Deflation

Deflation bezeichnet in der Volkwirtschaft einen kontinuierlichen Rückgang des aktuellen Preisniveaus, d.h. alles wird billiger, und kann, muss aber nicht, parallel zu einer Inflation vorkommen. (z.B. sinkende Grundstückspreise bei gleichzeitig steigenden Energiepreisen).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Eine Deflation muss sich also nicht immer komplett auf alle Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft beziehen, sondern kann auch nur teilweise auftreten und bestimmte Branchen betreffen (Teildeflation).

Die Ursachen einer Deflation sind in vielen verschiedenen Bereichen zu finden:

1) Rückgang der Nachfrage
-> des Staates: Rückgang der staatlichen Investitionen
-> das Auslandes: Rückgang der Exporte
-> der privaten Haushalte: Anstieg des Sparverhaltens
-> der Verbraucher: anhaltende Erwartung von Preissenkungen

2) Preissenkungen durch die Unternehmen wegen
-> unausgelasteter Produktionskapazität
-> gesättigter Märkte
-> Anregung der Nachfrage

3) Rückgang der nachfragewirksamen Geldmenge, wegen
-> der Vorsicht aller Wirtschaftssubjekte: Erwartung fallender Preise
-> Kaufzurückhaltung: Senkung der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes
-> Reduzierung der Geldmenge durch die Zentralbank

Bezüglich der Senkung des Preisniveaus, also einer Deflation, sind den Unternehmen allerdings Grenzen gesetzt. Beispielsweise können die Löhne nicht unaufhaltsam fallen, da unter Anderem gewisse Tarifvereinbarungen etc. eingehalten und berücksichtigt werden müssen. Auch die Preise für Importgüter sind von den deflatorischen Auswirkungen des Inlandes unberührt, da diese ins Ausland zu zahlen sind.

Natürlich bleibt eine Deflation auch nicht ohne Folgen für die Volkswirtschaft. So kommt es durch den Rückgang der Geldmenge und der Senkung des Preisniveaus zu folgenden Faktoren:

- Rückgang der Nachfrage für Konsum- und Investitionsgüter, da weniger Geld im umlauf

- Produktionseinschränkungen in den Unternehmen, da weniger nachgefragt wird

- Beschäftigungs- und Einkommensrückgang, da weniger produziert werden muss

- Senkung des Steueraufkommens, da weniger ausgegeben wird bzw. zu versteuerndes Einkommen besteht

Bei einer Deflation gibt es sowohl begünstigte als auch benachteiligte Personenkreise. Beispielsweise ziehen Verbraucher einen Vorteil daraus, dass die Preise sinken. Auch für die Bezieher von festen Einkommen hat die Deflation positive Auswirkung, da ihr Vermögen unverändert bleibt, ihre Konsumchancen aber vergrößert werden. Für die Unternehmen hingegen ist eine Deflation enorm nachteilig, da sie ihre Produktion drosseln und somit Umsatzeinbußen hinnehmen müssen.

 
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