Friedhofs-Markt

Der so genannte Friedhof-Markt bezeichnet umgangssprachlich eine ganz bestimmte Situation auf dem Finanzmarkt: Die Börsenkurse stürzen ins Uferlose während gleichzeitig kein Käufer kauft bzw. sich die (oder alle relevanten) Investoren zurückhalten.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Kaufkräftige Investoren beobachten in solch einer Situation den Markt abwartend, um dann im richtigen Moment zu zuschlagen. Während dessen fällt ein Kurs jedoch weiter ins Bodenlose. Dieses Abwarten bezeichnet man auch als „Attentismus“, der meist die Risikovermeidung und weniger die Spekulation als Beweggrund hat, wobei die Übergänge dieser verschiedenen Mentalitäten fließend sein können:

-> Der Eine wartet ab, weil er das Risiko fürchtet und der Andere, um mehr Gewinn herauszuschlagen.

So wird nicht investiert und die Inhaber der Aktien verlieren mitunter ein Vermögen. Doch bevor sie Alles loswerden, wird eine Aktie so weit unter Kurs angeboten, dass sich ein Kauf dann wahrhaft lohnt.

Spekulanten, die dann im richtigen Moment an der Börse zuschlagen, können mit dieser Taktik erhebliche Gewinne machen, während sich der Kurs langsam wieder erholt.

Manchmal wird der Friedhofs-Markt auch durch eine unsichere Politik ausgelöst - eine, die sich scheut Entscheidungen zu treffen und Probleme lieber aussitzt als löst. Dann sind die Rahmenbedingungen für den Finanzmarkt an der Börse eher schlecht. Die Planungssicherheit von zahlungskräftigen Investoren sinkt, und die potenziellen Verkäufer verhalten sich abwartend: Die zu erwartende Schraube des Friedhof-Marktes beginnt sich immer schneller abwärts zu drehen.

 
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