Risikokosten, erwartete

Die erwarteten Risikokosten entsprechen dem erwarteten Verlust (engl.: Expected Loss, kurz EL) aus Kreditgeschäften und werden auch als Standardrisikokosten (auch Standard-Risikokostensatz geschrieben) oder Risikomarge bezeichnet. Sie ergeben sich aus Erfahrungs- und Erwartungswerten der jeweiligen Institute aus Kreditausfällen und statistischen Wahrscheinlichkeiten.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die erwarteten Risikokosten werden im Rahmen der Gesamtbetriebskalkulation für die möglichen Kreditausfälle berechnet und in die Preise (Zinsen) mit einkalkuliert, sodass die Kosten über die Erlöse wieder erwirtschaftet werden. Sie werden also verursachergerecht auf den Kunden abgewälzt.

Ein Institut untergliedert dazu die Ausfallwahrscheinlichkeiten in einzelne Risikogruppen, für die jeweils die zu erwartenden Risikokosten ermittelt werden. Üblicherweise wird hierfür die folgende mathematische Methode angewandt:

Erwartete Risikokosten = Ausfallwahrscheinlichkeit * Verlustquote

Die Ausfallwahrscheinlichkeit (engl.: Probability of Default, kurz PD) gibt die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls des oder der Schuldner an und die Verlustquote (engl.: Loss Given Default, kurz LGD) zeigt die Quote bei Ausfall an. Teilweise bezieht man auch die erwartete Höhe der Forderung zum Zeitpunkt des Ausfalls (engl.: Exposure at Default, kurz EoD) mit ein.

Grundsätzlich werden die erwarteten Risikokosten als Prozentzahl angegeben. Bezieht man die EaD mit ein, erhält man ein absolutes Ergebnis speziell bezogen auf den noch vorhandenen Kreditbetrag. Das die erwarteten Verluste von Krediten auf Durchschnittswerten basiert, handelt es sich auch bei den erwarteten Risikokosten um Durchschnittswerte.

 
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