Kapitalmarkt, grauer

Der graue Kapitalmarkt ist der Kontrolle durch die Finanzaufsichtsbehörden entzogen und entsprechend große Risiken gehen Anleger mit einer Investition in die angebotenen Anlageinstrumente ein.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Während Unternehmen, die ihre Aktien an einer regulären Börse listen lassen wollen, umfangreiche Zulassungsbestimmungen erfüllen und Veröffentlichungspflichten beachten müssen, existieren entsprechende Regeln am grauen Markt nicht. Der Handel mit Aktien oder anderen Angeboten findet auch nicht an einer transparenten Börse oder einem anderen offiziellen Handelsplatz statt. Vielmehr setzen die Anbieter von Graumarkt-Finanzprodukten auf den Vertrieb per Telefon oder an der Haustür.

Unerfahrene Anleger fallen häufig auf hohe Gewinnversprechen herein, die dann in der Praxis vielfach nicht erfüllt werden können. Eine umfassende Unterrichtung über mögliche Gefahren bis hin zum Totalverlust oder beispielsweise über Rücktrittsrechte findet in vielen Fällen nicht statt.

Verbraucherschützer gehen davon aus, dass die Mehrzahl der Angebote, die am grauen Markt kursieren, nicht seriös sind. Die Palette der Produkte ist sehr breit, besonders häufig findet man jedoch Beteiligungen an relativ unbekannten Unternehmen mit angeblich überdurchschnittlich großem Potential, Immobilienangebote, Glücksspielbeteiligungen oder so genannte Timesharing-Modelle, mit denen Nutzungsrechte für Ferienimmobilien erworben werden können. Da der graue Markt keiner Kontrolle unterliegt, variieren die Schätzungen über den wahren Umfang der Geschäfte zwischen einigen Millionen und mehreren Milliarden Euro.

 
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