Finanzakzelerator

Unter dem volkswirtschaftlichen Begriff „Finanzakzelerator“, oder auch Finanzieller Akzelerator, versteht man einen geldpolitischen Mechanismus der Deutschen Bundesbank. Die Wendung „Akzelerator“ stammt in diesem Zusammenhang aus dem Lateinischen und kann grob mit „Beschleuniger“ übersetzt werden.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Damit versucht die Zentralbank, die Wirkung einer geringen Erhöhung der Notenbank und Marktzinen auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch andere Wege zu erhöhen. Dies erreicht sie unter Anderem dadruch, indem sie an eine der folgenden 3 Kanäle heran tritt:

1. Erwartungskanal (Inflationserwartung)
-> Einflüsse auf das Preisniveau etc.

2. Bankenkanal (Kreditvergabeverhalten der Banken)
- > Einflüsse hinsichtlich der Kreditrisiken etc.

3. Bilanzkanal
-> Einflüsse bezüglich der Unternehmenswerte etc.

Der Finanzakzelerator stellt einen der wichtigsten Mechanismen dar, die dazu beitragen können, wirtschaftliche Impulse anzukurbeln. Kommt es beispielsweise zu einer Erhöhung des Konsums um eine bestimmte Größe, ist es natürlich, dass Unternehmen ihre Produktion vermehren. Dies wiederum erfordert in der Regel auch eine Investition, die in der Relation gesehen von der Höhe der zusätzlichen Nachfrage abhängig ist. Aus diesem Grund kommt es zu einer erhöhten Investitionsnachfrage.

Der Finanzakzelerator kann unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen nach sich ziehen. Entweder kann die Wirtschaftsentwicklung in Richtung stetiges Wachstum beeinflusst werden oder aber auch so, dass sie stetig schrumpft. Des Weiteren kann es zu einem explosiven oder auch einem eher gedämpften Schwingen kommen. Handelt es sich um Grenzfälle, können auch konstante Schwingungen entstehen.

Das Prinzip des Akzelerators blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück. Namen wie Albert Aftalion und Arthur Spiethoff tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder auf.

 
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