Finanzmarktintegration, europäische

Die europäische Finanzmarktintegration bemüht sich darum, die im Eurogebiet existierenden verschiedenen einzelnen Teilmärkte der Finanzdienstleistungen aller Art in Angebot und Nachfrage anzugleichen.

Definition weiterlesen
Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Einige Zeit nach der Einführung des Euro als gemeinsame Währung ist ein liquider, einheitlicher Geldmarkt in der Eurozone entstanden. Bereits seit längerer Zeit besteht eine gute Integration des Marktes für unbesicherte Kredite zwischen den Bankinstituten. Bis zum Jahre 2006 war dagegen die Integration der besicherten Kredite - der so genannte Repomarkt - auf dem Geldmarkt nicht so weit vorangeschritten. Der Grund dafür lag bis dahin an der unzureichend ausgebauten grenzüberschreitenden Übertragung entsprechender Sicherheiten. Weiterhin bestanden bis zu dieser Zeit noch unterschiedliche rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen auf dem jeweils nationalen Repomarkt. Auch die grenzüberschreitende Standardisierung der Finanzprodukte war gleichfalls noch nicht so weit vorangeschritten.

Eine gut ausgebaute Integration des Finanzmarktes besteht bei Staatanleihen. In diesem Bereich hat sich eine deutliche Übereinstimmung im Zinsbereich der Eurozone ziemlich rasch entwickelt und so die Voraussetzung für einen hohen Integrationsgrad gesorgt.

Trotz intensiver Bemühungen zur europäischen Finanzmarktintegration sind die einzelnen Aufsichten der Länder in nationaler Zuständigkeit geblieben. Der Grund dafür liegt vor Allem in den weiterhin bestehenden strukturellen und rechtlichen Unterschieden von Land zu Land.

 
  • WhatsApp