Gini-Koeffizient

Der Gini-Koeffizient, auch Gini-Index genannt, wurde vom italienischen Statistiker Corrado Gini entwickelt und stellt ein statistisches Maß für Ungleichverteilungen einer Masse dar. Dabei kann der Wert beliebige Größen zwischne 0 und 1 (bzw. zwischen 0 und 100 %) annehmen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Grundsätzlich wird gesagt:

Je näher der Gini-Koeffizient an dem Wert 1 (100 Prozent) ist, desto größer ist die Ungleichmäßigkeit der Masse.

Dieses Verfahren wird häufig auch bei der Ermittlung des Adressenausfallrisikos bei Kreditinstituten verwendet. Hier zeigt das Maß an, in wieweit sich eine Verteilung der Forderungshöhe von der Gleichverteilung entfernt. Dabei entspricht ein Wert nahe 0 einem homogenen Portfolio, dessen Größe aber nicht berücksichtigt wird. Ein Koeffizient mit einem kleineren Wert zeigt ein Portfolio mit wenigen, aber dafür gleich großen Darlehen an. Ein weiter diversifiziertes und größeres Portfolio mit unterschiedlich hohen Forderungen würde dagegen einen größeren Wert des Koeffizienten hervorbringen.

Gini-Koeffizient in Deutschland und der Welt

Den niedrigsten Gini-Koeffizienten weltweit findet man in Schweden, wo der Wert bei 24,8 Prozent liegt. Auch viele andere europäische Länder, darunter auch Österreich (26 Prozent), Deutschland (28,3 Prozent) und die Schweiz (28,4 Prozent) schneiden gut ab. In den USA ist das Einkommen dagegen deutlich ungleicher verteilt. Der Koeffizient liegt dort bei 46,6 Prozent. Am stärksten ist die Ungleichverteilung in Namibia, wo der Gini-Koeffizient bei 70,7 Prozent.

 
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