Regulierungswut

Die Regulierungswut beschreibt die Entrüstung der Finanzmarktteilnehmer über den regulatorischen Overkill, d.h. den Überschuss an behördlichen und aufsichtsrechtlichen Vorschriften vor Allem in Hinblick auf Geschäfte und Transaktionen am Geld- und Kapitalmarkt. Dieser Overkill wird auch Überregulierung oder Straitjacking genannt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Vor Allem über die enorme Regulierungsdichte sowohl am deutschen als auch auf dem US-amerikanischen Finanzmarkt besteht erhöhte Regulierungswut der Beteiligten. Zahlreiche und detaillierte gesetzte, Richtlinien und Verordnungen machen es den Marktteilnehmern schwer, ihre Geschäfte ohne bürokratische Hemmnisse durchzuführen. Dabei bleibt oftmals aus den Augen, dass eine hohe Regulierungsdichte auch dem Schutz vor unlauteren Geschäften sowie dem Anlegerschutz dient.

Für die Betroffenen scheint die Regulierungswut allerdings eher das vertrauen in die Märkte zu entziehen. Oftmals führt sie zum Abwandern in andere Märkte und dem Abziehen von Handel und Geschäft. Zudem wird beklagt, dass durch die erhöhte Regulierung speziell auch seitens des Gesetzgebers den Aufsichtsbehörden zu viel macht gegeben wird. Daher mahnen die Betroffenen eine Art „regulatorische Pause“ an und fordern einen Stopp der Kontroll- und Aufsichtsdichte.

Regulierungswut nach der Finanzkrise

Über Regulierungswut beschweren sich europäische Banken besonders seit der Finanzkrise ab 2007. Seitdem hat die Europäische Union zahlreiche Regelungen zur schärferen Regulierung von Banken erlassen, die großenteils überall in Europa gelten. Für viele Banken entsteht dadurch nicht nur ein deutlich größerer Verwaltungsaufwand, auch die Gewinne schmelzen durch die angebliche Regulierungswut. In den USA wurde nach der Finanzkrise vergleichsweise deutlich weniger reguliert als in der Europäischen Union.

 
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