Heurisitken

Heuristiken sind Strategien, mit denen man beispielsweise das Potential einer Aktie ohne Kenntnis aller relevanten Fakten bewertet. In dem Wissen, niemals restlos alle Aspekte kennen zu können, entscheidet man sich für oder gegen den Kauf bestimmter Papiere. Dabei kann als Ersatz für fehlendes Wissen die Intuition genutzt werden.

Definition weiterlesen
Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Experimente haben immer wieder gezeigt, dass die Ergebnisse keineswegs schlechter sind als die Resultate von sehr ausführlich logisch begründeten Aktionen. So konnte zum Beispiel das Max-Planck-Institut zeigen, dass zufällig zusammengestellte Aktiendepots oftmals mehr Rendite erbringen als Portfolios, über deren Zusammensetzung von Finanzanalysten entschieden wurde. Die Forscher baten Passanten auf der Straße, spontan Namen von börsennotierten Unternehmen zu nennen. Die entsprechenden Aktien wurden in ein fiktives Depot eingestellt, und die Rendite lag am Ende des Vergleichszeitraums höher als bei den von Finanzexperten verwalteten Depots.

Dies gilt als Beleg für das Funktionieren von Heuristiken, weil hier die intuitiven Entscheidungen erfolgreicher waren, als die auf einer breiten Wissensbasis getroffenen Entschlüsse. Aus diesem Grund können Heuristiken auch als Begründung für scheinbar irrationale Entwicklungen an den Finanzmärkten dienen.

Wenn beispielsweise die wirtschaftlichen Rahmendaten für die Aufwertung von Aktien oder Währungen sprechen würden, die Kurse aber dennoch sinken, so muss es dafür Ursachen jenseits der logischen Fakten geben. Und diese Gründe finden sich oftmals in den Erwartungen der Marktteilnehmer, die durch entsprechende Aktivitäten zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen werden können.

 
  • WhatsApp