Bundesanleihe

Bundesanleihen gehören zu den Wertpapieren des Bundes und seiner Sondervermögen und sind öffentliche Anleihen, d.h. verzinsliche Wertpapiere, emittiert von der Bundesrepublik Deutschland (speziell Finanzagentur GmbH).

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Bundesanleihen werden als Einmalemission an allen deutschen Wertpapierbörsen begeben. Sie dienen dem Bund der Beschaffung von langfristigen Mitteln mit einer Laufzeit von meist 10 Jahren, wobei auch längere Laufzeiten wie 12, 15 oder 30 Jahre möglich sind. Vorrangiges Ziel ist also die Finanzierung des Bundeshaushaltes.

Das Emissionsverfahren bei Bundesanleihen ist das Tenderverfahren und an den Ausschreibungen dürfen sich ausschließlich Mitglieder der „Bietergruppe Bundesemission“ beteiligen. Die Mindestauftragsgröße beträgt in der Regel 1 Millionen Euro pro Kreditinstitut, wobei die Auftragswerte teilweise auch abweichen können. Nach oben gibt es keine Grenze.

Erwerben kann dieses Papier jedermann. An die Laufzeit ist man nicht gebunden. Da es sich um börsennotierte Anleihen handelt, können diese jederzeit zum aktuellen Kurs an der Börse verkauft werden. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass bei Neuemissionen die Laufzeit meist bei ca. 10 Jahren und bei bereits gehandelten Papieren zwischen 1 Monat und 30 Jahren liegt.

Bundesanleihen können sowohl mit einer festen als auch variablen (Floater) Verzinsung ausgestattet sein. Gezahlt werden die Zinsen jährlich nachträglich bei Festzins und mehrmals im Jahr bei Floatern durch Einreichung des entsprechenden Zinsscheines. Abgerechnet wird dabei Tag genau, d.h. actual/ actual.

Bezüglich der Zinsscheine gibt es eine Besonderheit. Bei einigen Bundesanleihen ist Stripping möglich, d.h. die Anleihe und die Zinsscheine können getrennt gehandelt werden. Dabei werden alle Anleihen ohne Zinsschein und zukünftig fällige Zinsscheine als Zero-Bonds angesehen.

Aufbewahrt werden können die Anleihen entweder in einem Depot bei einem Kreditinstitut oder direkt bei der Bundeswertpapierverwaltung. Der einzige Unterschied ist, dass bei der ersten Möglichkeit Depotgebühren anfallen.

Da die Bundesanleihen an der Börse gehandelt werden, besteht ein gewisses Kursrisiko, denn bei vorzeitigem Verkauf kann der aktuelle Verkaufskurs unter dem Erwerbskurs liegen. Bei den Floatern ist dieses Risiko eingeschränkter, da auf Grund der mehrmaligen Zinsanpassungen innerhalb eines Jahres der Kurs weniger Schwankungen ausgesetzt ist.

 
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