Schwellenland

Ein Staat, der ursprünglich zu den Entwicklungsländern zählte, im Laufe der Jahre aber nicht mehr die typischen Merkmale aufweist, wird als Schwellenland bezeichnet.

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Sachbezugskarte
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Schwellenländer werden auch „Newly Industrialized Countries“ oder „take-off-country“ genannt. Dabei wird Bezug auf die Überwindung der Merkmale eines Entwicklungslandes genommen und das Abheben des Landes betont.

Jedes Land, das den Status eines Schwellenlandes besitzt, ist auf dem Wege zur Industrialisierung. Die Beurteilung erfolgt durch Bewertung einiger wirtschaftlicher Entwicklungsindikatoren. Ein Schwellenland steckt mitten im Umbau seiner Wirtschaftsstrukturen und verfolgt das Ziel der Umgestaltung von der Agrarwirtschaft bis hin zur vollständigen Industrialisierung. Grundvoraussetzungen für eine derartige Umgestaltung ist ein extrem niedriges Lohnniveau. Außerdem sind repressive Staatsstrukturen notwendig.

In Schwellenländern gibt es einen extremen Unterschied zwischen arm und reich. Politische Unruhen sind fast an der Tagesordnung. Hingegen sind wirtschaftliche Fortschritte in Schwellenländern gut erkennbar. Allerdings bleiben die sozialen Entwicklungsindikatoren auf der Strecke. Dazu gehören

- Alphabetisierungsrate,
- Lebenserwartung und
- Säuglingssterblichkeit.

Laut Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) zählen 10 Länder in die Kategorie der Schwellenländer. Dazu gehören Mexiko, Südafrika, Brasilien, Türkei, Russland, Thailand, Malaysia, Volksrepublik China, Indien und die Philippinen. Auf anderen Listen erscheinen bis zu 30 Länder in der Kategorie der Schwellenländer. Auch die Liste der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) stuft wesentlich mehr Länder als Schwellenländer ein.

Schwellenländer und ihre Rolle im 21. Jahrhundert

Die klare Unterteilung zwischen Schwellen-, Industrie- und Entwicklungsländern hat sich über die Jahre immer weiter aufgeweicht. Die meisten im 20. Jahrhundert als Schwellenland eingestuften Nationen haben sich seitdem teilweise stark verändert. Einige Länder wie Südkorea haben sich dabei eher in Richtung eines Industrielandes entwickelt, andere sind kaum weitergekommen. Besonders seit der Finanzkrise ab 2007 sind viele Schwellenländer in einer schweren Krise, da enorm viel ausländisches Kapital abgezogen wurde.

 
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