Verlustabsorbierung

Unter der Verlustabsorbierung (auch Verlustabsorption) versteht man im Finanzwesen die Auslagerung von Kreditrisiken aus der Bilanz des Finanzunternehmens durch die Bündelung dieser in einzelne Tranchen und Ausgabe als Finanzinstrumente (Verbriefung). Jede Tranche nimmt dabei mehr oder weniger einen Teil der Verlustrisiken in sich auf (absorbieren).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die Auslagerung kann entweder durch die Abkopplung der Risiken von den zu Grunde liegenden Forderungen (Kreditderivate) oder durch den kompletten Verkauf der Forderungen inklusive der Risiken (forderungsbesicherte Wertpapiere) an eine Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) geschehen.

Innerhalb der Wertpapiere werden schließlich die folgenden 3 TRachen differenziert:

1. Erstverlust-Tranche (Equity Tranche)
2. Mezzanine Tranche
3. Senior Tranche


Jene Tranche, die das meiste Risiko des Finanzunternehmens aufnimmt (absorbiert) und somit an die Gläubiger weitergibt, ist die Equity Tranche. Um diese Risikoübernahme entsprechend zu honorieren und finanziell auszugleichen, sind diese Finanzinstrumente mit höheren Kupons ausgestattet, d.h. sie gewährleisten eine viel höhere Rendite. Je niedriger die Verlustabsorbierung ist, desto niedriger ist auch der Kupon und die Tranchen verschieben sich auf die anderen beiden Sektionen.

In welche Tranche welche Risiken eingeteilt werden, entscheiden die Ratings entsprechender Agenturen. Im Rahmen einer Verbriefungstransaktion werden diese eingeschaltet, um festzustellen, welcher Qualität die Forderungen und Risiken haben und in welche Tranche sie letztlich auch einzuordnen sind.

 
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