Kapazitätsauslastung
Je höher der Auftragsbestand eines Unternehmens ist, desto besser stellt sich die Kapazitätsauslastung dar. Im Idealfall produziert ein Betrieb so viel, dass alle Maschinen und Mitarbeiter ausgelastet sind. Es gibt dann keine freien Kapazitäten mehr und die vorhandenen Anlagen können mit höchster Leistung arbeiten, wodurch sie den maximal möglichen Profit für das Unternehmen erwirtschaften.
Firmen sind stets daran interessiert, ihre Kapazitätsauslastung soweit wie möglich zu erhöhen. Fixe Kosten wie Aufwendungen für Mieten, Löhne und Kreditraten für Produktionsanlagen fallen unabhängig davon an, wie viele Güter produziert werden. Ist die Menge der Waren gering, führt das zu eher hohen Stückkosten. Mit steigender Kapazitätsauslastung hingegen sinken die Stückkosten, da mit den Maschinen mehr produziert werden kann. Eine hohe Auslastung erfordert in vielen Branchen zusätzliche Mitarbeiter, so dass neue Arbeitsplätze entstehen können.
Der Grad der Kapazitätsauslastung in der Industrie insgesamt gibt also Aufschluss über die wirtschaftliche Lage innerhalb eines Landes. Um die Auslastung zu errechnen, kann man die vom Statistischen Bundesamt ermittelten Daten zur Industrieproduktion mit den Angaben über vorhandene Produktionskapazitäten vergleichen. Ergibt sich dabei eine große Differenz, spricht dies für eine wirtschaftlich schwächere Phase. Arbeitet eine nennenswerte Zahl von Unternehmen hingegen mit hoher Kapazitätsauslastung oder sogar nahe an der Kapazitätsgrenze, so lässt das auf eine Phase des Aufschwungs schließen.