Ursachen und Auslöser für einen Bankzusammenbruch
Grundsätzlich sind Banken den folgenden Risiken ausgesetzt:
- Marktrisiko
- Verlustrisiko
- Liquiditätsrisiko
- Ansteckung (Kontagion)
- Moral Hazard
Im Zusammenhang mit Bankzusammenbrüchen sind allerdings die ersten drei Risiken die wohl wichtigsten, die man betrachten sollte, denn aus folgenden Gründen kann es zu einem Bankzusammenbruch kommen:
- Die drei Risiken werden falsch eingeschätzt -> fahrlässige Kreditprüfung einer einzelnen Bank -> andere Banken schließen sich der Entscheidung der ersten Bank an (=Kontagion)
- Falsche Einstellung bezüglich der Begleichung der Schulden -> man schätzt die Risiken richtig ein, geht aber davon aus, dass im Notfall der Staat oder andere Einrichtungen die Schulden begleichen (Moral Hazard)
Neben diesen beiden Ursachen gibt es noch weitere Gründe für einen Bankzusammenbruch wie die Informationsasymmetrie, d. h. der Kreditgeber hat falsche oder unvollständige Informationen bezüglich des Kreditnehmers. Bevor es zu einem kompletten Einsturz kommt, gibt es bereits Anzeichen für einen Zusammenbruch:
- Anstieg der notleidenden Kredit und Verschlechterung der Eigenkapitalbasis = Liquiditätsengpass
- Sinken der Deckungsquote
- Ungewöhnlich hohes Markt(preis)risiko
Um einen Bankzusammenbruch zu verhindern, sollten die folgenden Fakten beachtet werden:
- Keine Kreditausleihe ohne genaue Kreditwürdigkeitsprüfung
- Bilanzklarheit und –wahrheit sowohl bei den Kreditnehmern als auch den Banken
- Bankenaufsicht in den einzelnen Staaten nach international möglichst einheitlichen Grundsätzen
- Mindeststandards bezüglich Informationen zur Funktionsfähigkeit des Marktes
- Keine Zusagen an Banken, im Notfall für deren Schulden einzutreten
- Vertrauen in die langfristige (Wirtschafts)Politik der Staaten