Originate-to-distribute-Strategie

Die Originate-to-distribute-Strategie beschreibt die geschäftliche Ausrichtung eines Instituts, bei welcher Forderungen aus unterschiedlichen Geschäftsbereichen (originate) an eine Zweckgesellschaft verkauft werden (distribute).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die Geschäftsbereiche können zum Beispiel Darlehen an Industriebetriebe oder Hausbaukredite sein und bei den Zweckgesellschaften handelt es sich etwa um Hedge Funds, Versicherungen, Pensionsfonds, Universitätsstiftungen oder Landesbanken.

Durch die Anwendung der Strategie muss das Bankinstitut zum Einen das vorgeschriebene Eigenkapital nicht vorhalten und zum Anderen gelangt durch den Verkauf der Forderungen Geld an die Bank zurück. Dieses kann nun erneut für die Vergabe von Krediten eingesetzt werden.

Die Zweckgesellschaft bildet mit den Forderungen verschiedene Portfolios, die sie in Tranchen mit unterschiedlichem Risikogehalt aufteilt. Diese werden dann weltweit abgegeben (Repackaging). Aus diesem Grund spricht man auch von „Originate-, Repackage- and-Sell-Strategie.“

Der Ausdruck „Originate-to distribute-Strategie“ existiert etwa seit dem Jahre 2005 in der Finanzwelt. Demgegenüber steht die Originate-and-Hold-Strategie, bei welcher die Bank ein Darlehen in den Büchern behält. Generell hat die Anwendung der Originate-to-distribute-Strategie vor Allem für Investmentbanken und ihre Manager in den letzten Jahren erhebliche Gewinnzuwächse bedeutet. Diese Gewinnzuwächse ergaben sich unter Anderem aus der Vermeidung von Gebühren, zum Anderen auch durch das Abladen von möglichen Risiken im Markt. Ein genereller Nachteil der Strategie wird unter Anderem darin gesehen, dass immer weniger auf die Konditionen der ursprünglichen Kredite geachtet wird.

 
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