Ricardo-Effekt

Der Ricardo-Effekt ist ein Transmissionsmechanismus der relativen Preise und wurde geprägt durch den österreichischen Ökonomen Friedrich August von Hayek auf Basis ähnlich beschriebener Prozesse des Ökonomen David Ricardo. Der Effekt besagt, dass die Kapitalintensität einer Volkswirtschaft abhängig ist von den allgemeinen Marktpreisen für Arbeit (Löhne, Gehälter) sowie für Kapital (Kapitalmarktzinsen).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Grundsätzlich besteht also ein bestimmtes Substitutionsverhältnis zwischen diesen beiden Komponenten. Im Kern meint der Ricardo-Effekt, dass die Substitutionsprozesse im Grunde durch diese Marktpreise verursacht werden. Preisveränderungen beeinflussen die Nachfragewirkung. Eine sinkende Nachfrage nach Konsumgütern lässt auch die Nachfrage nach Kapitalgütern sinken. Es wird mehr gespart. Grund dafür könnte sein, dass die Preise für Arbeit rückläufig sind. Gelichzeitig kann aber auch ein Rückgang der Zinsen die Ursache für eine sinkende Nachfrage nach Kapitalgütern sein.

Generell kann man also Folgendes festhalten:

-> sinkende Zinsen und Arbeitspreise führen zu sinkender Güternachfrage
-> steigende Zinsen und Arbeitspreise führen zu steigender Güternachfrage


Beispiele:
•    erhöhte Kredite führen zu einer erhöhten Nachfrage nach Gütern
•    steigende Güternachfrage führt zu steigender Beschäftigung
•    steigende Güternachfrage führt zu steigenden Löhnen
•    Preiserhöhungen in Folge einer erhöhten Güternachfrage
•    höhere Zinsen führen zu steigender Inflationsrate
etc.

 
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