Kreditspread

Ein Kreditspread (engl: credit spread) ist eine Risikoprämie, die sich aus der Differenz festverzinslicher Unternehmensanleihen und Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit und gleichen Währungen ergibt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Staatsanleihen sind im Allgemeinen sehr sichere Anlagen und folglich mit einem geringen Risiko behaftet. Bundesanleihen der Bundesrepublik Deutschland oder U.S. Treasuries der Vereinigten Staaten werden als ausfallrisikofrei angesehen. Ganz anders sieht es bei Unternehmensanleihen aus, die ein wesentlich höheres Ausfallrisiko (Zahlungsunfähigkeit des Emittenten) besitzen. Als Ausgleich für das erhöhte Risiko, das der Anleger übernimmt, erwartet er eine weitergehende Verzinsung. Diese wird mittels einer Risikoprämie abgegolten. Die Höhe bemisst sich nach der Renditedifferenz zwischen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit identischer Laufzeit oder gleicher Duration, das heißt mit vergleichbaren Auszahlungszeitpunkten aus den Anleihen.

Die von Ratingagenturen ermittelte Kreditwürdigkeit und Schuldentilgungsfähigkeit eines emittierenden Unternehmens bestimmt die festzulegende Risikoprämie für den Anleger. Daneben können auch Faktoren wie Liquiditätsveränderungen am Markt den Kreditspread beeinflussen. Auf Grund aktuell wechselnder Einschätzungen der Kreditqualität, also der Bonität, eines Konzerns kann es auch innerhalb einer Ratingklasse zu unterschiedlichen Risikoprämien kommen.

Vorteil ist, das Unternehmen kann sofort darüber verfügen und der Anleger profitiert von Zinszahlungen oder Dividendenausschüttungen. Im besten Fall kann der Zeichner neben dem Kreditspread durch einen gewinnbringenden Verkauf zusätzlich eine Rendite auf das zuvor eingebrachte Kapital erwirtschaften.

 
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