Korrelationsrisiko

Wenn eine Bank eine Vielzahl von Krediten an Unternehmen vergibt, die wirtschaftlich miteinander verbunden oder voneinander abhängig sind, dann spricht man von einem hohen Korrelationsrisiko. Es beschreibt die Wechselbeziehung zwischen der Wahrscheinlichkeit, mit der es bei einem Vertragspartner zu Ausfällen kommt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Grundsätzlich müssen Kreditinstitute an einer ausreichenden Diversifizierung ihres Geschäftes interessiert sein. Zu den Grundsätzen vieler Banken gehört es deshalb, Darlehen an Unternehmen aus möglichst vielen verschiedenen Branchen zu vergeben. Kommt es in einem Bereich der Wirtschaft zu einer Krise und treten in der Folge Zahlungsausfälle auf, so kann die Bank die Verluste aus diesen notleidenden Krediten durch Erträge aus anderen Geschäften ausgleichen.

Wäre das Institut hingegen nur in der Krisenbranche mit Krediten engagiert, könnte es eine größere Zahl von Ausfällen geben. Im Extremfall könnte dadurch die gesamte Bank in eine bedrohliche Schieflage geraten. Noch größer ist die Gefahr, wenn ein hoher Anteil der Kreditkunden nicht nur derselben Branche angehört, sondern zudem miteinander verbunden ist. Das Risiko besteht nun darin, dass Probleme bei einem Unternehmen sofort Schwierigkeiten bei anderen Firmen, etwa bei Zulieferern, nach sich ziehen können. Haben alle Unternehmen Kredite bei derselben Bank aufgenommen, muss dieses Institut die Ausfälle allein verkraften. Vergibt die Bank hingegen nur an einige der verbundenen Unternehmen Darlehen, so bleiben die möglichen negativen Folgen begrenzt.

Ein hohes allgemeines Korrelationsrisiko erfordert von den Banken vielfach die Unterlegung der betreffenden Kredite mit einem höheren Anteil an Eigenmitteln.

 
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