Kreditgewährung, kompensatorische
Unter einer kompensatorischen Kreditgewährung versteht man die saisonalen Unterschiede zwischen Kreditbedarf und Einlagenbildung und die daraus resultierenden Darlehen.
Damit meint man also, dass in manchen Jahreszeiten eine Gruppe von Menschen eher danach bestrebt ist, Einlagen zu bilden und Geld zurück zu legen, wohin gegen andere Branchen bzw. Wirtschaftszweige einen erhöhten Kreditbedarf ausweisen. Werden schließlich Darlehen auf Basis dieser gebildeten Einlagen ausgegeben, so spricht man von der kompensatorischen Kreditgewährung. Die Darlehensvergaben erfolgen als Ausgleich für ausbleibende anderweitige Kreditanfragen.
Ziel ist es, den Ungleichgewichten in den Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivitäten durch gezielte Kreditausschüttung entgegen zu wirken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) berechnet ständig den Umfang der kompensatorischen Kreditgewährung. In einer Phase einer boomenden Wirtschaft kommt es zu vermehrten Investitionen der Unternehmen und damit zu steigenden Kreditaufnahmen. Dadurch kann die erhöhte Geldnachfrage die Menge des stillgelegten Geldes überschreiten, so dass die Banken weitere Summen benötigen. Demzufolge fordern sie zusätzliches Kapital von der Zentralbank an.