Kreditgeschichte

Unter der Bezeichnung „Kreditgeschichte“ versteht man die Entstehung und Entwicklung des Kreditwesens (Geschichte des Kreditwesens). Sie geht einher mit der Entwicklung des Geldes sowie der Finanzwirtschaft. Einen definitiven Ursprungszeitpunkt kann man aber nicht bestimmen, denn er geht zurück bis in die tiefste Geschichte.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Bereits 3000 v.Chr. kann man Anfänge des Kreditwesens erkennen. Damals entwickelte sich unter den in Mesopotamien (heute: Irak, südöstliches Syrien, Südtürkei und Süd-Iran) ansässigen Kulturen erste Ansätze eines Zahlungs- und Kreditsystems. Getreidesaat wurde verliehen, damit gearbeitet und nach der Ernte in der geliehenen Menge zuzüglich Zinsen zurückgegeben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Kreditwesen immer weiter und zog durch Länder und Kulturen.

Einen richtigen Aufschwung hatte das Kreditwesen aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Industrialisierung. Während bisher vor allem Privatbanken für die Finanz- und Kreditwirtschaft zuständig waren, gründete man jetzt immer mehr Banken in Form von Kapitalgesellschaften. Ziel war die Absatzförderung sowie das Vorantreiben der Industrialisierung. Vor allem kleinere Handwerksbetriebe sollten unterstützt werden, indem man ihnen mit Ratenzahlungen und Finanzierungen weiterhalf.

Auch das Kreditgeschäft mit Privatkunden nahm zu. In Zeiten des Wiederaufbaus wurden Finanzierungshilfen gewährt und Kredite zur Wiederbeschaffung von langlebigen Wirtschaftsgütern vergeben. In der Regel war die Kreditsumme auf das Einkommen des Antragstellers angepasst. Die Verzinsung war aber im Vergleich zu heute noch verhältnismäßig hoch. Erst mit der Einführung gesetzlicher Regelungen konnte das Kreditwesen überwacht und gesteuert werden.

 
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