Konzertzeichner

Als Konzertzeichner bezeichnet man Anleger, die neue Aktien ausschließlich zum Zwecke des sofortigen Weiterverkaufs nach der Zuteilung erwerben. Diese Investoren haben an einem langfristigen Engagement in dem betreffenden Wert von vornherein kein Interesse.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Wenn ein Unternehmen neu an die Börse kommt, so werden die Aktien interessierten Anlegern im Rahmen des Börsengangs angeboten. Die Banken, die als Konsortialführer den Gang an die Börse begleiten, errechnen einen Wert des Unternehmens, aus dem sich dann die so genannte Bookbuilding-Spanne ergibt. Darunter versteht man einen niedrigsten und einen höchsten Wert, zu dem die Aktien verkauft werden können. Bleibt die Nachfrage nach den Papieren gering, wird der Ausgabepreis am unteren Ende der Spanne liegen. Eine starke Nachfrage hingegen sorgt für einen Preis am oberen Ende der von den Banken vorgegebenen Skala. Insbesondere wenn ein Titel stark überzeichnet ist, wenn also deutlich mehr Anleger investieren wollen als Aktien zur Verfügung stehen, kann am Tag der ersten Notierung an der Börse mit einem Kurssprung gerechnet werden. Wer Aktien zum niedrigeren Ausgabepreis bekommen hat, kann die Differenz zum höheren Kurs am ersten Handelstag als Gewinn einstreichen.

Konzertzeichner machen sich diese Möglichkeit zu Nutze. Um möglichst viele Anleger zum Zuge kommen zu lassen, werden bei mehrfach überzeichneten Aktien oftmals nur bestimmte Quoten vergeben. So erhält, wer zum Beispiel eigentlich 100 Aktien kaufen wollte, nur 50 Anteilsscheine, wenn die Quote bei 50 Prozent liegt. In der Erwartung, dass ohnehin nur Teile der Nachfrage bedient werden können, ordern Konzertzeichner bei begehrten Börsengängen ein Vielfaches der eigentlich gewünschten Stückzahl, um so einen maximalen Gewinn zu erzielen.

 
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