Optionsschein

Optionsscheine (auch Warrants genannt) sind als Wertpapier gestaltete Optionen und gehören somit in die Riege der Derivate (Finanztermingeschäfte). Sie verbriefen daher das Recht, aber nicht die Pflicht, …

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

… eine bestimmte Menge eines Basiswertes (auch Underlying)
… zu einem bestimmten Bezugsverhältnis
... zu einem vorher vereinbarten Preis (Basispreis)
... zu einem festgelegten Fälligkeitstermin (Europäische Option) oder
... innerhalb einer festgesetzten Optionsfrist (Amerikanische Option)
... zu kaufen (Call-Optionsschein) oder zu verkaufen (Put-Optionsschein).

Das Bezugsverhältnis gibt dabei die Anzahl der Einheiten des Basiswertes an, die mit einem Optionsschein verkauft oder erworben werden kann.

Beispiel:
Bezugsverhältnis = 1:5 (0,2)
-> Für 1 Basiswert (z.B. 1 Aktie) benötigt man 5 Optionsscheine
-> Für 1 Optionsschein erhält man 0,2 Basiswerte

Hinsichtlich der Emission (Ausgabe) werden grundsätzlich die folgenden 3 Formen von Optionsscheinen unterschieden:

1. Traditioneller Optionsschein
Dieser wird im Rahmen bzw. im Zusammenhang mit einer Optionsanleihe begeben. Sie können aber getrennt voneinander betrachtet und gehandelt werden. Das Bezugsrecht bezieht sich üblicherweise auf den Erwerb von Aktien oder anderen vertretbaren (handelbaren) Vermögenswerte der ausgebenden Gesellschaft (Call-Optionsschein), da die Emission in der regel im Zuge einer bedingten Kapitalerhöhung erfolgt.

2. Nackter Optionsschein (Naked Warrant)
Er wird als eigenständiges Wertpapier emittiert und kommt sowohl als Call- (Kauf-) als auch als Put-Optionsschein (Verkauf-Optionsschein) vor. In der Regel erfolgt hier bei Ausübung keine Lieferung der Basiswerte sondern ein Barausgleich (Cash Settlement).

Beispiele:
- Zinsoptionsschein
- Währungsoptionsschein
- Indexoptionsschein
- Rohstoffoptionsschein
u.s.w.

3. Gedeckter Optionsschein (Covered Warrant)
Diese als Call-Optionsschein gestalte Variante ist eine besondere Form des Naked Warrant und gilt als gedeckt, weil der Verkäufer (Stillhalter) die Basiswerte (üblicherweise Aktien) in seinem Depot hat und somit den Optionsscheininhaber bei Ausübung auch durch Lieferung dieser Werte befriedigen kann.

Erworben bzw. gehandelt werden Optionsscheine entweder über den Sekundärmarkt, also die Börse, oder direkt über den Emittenten. In diesem Zusammenhang werden in der Regel auch wichtige Kennzahlen mitgeteilt:

1. Hebel (Leverage)
Gibt das Verhältnis des Kapitalbetrages für den Kauf des Basiswertes direkt am Markt (Direktanlage) zum Kapitalbetrag für den Kauf eines Optionsscheins an.

2. Aufgeld
Gibt an, um wie viel teurer der Kauf/ Verkauf des Basiswertes durch Kauf/ Verkauf und sofortiger Ausübung des Optionsrechts gegenüber dem direkten Kauf/ Verkauf des Basiswertes ist.

3. Innerer Wert (Parität)
Gibt die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs des Basiswertes am Markt (Kassakurs) und dem Basispreis an.

Weitere mögliche Kennzahlen, die wichtig im Zusammenhang mit Optionen bzw. Optionsscheinen sind, lauten:

- Zeitwert
- Delta
- Gamma
- Theta
- Vega
- Rho
- Omega

 
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