Optionsanleihe

Die Optionsanleihe gehört zu den Schuldverschreibungen (Anleihen) mit Sonderrechten. Sie verbrieft neben dem Forderungsrecht in einem von der Anleihe abtrennbaren Optionsschein (Warrant) auch ein Bezugsrecht auf Aktien oder andere vertretbare (handelbare) Vermögenswerte der ausgebenden Gesellschaft (üblicherweise Aktiengesellschaft, AG).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Der Warrant verbrieft also das Recht, …
… innerhalb einer bestimmten Frist (Optionsfrist)
… eine bestimmte Anzahl an Vermögenswerten wie Aktien (Bezugsverhältnis)
… zu einem bestimmten vorher vereinbarten Preis (Optionspreis, Basispreis, Bezugspreis)
zu beziehen.

Hinsichtlich des Bezugswertes können verschiedene Basisobjekte mit der Optionsanleihe in Verbindung stehen. So gibt es unter Anderem die folgenden:

- Zins-Optionsanleihe -> Bezugsrecht/ Verkaufsrecht auf Anleihen
-Devisen-Optionsanleihe -> Bezugsrecht/Verkaufsrecht auf fremde Währungen

Optionsanleihen können an der Börse in 3 verschiedenen Notierungen vorkommen:

1. Optionsanleihe mit Optionsschein
= Anleihe „cum“ (auch „volle Stücke“)
-> Kurs orientiert sich am Kurs der Optionsaktie

2. Optionsanleihe ohne Optionsschein
= Anleihe „ex“ (auch „leere Stücke“)
-> Kurs orientiert sich am Kursniveau des Marktes für festverzinsliche Wertpapiere (Kapitalmarktzins)

3. Optionsschein allein
-> Kurs bestimmt sich durch Kurs der Bezugsaktie

Die Vorteile einer Optionsanleihe für den Erwerber sind beispielsweise:
- sowohl verzinsliche als auch spekulative Renditechancen
- weniger Kapitaleinsatz für eine Aktienspekulation als bei Direkterwerb über Börse
- überproportionale Kurssteigerungen (Hebelwirkung)
- vorher feststehender Bezugspreis für die Aktien
u.s.w.

Die Nachteile hingegen sehen unter Anderem wie folgt aus:
- nicht dividendenberechtigt
- Kapitalverlust bei Kursrückschlägen oder Nichtausübung des Optionsscheins
u.s.w.

Auf Seiten des Emittenten umfassen die Vorteile hauptsächlich:
- Beschaffung von „billigem“ Fremdkapital, da Ausgabe unter dem Kapitalmarktzins
- Zinsen = Aufwand -> Gewinn und Steuern schmälernd
- durch Optionspreise später Zufluss von Eigenkapital
etc.

Die Nachteile sind beispielsweise:
- Unsicherheit über Umfang der Kapitalerhöhung (weiß nicht, ob, wann und wie viele ihr Bezugsrecht ausüben)
- entgangenes Aufgeld bei steigenden Marktkursen, da Bezugspreis vorher festgelegt

 
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