. Dazu gehören folgende Fragen:

  • Wo kann ich Geld abheben?
  • Welche Kooperationspartner hat meine Bank eventuell vor Ort?
  • Welche Banken nehmen (keine) Automatengebühren?
  • Welche Karten werden bevorzugt akzeptiert?

Ihr Ziel sollte es schließlich sein, so einfach, kostengünstig und schnell wie möglich zu zahlen und auch an Bargeld zu gelangen.

5) Kreditkarten bieten Zusatzleistungen

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Haben Sie sich schon einmal umfassend mit (Ihrer) Kreditkarte(n) auseinandergesetzt. Dann wird es vor einer Auslandsreise aber höchste Zeit. Denn es geht nicht nur um das Bezahlen vor Ort. Einige Kreditkarten können weit mehr als nur das. Sie bieten teilweise hilfreiche Zusatzleistungen, wie zum Beispiel Versicherungen. Gerade im Ausland können die folgenden Versicherungen wichtig werden:

  • Auslandskrankenversicherung
  • Reiserücktritts-Versicherung
  • Reiseabbruchversicherung
  • Reisehaftpflichtversicherung
  • Reiseunfallversicherung
  • Verkehrsschutzversicherung

Einige Anbieter versprechen Ihnen noch viele weitere Versicherungen, welche mehr oder weniger sinnvoll sind. Dazu gehört die Gepäckversicherung. Experten halten diese für verzichtbar, da die Unternehmen den Betroffenen im Fall der Fälle oft grobe Fahrlässigkeit unterstellen. Haben Sie jedoch Ihre Traum-Kreditkarte gefunden und diese Versicherung ist enthalten, können Sie sie auch in Anspruch nehmen, falls Ihnen einmal Gepäck abhandenkommt.

Eine kleine Alternative dazu bietet die Deutschland-Kreditkarte Classic: Bei dieser können Sie zusätzliche Versicherungen buchen, wenn Sie diese möchten. Dazu gehören die Versicherungstarife "SicherPortmonnaie" und/oder "SicherKreditkarte". Diese Tarife sichern Sie – wie die Namen bereits verraten – zusätzlich gegen Verlust und Diebstahl eben dieser Karte bzw. Ihrer Geldbörse ab.

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Die Deutschland-Kreditkarte Gold bietet Ihnen dagegen ein viel umfangreicheres Versicherungspaket, welches sogar inklusive ist. Dieses Paket umfasst die folgenden Versicherungen:

  • Auslandsreise-Krankenversicherung
  • Reiserücktrittsversicherung
  • Reiseabbruchversicherung
  • Flug- und Gepäckverspätungsversicherung
  • Reisegepäckversicherung
  • SicherSmartphone-Versicherung

Verreisen Sie des Öfteren, kann sich der Einsatz von den 45 Euro für die Jahresgebühr der Deutschland-Kreditkarte Gold sehr schnell lohnen – nicht zu vergessen, dass die Karte im ersten Jahr kostenlos ist. Dabei sollten Sie aber immer bedenken, dass solche Versicherungen in der Regel nur dann greifen, wenn Sie die Reise (zum Beispiel den Flug) auch mit der Karte bezahlt haben. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie unter Umständen selbst für den Verlust der Geldbörse oder des gesamten Gepäcks aufkommen.

Ganz nebenbei können Sie mithilfe der Deutschland-Kreditkarte Classic und auch bei der Deutschland-Kreditkarte Gold immer 5 Prozent Reiserabatt über Kooperationspartner für Ihren Urlaub bekommen. Gerade bei teuren Reisen in ferne Länder kann sich dies schnell rechnen. Bei einer großen Familienreise für 10.000 Euro kommt so mal eben ein Rabatt von 500 Euro zustande. Für dieses Geld können Sie sich im Urlaub stattdessen recht viel leisten.

Bildquellen:

Deutschland-Kreditkarten: Bezahlen.de
NFC-Zahlung per Karte: Mihail Degteariov | Dreamstime.com
Kurt Kleemann | Dreamstime.com
Geldbörsen-Diebstahl: kartensicherheit.de
Mann mit Smartphone: miles-and-more.com
Dollar: PhotoEuphoria
Geld abheben: Andriy Petrenko | Dreamstime.com
Reiseutensilien: Flydragonfly | Dreamstime.com

 
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